Ausbildungsbroschüre Landkreis Günzburg

53 Ein Blick ins Vorstellungsgespräch Thomas Muster erscheint zehn Minuten zu spät zum Vorstellungsgespräch. Außer Atem reicht er dem Personalchef die verschwitzte Hand. „Hallo Herr Muster, Sie haben wohl nicht gleich zu uns gefunden?“ „Wissen Sie, ich hab den Bus verpasst, Herr …“ „Mayer.“ Thomas Muster und der Personalchef setzen sich. „Möchten Sie vielleicht etwas trinken, Herr Muster?“ „Ja, ich hätte gerne ein Glas Wasser.“ „Dann erzählen Sie mir doch ein bisschen von sich, Herr Muster.“ „Also ich bin sehr kommunikativ und teamfähig, komme gut mit Menschen klar und würde hier gerne eine Ausbildung machen.“ „Woher wissen Sie denn, dass Sie teamfähig sind?“ „Ja also, ich komme halt gut mit Menschen klar.“ • Bei diesem Vorstellungsgespräch ist schon so einiges schiefgelaufen. Sehr wichtig ist vor allen Dingen, dass du pünktlich zum ausgemachten Termin erscheinst. Fahr die Strecke am besten imVorfeld schon einmal ab, damit du weißt, wie lange du brauchst. Falls doch mal etwas dazwischenkommt, das du nicht mit einplanen konntest, ruf vorher bei deinem Gesprächspartner an. • Ebenfalls ein großer Schnitzer ist es, sein Gegenüber mit falschem Namen anzusprechen oder den Namen gar nicht mehr zu wissen. • In beinahe jedem Bewerbungsgespräch wirst du nach deiner Persönlichkeit und deinen Stärken und Schwächen gefragt. Darüber solltest du dir imVorfeld genügend Gedanken machen, damit du deine Eigenschaften auch mit Beispielen illustrieren kannst. • Fast jede Schwäche kann als Stärke ausgelegt werden. Wenn du dich zum Beispiel für ungeduldig hältst, kannst du sagen: „Manchmal bin ich ein bisschen ungeduldig, weil ich meine Aufgaben gleich anpacken möchte.“ Versuche herauszufinden, welche Stärken sich hinter deinen Schwächen verstecken könnten! „Was stellen Sie sich unter der Ausbildung denn vor, Herr Muster?“ „Also viel telefonieren halt und so. Aber sonst, keine Ahnung.“ „Haben Sie sich denn über unsere Firma informiert?“ „Ich hab halt mal im Internet ein bisschen geschaut, Sie stellen ja so Industriegüter her.“ • Information ist das A und O imVorstellungsgespräch. Wenn du dich vorab über die Inhalte der Ausbildung und die Firma erkundigst, kann eigentlich nicht mehr viel schiefgehen. Falls du keine konkreten Informationen gefunden und daher nur eine vage Vorstellung hast, kannst du das auch im Bewerbungsgespräch ansprechen. Denn das zeigt, dass du dir Gedanken gemacht hast. „So Herr Muster, haben Sie denn nochirgendwelcheFragenanmich?“ „Nein, eigentlich nicht.“ „Wollen Sie wirklich gar nichts wissen?“ „Naja, wie viele Urlaubstage habe ich denn während der Ausbildung?“ • Mit denFragenamSchluss einesBewerbungsgesprächs ist es soeineSache.Auf der einenSeite solltest dudirunbedingt schon vor dem Vorstellungsgespräch Fragenüberlegenunddiesestellen,denn das zeugt von Engagement und Interesse. Aber die falschen Fragen, wie zum Beispiel nachdenUrlaubstagenundden Sozialleistungen, kommen auch gar nicht gut an.DagegenwirdzumBeispiel Interesse für den zukünftigen Arbeitsbereich gern gesehen. © LeslieAnn · adobestock.com © adobestock.com

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