Auf dem Weg zur Inklusion Ratgeber für Senioren und Menschen mit Behinderungen

Seite 38 DieGeneration 65plus imLandkreisRostock wächst und die Lebenserwartung steigt. Zu Hause und selbstbestimmt wollen die aller- meistenÄlterenihrenRuhestandverbringen. Das stellt Angehörige, Pflegeunternehmen, Ehrenamtler und die Verwaltungen vor neue Aufgaben.DieneuePflegesozialplanungdes Landkreises Rostock soll darauf Antworten geben. Der bevorzugte Wunsch vieler älterer Menschen im Land- kreis ist es, ein langes und selbstbestimmtes Leben zu führen, nach Möglichkeit im eigenen zu Hause. Das zeigte auch die durch den Landkreis Rostock ver- anlasste Untersuchung der Versorgungssituation von Einwohner*innen ab einem Alter von 65 Jahren. Die Fortschreibung der Pflegesozialplanung wurde durch das Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik – kurz SAGS – in den Jahren 2016 und 2017 erstellt. Im Fokus der Untersuchung standen die Lebens- und Wohnverhältnisse sowie die allgemeine Versorgungssi­ tuation der Einwohner*innen ab 65 Jahren. Dabei wurden mittels einer Bürgerbefragung die Bedürfnisse, Wünsche und Vorstellungen ermittelt. Das Ziel war es, unsere Bedarfslage genau zu kennen. Zu wissen, wie viele Personen einmal in einem Alter sind, in dem das Thema Pflege bedeutender wird. Aber auch, was wir derzeit leisten können und in Zukunft benötigen. Dazu gehören unter anderem Einrichtungen, Veranstal- tungen, Tagesgestaltung, Fahrdienste, die Gestaltung des öffentlichen Raumes, Angehörigenarbeit, Ehrenamt u.v.m. Die Pflegesozialplanung umfasst daher all die Be- reiche, die für ein langes und selbstbestimmtes Leben im Landkreis Rostock notwendig sind: Wohnen, Betreu- ung, Nahversorgung, Nahverkehr, Kultur, Soziale Arbeit, Medizin, Begegnung. Ein besonders wichtiger Teil ist die Unterstützung von Angehörigen, denn in der Mehrzahl der Fälle sind sie es, die Älteren helfen, sie betreuen und pflegen. Einwohnerinnen und Einwohner, Kommunalver- waltungen, Pflegeexperten, Vereine und Verbände waren an der Erstellung der Planung beteiligt, sie wurden als Experten in eigener Sache tätig. Im Ergebnis zeigte sich, dass im Landkreis Rostock eine Vielzahl von Einrichtungen, Diensten, Angeboten und Initiativen bereits vorhanden sind und durch großes En- gagement von haupt- und ehrenamtlich Tätigen getragen werden. Um auch in der Zukunft ein zufriedenstellendes Hilfeangebot zu sichern und weiterzuentwickeln werden folgende Bereiche genauer betrachtet. Wohnen im Alter n bspw. barrierefreie Wohnraumanpassung n alternative Wohnformen n begleitende Assistenzsysteme Barrierefreiheit und Mobilität n bspw. Bewegungsspielplätze, Bänke im öffentlichen Raum n Ausbau der Bushaltestellen n Hol- und Bringdienste Teilhabe und Engagement n bspw. Informationen über Möglichkeiten im Landkreis als Broschüre und auf der Homepage n Vernetzung der Initiatoren von Angeboten der gesell- schaftlichen Teilhabe Beratung und Kooperation n bspw. Ausbau von Beratungsdiensten (auch mobil) n Einrichten eines zweiten Pflegestützpunktes n Angehörigenarbeit Die kommunale Pflegesozialplanung ist ein kontinuierli- cher Prozess unter Einbeziehung vieler Beteiligter . In der Zusammenarbeit liegt der Schlüssel! In lokalen Netz- werken finden Ideen, Kritik und Sichtweisen ihren Raum, um einzelne Bereiche teilweise neu zu gestalten. Ansprechpartner: Sozialplanung Landkreis Rostock Telefon: 03843 755-50999 Aktuelle Meldungen unter: www.landkreis-rostock.de/pflegesozialplanung Pflegesozialplanung im Landkreis Rostock © Katarzyna Bialasiewicz · fotolia.com

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