Auf dem Weg zur Inklusion Ratgeber für Senioren und Menschen mit Behinderungen

Seite 4 So lang wie möglich selbstbestimmt und zu Hause leben Das Leben im Alter, mit chronischer Erkran- kung oder Behinderung bringt oft plötzliche, großeVeränderungenmit sich. Der Landkreis Rostock berät und unterstützt Betroffene in seinen Fachämtern und mit Partnern. In der Region sollen ihre Lebenssituation und Be- treuung weiter verbessert werden. Sie sind sperrig und dick. Sperrig, weil sie als Wort erst- mal wirken müssen und dick, weil sie mehrere hundert Seiten umfassen. Die Rede ist von der „Pflegesozialpla- nung“ und dem „Maßnahmeplan Inklusion“ im Landkreis Rostock. Letzterer ist noch im Werden, die Pflegesozial­ planung wird bereits umgesetzt. „Wir machen damit Vorschläge, wie beispielsweise Wohnen, Nahverkehr, Dienstleistungen, medizinische Versorgung, Pflege, Be- ratung und Soziales organisiert werden sollten, damit alle Menschen im Landkreis Rostock gleichermaßen am Leben teilhaben können“, erklärt Monika Mätsch, die Lei- terin des Sozialamts. Angehörige, die in der Mehrzahl der Fälle, die Betreuung leisten, sollen damit auch ent- lastet werden. „So lange wie möglich selbstbestimmt und zu Hause leben – das ist das Ziel. Dafür müssen viele Menschen zusammenarbeiten“, betont Monika Mätsch. Der erste Schritt fällt Betroffenen aber oft schwer, weil der Gang zum Sozialamt für viele mit Scham verbunden ist. Dafür besteht jedoch kein Grund. „Beratung nützt im- mer. Viele Menschen haben einen Rechtsanspruch auf Leistungen und das Sozialamt hilft ihnen dabei, diesen Anspruch zu verwirklichen“, stellt Monika Mätsch klar. „Um die Betreuungssituation auf dem Lande zu verbes- sern, wollen wir Menschen und Projekte fördern, die vor Ort wirksame Hilfe anbieten“, beschreibt die Sozial- amtsleiterin. Aktiv im Alter mit Ehrenamt Ein solches Projekt ist „Go Active – Keiner ist allein!“. Das Sozialamt des Landkreises und das BilSE-Institut arbeiten dabei zusammen, das Sozialministerium des Landes för- dert die Umsetzung. „Wir bieten vielfältige Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement. Wir vermitteln beispiels- weise Ältere als Lesepaten in Kindereinrichtungen und richten Besuchsdienste in Krankenhäusern und Pflege- einrichtungen ein“, sagt Ruth Hügle, die Projektleiterin. „Wir organisieren so mit und für Senioren sinnstiftendes und erfüllendes Ehrenamt. Das ermöglicht Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und kommt insbesondere denen zu Gute, die nicht mehr so aktiv sein können oder wollen.“ Mit „Go active“ wurden am KMG-Klinikum Güstrow die Grünen Damen und Herren etabliert. Das sind ehrenamt- liche Helfer der Evangelischen Kranken- und Altenhilfe, die im Krankenhaus eine weitergehende soziale Betreu- ung anbieten. „Das klingt erstmal technisch, aber es geht ganz einfach darum, für einen Patienten oder eine Pa- tientin da zu sein. Mit ihnen zu reden, vielleicht aus der Zeitung oder einem Buch vorzulesen, Lebensfreude zu schenken“, erklärt Ruth Hügle. Ziel ist es, die Angebote von „Go active – Keiner ist allein!“ im gesamten Land- kreis Rostock einzuführen. „Wir suchen weitere Partner aus Medizin und Pflege und natürlich Menschen, die sich im Ruhestand sozial einbringen wollen“, wirbt die Projektleiterin. SCHENKEN SIE EIN WENIG IHRER WERTVOLLEN ZEIT: IHR EHRENAMT IM LANDKREIS ROSTOCK! © GünterEndlich BESUCHEN SIE Bewohnerinnen und Bewohner in Senioren- und P egeeinrichtungen und bringen Sie durch Ihr Dasein , Zuhören oder gemeinsames Spazierengehen ein Stück wertvolle Abwechslung in den Alltag. BEGEISTERN SIE als „Lesepate“ in Kindereinrichtungen Kinder für das Lesen. BETREUEN SIE als „Grüne Dame oder Herr“ Bedürftige in Kliniken (in Kooperation mit dem eKH e.V.). HABEN SIE INTERESSE? Wir vermitteln Sie gern in eines dieser oder auch anderer Ehrenämter . Kontaktieren Sie uns. Monika Mätsch, Leiterin des Sozialamts © Fotograf Jens Wagner

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=