Gummersbach Zukunft wächst

im Porträt. 4 Gummersbach, Zentrum und Kreisstadt des Oberber- gischen Kreises, Kultur- undWirtschaftsmittelpunkt, Einkaufsstadt und Dienstleistungszentrum der Re- gion, blickt auf eine lange Geschichte zurück: Bereits im 7./8. Jahrhundert ließen sich die ersten Bauern im Bereich des heutigen Stadtgebiets nieder. Als Gum- mersbach im Jahr 1109 zum ersten Mal in einer Urkunde des Kölner Erzbischofs Friedrich I. erwähnt wird, ist der Ort bereits Mutterpfarrei zahlreicher Kirchspiele, den Gummersbachern bescheinigen Historiker zu dieser Zeit „Selbstbewusstsein und finanzielle Potenz“. Es sollte noch bis zum Jahr 1857 dauern, bis der König von Preußen der Bürgermeisterei Gummersbach die Stadtrechte verlieh. In der zweiten Hälfte des 19. Jahr- hunderts war es vor allem die Textilindustrie, die der jungen Stadt zum industriellen Durchbruch verhalf. Der Bau der Bahnverbindung in den 1880er-Jahren von Gummersbach nach Ründeroth und von dort aus weiter nach Köln beschleunigte den Prozess, zumal von dieser Anbindung an die Großstadt Köln vor allem auch die inzwischen gegründete Dampfkesselfabrik der Brüder Lebrecht und Carl Steinmüller profitierte. Gummersbach. Eine Stadt Aufstieg zum Industriestandort Der Aufstieg Gummersbachs zum Industriestandort spiegelt sich auch in der Entwicklung der Einwohner- zahlen wider: Zählte die Stadt im Jahr 1861 noch knapp 5.000 Bürger, waren es 1913 bereits fast 17.000 – ein Zuwachs, der in der gesamten Stadtgeschichte einma- lig ist.Während die Textilindustrie im Lauf der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutlich an Bedeutung für Gummersbach verlor, prägt der Name Steinmüller die Kreisstadt bis in die Gegenwart. Bis zu 3.000 Menschen arbeiteten für den oberbergischen Kesselbauer, über ein Jahrhundert hinweg stand „Steinmüller“ für beste Pro- dukte weltweit und sichere Arbeitsplätze in der Region. Das tragische Ende des einstigen Vorzeigeunterneh- mens im Jahr 2000 war für Gummersbach zunächst ein Schock. Doch Rat und Verwaltung erkannten frühzeitig die Chancen, die eine große innerstädtische Industriebrache birgt, und schufen mit dem Erwerb des Steinmüllergeländes die Voraussetzungen für dessen

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