Elternratgeber zum Schulbeginn der Stadt Halle (Saale)

28 Die Gesundheit Ihres Kindes ȑȑAuf den Ressourcen und Fähigkeiten der Kinder aufbauen, zum Beispiel mit motivierenden Gesprächen wie „Weißt du noch, als du dich ganz sicher und stark und mutig gefühlt hast?“ ȑȑKinder darin bestärken, möglichst allein in das Wartezimmer/ Behandlungszimmer zu gehen, denn sie haben ein natürliches Autonomiebestreben (allein machen), das hier genutzt werden kann. Was macht ein Kieferorthopäde? Schiefe Zähne und ein falscher Biss beeinflussen langfristig die Gesundheit Ihres Kindes. Oft resultieren daraus Sprachstörungen, erhöhte Kariesanfälligkeit, Magen-Darm-Erkrankungen und vieles mehr. Der Zahnarzt für Kieferorthopädie ist Spezialist für Zahn- und Kieferfehlstellungen und kann zum Beispiel mit dem Einsatz einer Zahnspange die Stellung von Kiefer und Zähnen korrigieren. Vorab ist Ihre Beobachtungsgabe gefragt. Folgende Anzeichen für gestörte Mundraum-Funktionen sollten frühzeitig in einer kieferorthopädischen Praxis vorgestellt werden: ȑȑschlaffe Lippen, meist geöffnet, offener Mund beim Essen ȑȑMundatmung ȑȑSchnarchen, Knirschen und Zähnepressen ȑȑSprach- und Lautbildungsstörungen ȑȑLutschen an Daumen, Schnuller, Gegenständen ȑȑKau-„Faulheit“; dies bemerken Sie, wenn Ihr Kind harte Nahrung verweigert ȑȑvorstehende Schneidezähne, Zahnfehlstellungen ȑȑfrühzeitiger Verlust von Milchzähnen durch Stürze, Unfälle, Karies Eine kieferorthopädische Behandlung kann die Ursachen für Zahnfehlstellungen auffangen und beheben. Dabei formt zum Beispiel ein Bionator Kiefer und Gebiss durch Trainieren der Mund- und Gesichtsmuskeln. Fehlender Platz für bleibende Zähne kann so nachentwickelt werden und eine Zahnentfernung ist meist nicht notwendig. Neben der erzielten gesunden Zahnstellung hat die Behandlung positive Auswirkungen auf die Körperhaltung, Spannungskopfschmerzen lösen sich, Mundatmung kann auf Nasenatmung umgestellt werden und Durchblutung und Entwicklung des Nervensystems werden gefördert, was zu einer guten Konzentrationsfähigkeit beiträgt. ȑȑAussagen wie „Es tut nicht weh“ oder „Du brauchst keine Angst zu haben“ sollten aus der Kommunikation völlig verschwinden. Kinder denken primärprozesshaft und verstehen keine Negationen. Die Botschaft für sie ist genau das Gegenteil und wird tief im Unterbewusstsein durch Wiederholungen weiter verankert. ȑȑSpielmaterialien (Doktorkoffer, Spiegel, Handschuhe) besorgen und mit Freunden die Behandlungssituation positiv durchspielen. „Paul war mit seinem Papa beim Zahnarzt. Was muss er zur Zahnpflege verwenden? Streiche die falschen Dinge aus!“

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