Wegweiser für Senioren der Stadt Gummersbach

38 V Wohnen im Alter Fast Jeder möchte möglichst lange in den eigenen vier Wänden leben. Nicht immer sind Umzüge in eine andere Wohnform vermeidbar, aber manchmal sind eine Wohnraumanpassung, geeignete Hilfsmittel und andere kleine Veränderungen hilfreich, um Lebensqualität und die Selbstständigkeit in der eigenen Wohnung positiv zu beeinflussen und zu erhalten. Wohnberatung in der privaten Wohnung sowie Beratung zu den unterschiedlichen Wohnformen bietet die 5.1 Private Wohnung Im Alter kommt der eigenen Wohnung und dem vertrauten sozialen Umfeld eine immer größere Bedeutung zu. Immer mehr ältere Menschen wohnen alleine und haben keine Familie in der direkten Umgebung, die unterstützend tätig werden könnte. Dadurch gibt es immer mehr Interessierte an barrierefreien Wohnungen, seniorengerechten Wohnanlagen und an alternativen Wohnformen. Zusätzlich haben sich die Erwartungshaltungen an das Wohnen im Alter verändert und die Zahl umzugsbereiter älterer Menschen ist gestiegen. Oft sind die privaten Wohnräume nicht auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten. Durch minimale Veränderungen, kleine Hilfen und bauliche Anpassungsmaßnahmen lässt sich der Wunsch, so lange wie möglich selbstbestimmt zu Hause zu leben, meist erfüllen. Bauliche Anpassungsmaßnahmen können von der Pflegeversicherung mit bis zu 4.000 Euro je Maßnahme bezuschusst werden. Hierzu zählen beispielsweise der Einbau von Rampen und Treppenliften, die Verbreiterung der Türen oder der Einbau einer ebenerdigen Dusche. Ambulante Entlastungsangebote wie z. B. hauswirtschaftliche Hilfen, ambulante Pflege, Hausnotruf, Essen auf Rädern können auch für das private Zuhause organisiert werden. Beratung im Büro oder bei Ihnen zu Hause zu Wohnformen, Wohnraumanpassungen, Hilfsmitteln und hilfreichen Entlastungsangeboten bietet die Senioren- & Pflegeberatung der Stadt Gummersbach, Kontaktdaten siehe Seite 5. Senioren- & Pflegeberatung der Stadt Gummersbach, Kontaktdaten siehe Seite 5. 5.2 Alternative Wohnformen Wohnprojekte für ältere Menschen bzw. privat organisierte Wohnformen werden in den nächsten Jahren zahlenmäßig zunehmen. Hierzu zählen neben sogenannten Mehrgenerationenhäusern und Wohnquartieren folgende Wohnformen: »»Selbstorganisierte Senioren-Wohngemeinschaften Viele Menschen wünschen sich, in einer eigenen Wohnung zu leben, aber nicht allein zu sein. Mehrere Seniorinnen und Senioren können zusammen in einem größeren Haus oder einer größeren Wohnung leben und ggf. den Tagesablauf gemeinsam organisieren. Jeder hat Rückzugsmöglichkeiten in seinen privaten Räumlichkeiten. Man unterstützt sich, bewahrt aber dennoch seine Unabhängigkeit. Für diese Wohnform ist Eigeninitiative erforderlich. »»Seniorengerechte Wohnanlagen In Gummersbach gibt es einige wenige seniorengerechte Wohnanlagen, die barrierearm sind und von denen aus man relativ gut Geschäfte erreicht. Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind, sollten darauf achten, dass die Wege dorthin ebenerdig verlaufen bzw. keine allzu großen Steigungen oder Gefälle beinhalten. »»ServiceWohnen Hier werden in sehr unterschiedlicher Form altersgerechte Wohnangebote und Betreuungsleistungen miteinander gekoppelt. Im Idealfall mietet der ältere Mensch eine barrierefreie und seniorengerechte Wohnung, in einer speziellen Wohnanlage. Darüber hinaus muss ein Paket von Grundleistungen des Betreuungsservice abgenommen werden, für die monatlich eine sogenannte Betreuungspauschale zu entrichten ist. Zusätzlich werden Wahlleistungen angeboten, die separat bezahlt werden müssen. Es wird gleichzeitig ein Miet- und Betreuungsvertrag abgeschlossen. Da die angebotenen Leistungen im ServiceWohnen sehr stark variieren und nicht jede Einrichtung vom Sozialamt unterstützt wird, ist es ratsam, sich bei den Anbietern umfassend über die im Preis enthaltenen Serviceleistungen und über die Bedingungen zu informieren.

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=