Broschüre Sanieren und Energiesparen - Landkreis Günzburg

umgewandelt. Mit Hilfe eines Gebläses wird das Holzgas in den unteren Brennraumgeleitet,wo es bei über 1.000 Grad Celsius verbrennt. Holzvergaserkessel werden häufig in ländlichen Regionen eingesetzt, wo das Holz bestenfalls aus demeigenenWald kommt. Sie sind auch für die Beheizung größerer Gebäude geeignet. Hackschnitzelheizungen werden meist in großen Gebäuden oder Heizkraftwerken eingesetzt. Es gibt jedoch auch kleinere Kessel für Einfamilienhäuser. Hackschnitzel sind ein preisgünstiger Brennstoff und nachhaltig, vor allem, wenn sie aus der Region stammen, denn dann verursachen diese nur geringe Transportemissionen. Eine Holz-Pelletheizung ist eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Alternative zu fossilen Brennstoffen.Die Pellets- Heizanlage entspricht einerHolzheizung mit demKomfort einer Ölheizung. Holzpellets werden ähnlich wie Heizöl mit einem Tankwagen geliefert und mit einem bis zum 30 m langem Schlauch in den Lagerraum geblasen. Heizen mit Pellets ist CO2-neutral, da lediglich das CO2, welches der Baum während seiner Wachstumsphase der Atmosphäre für die Photosynthese entnommenhat,wieder dem Kreislauf zugeführt wird. Üblicherweise werden die Pellets aus naturbelassenem Restholz hergestellt. Unter Restholz verstehtman Sägemehl,Hobelspäne oder Waldrestholz. Das Restholz wird ohne Zusatz von chemischen Bindemitteln unter sehr hohem Druck mit Hilfe einer Pelletpresse hergestellt. Das im Holz enthaltene „Lignin“ und etwas Stärke (< 5 %) fungieren als Bindemittel. In denmeisten Fällen werden die Pellets in der Nähe des Verbrauchsortes hergestellt. Damit ist auch der Energieaufwand für die Bereitstellung gering, was ebenfalls zur positiven Umweltbilanz beiträgt. Von 100 € aufzuwendenden Energiekosten bleiben bei Pellets 97 €, beim Heizöl 40 € und beim Erdgas 26 € im Lande. Regionale Wertschöpfung im besten Sinn. Eine Holzpellet-Heizanlage benötigt einen Lagerraum für mindestens einen Jahresvorrat an Holzpellets. Ca. 650 kg Pellets benötigen 1 m3 Lagerraum. Man benötigt ca. 2 kg Pellets um 1 LiterHeizöl oder 1m3 Erdgas zuersetzen. Lagerraumvarianten werden für jeden Bedarf angeboten–mit Schrägboden,als Sacksilo oder Erdtank. Von dort werden die Pellets über eine Schnecke oder über ein Saugsystem (bis zu 25 m entfernt) vollautomatisch zumPellet-Kessel transportiert. Qualitativ hochwertige Pellets zeichnen sich durch eine hohe Dichte, eine geringe Restfeuchte und einen geringenAbriebwert aus.Besonders ökologisch ist eineKombinationaus Pelletheizungund thermischer Solaranlage.Man versorgt damit problemlos jedesGebäude mit Warmwasser und wohliger Wärme. Es gibt auch Pellet-Brennwertkessel. Diese erreichenWirkungsgrade,wieman sie auch von Öl- und Gas-Brennwertgeräten kennt. Ein Pellet-Kessel ist die mit weitemAbstand saubersteHolzheizung. Das Potenzial für Pellets und Pelletheizungen in den nächsten Jahren ist noch weitaus größer als von einigen Stellen oder Organisationen immer wieder proklamiert. Das Potenzial der Pellet-Produktion übersteigt noch bei weitem denaktuellen jährlichenVerbrauch. Laut DEPV (Deutscher Energieholz- undPelletVerband) liegt das Potenzial beim 7- bis 9-fachen, ohne auch nur einen einzigen Baum zusätzlich fällen zu müssen. Der Anteil von Pellets am gesamten Holzbestand, der in Deutschland verbrannt wird, liegt unter 3 %. Der weitaus überwiegende Teil des Holzverbrauchs wird in Scheitholzform in ca. 14 Millionen Holz-Einzelöfen, Kachelöfen und -kaminen verheizt, die eine deutlich höhere Staubbelastung darstellen als Pelletheizungenoder -öfen.Der Zuwachs vonHolz in Deutschland beträgt fast 1 m3 pro Sekunde. Für größere Gebäudemit hohem Wärmebedarf (z. B. Wohnanlagen oder Betriebe) sind Heizanlagen mit Hackschnitzeln geeigneter, da Hackschnitzel nochmals günstiger sind als Pellets. Allerdings bedarf es einer umfangreichen Planung, da diese Heizanlagen individuell an die Bedürfnisse angepasst wer- den müssen und auch einen höheren Wartungsaufwand erfordern. Dank moderner Technik ist Heizen mit Holz heute sauber und komfortabel und damit eine klimaschonende Alternative zukonventionellenÖl- oderGas-Zentralheizungen. EinWechsel,weg vonÖl oder Gas, ist nicht nur ökologisch ein sinnvoller Schritt, sondern kann auch durch mittel- und langfristig steigende Kosten bei fossilen Energieträgern in absehba25 Quelle: Mike Fouque · adobestock.com

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