Älter werden in Gummersbach

36 V Wohnen im Alter Fast jeder möchte möglichst lange in den eigenen vier Wänden leben. Nicht immer sind Umzüge vermeidbar. Wohnraumanpassungen oder auch die richtige Wahl der neuen Wohnformen können die Lebensqualität positiv beeinflussen. Wohnberatung in der privaten Wohnung sowie Beratung zu den unterschiedlichen Wohnformen bietet die 5.1 Private Wohnung Im Alter kommt der eigenen Wohnung und dem ver- trauten sozialen Umfeld eine immer größere Bedeu- tung zu. Immer mehr ältere Menschen wohnen alleine und haben keine Familie in der direkten Umgebung, die unterstützend tätig werden könnte. Dadurch gibt es immer mehr Interessierte an barrierefreien Woh- nungen, seniorengerechten Wohnanlagen und an alternativen Wohnformen. Zusätzlich haben sich die Erwartungshaltungen an das Wohnen im Alter verän- dert und die Zahl umzugsbereiter älterer Menschen ist gestiegen. Oft sind aber die privaten Wohnräume nicht auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten. Durch minimale Veränderungen, kleine Hilfen und bauliche Anpassungsmaßnahmen lässt sich der Wunsch, so lange wie möglich selbstbestimmt zu Hause zu leben, meist erfüllen. Bauliche Anpassungsmaßnahmen kön- nen von der Pflegeversicherung mit bis zu 4.000 Euro je Maßnahme bezuschusst werden. Hierzu zählen beispielsweise der Einbau von Rampen und Treppen- liftern, die Verbreiterung der Türen oder der Einbau einer ebenerdigen Dusche. Ambulante Entlastungsangebote wie z. B. hauswirt- schaftliche Hilfen, ambulante Pflege, Hausnotruf, Essen auf Rädern können auch für das private Zuhause organisiert werden. 5.2 Alternative Wohnformen Wohnprojekte für ältere Menschen bzw. privat orga- nisierte Wohnformen werden in den nächsten Jahren zahlenmäßig zunehmen. Hierzu zählen neben soge- nannten Mehrgenerationenhäusern und Wohnquar- tieren folgende Wohnformen: Senioren- & Pflegeberatung der Stadt Gummersbach, Kontaktdaten siehe Seite 5 . »» Selbstorganisierte Senioren-Wohngemeinschaften Viele Menschen wünschen sich, in einer eigenen Wohnung zu leben, aber nicht allein zu sein. Mehrere Senioren können zusammen in einem größeren Haus oder einer größeren Wohnung leben und ggf. den Tagesablauf gemeinsam organisieren. Jeder hat Rück- zugsmöglichkeiten in seinen privaten Räumlichkeiten. Man unterstützt sich, bewahrt aber dennoch seine Unabhängigkeit. Für diese Wohnform ist Eigeninitia- tive erforderlich. »» Seniorengerechte Wohnanlagen In Gummersbach gibt es einige wenige seniorenge- rechte Wohnanlagen, die barrierearm sind und von denen aus man relativ gut Geschäfte erreicht. Men- schen, die auf einen Rollator angewiesen sind, sollten darauf achten, dass die Wege dorthin ebenerdig ver- laufen bzw. keine allzu großen Steigungen oder Gefälle beinhalten. »» ServiceWohnen / Betreutes Wohnen Hier werden in sehr unterschiedlicher Form alters- gerechte Wohnangebote und Betreuungsleistungen miteinander gekoppelt. Im Idealfall mietet der ältere Mensch eine barrierefreie und seniorengerechte Wohnung, meist in einer speziellen Wohnanlage. Darüber hinaus muss ein Paket von Grundleistungen des Betreuungsservice abgenommen werden, für die monatlich eine sogenannte Betreuungspauschale zu entrichten ist. Zusätzlich werden Wahlleistungen angeboten, die separat bezahlt werden müssen. Es wird gleichzeitig ein Miet- und Betreuungsvertrag abgeschlossen. Da die angebotenen Leistungen im Servicewohnen / Betreuten Wohnen stark variieren, ist es ratsam, sich bei den Anbietern umfassend über die im Preis enthal- tenen Serviceleistungen zu informieren. »» Wohngemeinschaften für Pflegebedürftige Im oberbergischen Raum gibt es Wohngemeinschaf- ten für pflege- und betreuungsbedürftige Menschen. Die Mehrzahl dieser ambulant betreuten Wohnge- meinschaften werden schwerpunktmäßig für Men- schen mit einer demenziellen Erkrankung angeboten. Typische Merkmale dieser ambulanten Wohn- und Versorgungsform ist das familienähnliche Zusammen-

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