Auf dem Weg zur Inklusion Ratgeber für Senioren und Menschen mit Behinderungen

Seite 12 Die eigene Wohnung, das eigene Zimmer ist ein Ort der Geborgenheit, gibt Sicherheit und Wohlfühlen. Ein Ort mit höchstpersönlicher Individualität und der Freiheit selbst- bestimmt zu leben. Für Menschen mit Behinderungen oder schwerer Erkrankung ist das oft ein Problem. Die Güstrower Werkstätten GmbH greift auf umfang- reiche Erfahrungen zurück, wenn sie Menschen mit Behinderungen, Beeinträchtigung oder Fähigkeitsstörun- gen unterstützt. Seit 1995 ist das Ambulant Begleitete Wohnen eines der Angebote, um diesen Menschen das Leben im eigenen Zuhause zu ermöglichen. Der Hil- fe- und Unterstützungsbedarf ist dabei von Fall zu Fall unterschiedlich. Oft sind der Zeitpunkt des Auftretens oder die Art einer Behinderung selbst ausschlaggebend dafür, ob und wann Ambulant Begleitetes Wohnen not- wendig oder überhaupt möglich wird. Die Güstrower Werkstätten GmbH bietet Hilfe bei der persönlichen Le- bensgestaltung, zur Teilhabe am Gemeinschaftsleben, zur Förderung der lebenspraktischen Selbstständigkeit, des Sozialverhaltens, zur Förderung und Erweiterung der persönlichen Handlungskompetenz, der sozialen Kompe- tenz und der Alltagskompetenz an. Diese Hilfestellungen werden anhand eines individuellen Hilfeplangespräches besprochen und abgestimmt. Gleichzeitig wird die indi- viduell erforderliche Anzahl an Fachleistungsstunden festgelegt, die durch die Mitarbeiter des Ambulant Beglei- teten Wohnens erbracht werden. Mit der individuellen Förderung werden Menschen mit Behinderung stabilisiert und befähigt, ihr Leben eigenver- antwortlich zu gestalten und Perspektiven zu entwickeln. www.guestrower-werkstaetten.de Selbstständiger leben mit Ambulant Begleitetem Wohnen Machen Sie sich rechtzeitig Gedanken darüber, wie Sie im Alter wohnen wollen. Schon beim Bau Ihres Hauses oder dem Kauf einer Eigentumswohnung sollten Sie da- rauf achten, ob einmal barrierearmes oder barrierefreies Wohnen darin möglich sein wird. Es lohnt sich, die Vorbe- reitungen auf das eigene Alter und die Wohnbedingungen möglichst früh zu treffen. Eine barrierefreie bzw. zumindest barrierearme Wohnung ist ein Zuhause ohne Hindernisse. Treppen, Schwellen, schmale Türen und zu wenig Platz können im Alter zu Barrieren werden. Eine barrierefreie Wohnung in der richtigen Größe macht das Leben komfortabler und hilft, Verletzungen durch Stürze zu vermeiden. Sie hilft auch dabei, Freunden und Bekannten den Zugang und damit das Miteinander zu erleichtern. Weitgehend barrierefrei ist eine Wohnung vor allem dann, wenn sie ohne Stufen und Schwellen begehbar und auch mit Bewegungseinschränkungen ungehindert zugäng- lich ist. Die Dusche muss bodengleich sein, die Türbreite mindestens 80 Zentimeter betragen und in Küche, Bad und Flur müssen mindestens 120 cm mal 120 cm Fläche zur Verfügung stehen, damit man problemlos mit Rollator oder Rollstuhl vorankommt. Nicht zu vergessen sind eine gute technische Ausstattung und Beleuchtung. Haltegrif- fe, Sitz- und Aufstehhilfen erleichtern das Leben in der Wohnung zusätzlich. Tipps für eine barrierearme Wohnung Gehen Sie einmal durch, auf welche Hindernisse Sie während des Tages in Ihrer Wohnung stoßen. Viele Hindernisse können Sie selbst oder mit der Hilfe eines Handwerksbetriebs schnell beseitigen. Manche Maß- nahmen, wie zum Beispiel im Bad, können auch von der Krankenkasse oder anderen Einrichtungen gefördert werden. Machen Sie sich darüber einmal Gedanken: n Zimmer neu aufteilen und mit weniger Mobiliar einrichten n Fenster und Türen leicht zugänglich halten n Entfernen Sie Stolperfallen, rutschfeste Bodenbeläge nutzen n Ein Stuhl oder Hocker zum Anziehen des Schuhwerks im Flur n Duschhocker oder Wanneneinstiegshilfe im Bad n Haltegriffe an Wanne und Waschbecken n Sitzerhöhung für die Toilette Größere Umbauten an Treppen, Schwellen, Elektrik, müssen Sie sorgfältig planen und mit Ihrem Vermieter besprechen. Die KfW bietet beispielsweise Fördermittel für die Herstellung von Barrierefreiheit an, das kann die Investitionsentscheidung deutlich erleichtern. Lassen Sie sich in jedem Fall gut beraten. Bei Ihrem Seniorenbeirat oder den Pflegestützpunkten, im Sozialamt oder Bera- tungsstellen der Wohlfahrtsverbände. Wohnen im Alter – ein kurzer Leitfaden

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