Schule – und was dann? Magazin für Ausbildung, Beruf und mehr ... IHK Hannover 2019/2020

56 3 Rund um die Bewerbung 3 Rund um die Bewerbung 3.1 Wie pack ich’s an, mich zu bewerben? Du stehst vor deinem Schulabschluss oder vor dem Ende deiner Berufsausbildung und fragst dich: „Wie bewerbe ich mich richtig?“ Ein solcher Schritt sollte zunächst gut vorbe- reitet sein. Bevor du dich mit den formalen Fragen einer Bewerbung auseinandersetzt, solltest du dir erst einmal klar darüber werden, welche Möglichkeiten dir offenstehen. Willst du an deinem jetzigen Wohnort bleiben – oder bist du bereit, dich auch privat zu verändern? Berufsberatungen und die Agentur für Arbeit können dich da schon mal vorab informieren. Zusätzlich gibt’s natürlich auch das Internet, in dem du etliche Jobbörsen findest – Suchmaschinen, mit deren Hilfe du auf dich zugeschnittene Angebote leicht herausfiltern kannst. Interessiert dich eine ganz bestimmte Aufgabe, ein ganz bestimmtes Unternehmen? Dann ist es vielleicht sinnvoll, wenn du, bevor du dich an eine formale Bewerbung machst, einfach einmal beim zuständigen Ansprechpartner anrufst. Im ungünstigsten Fall wird er sagen: „Tut mir leid, wir ertei- len keine telefonischen Auskünfte, bitte bewerben Sie sich schriftlich.“ Aber vielleicht ist er auch sehr angetan, wenn du dich erst einmal erkundigen willst, wie viele der ange- botenen Stellen noch frei sind und wie hoch die Chancen sind – und wenn du ihm dann auch noch vermitteln kannst, dass dich die Aufgabe wirklich interessiert, hast du mögli- cherweise schon einen wichtigen Kontakt geknüpft. Wie deine schriftliche Bewerbung aussehen kann, erfährst du in den folgenden Kapiteln. Wie hebe ich mich von der Masse ab? Klar: Auf manche Stellen bewerben sich Hunderte zukünf- tige Azubis. Viele möchten daher besonders auffallen, um am Ende das Rennen zu machen. Doch Vorsicht: Auffallen- Wollen um jeden Preis hat oft genau den gegenteiligen Effekt. Sogenannte Kreativ-Bewerbungen sind in erster Linie etwas für Menschen, die sich auch auf Kreativberufe bewerben. Ein Grafiker wird seine Bewerbung sicher ausgefallen lay- outen, entsprechend farblich gestalten und mit nicht alltäg- lichen Schrifttypen versehen. Ein Bankkaufmann dagegen wird mit den gleichen Mitteln beim zuständigen Personal- chef eher einen unseriösen Eindruck erwecken. Eine Bewerbung soll einen guten Eindruck von einer Per- sönlichkeit vermitteln. Dabei kann und darf sie natürlich auch Akzente setzen, die andere nicht setzen. Aber diese dürfen niemals so wirken, als wollten sie ablenken von den Daten, Zahlen und Fakten, mit der eine Bewerbung überzeugen soll. Die Kriterien, die im Anforderungsprofil der Stellenausschreibung aufgeführt waren, müssen für die Personalentscheider leicht zu überprüfen sein. Sollte das nicht der Fall sein, dann landet eine zu gut gemeinte „Kreativbewerbung“ schneller im Papierkorb als eine ganz schlichte. Was beinhaltet eine gute Bewerbung – und in welcher Reihenfolge soll’s in die Mappe? Die Bewerbungsmappe ist die erste Visitenkarte, die du bei deinempotenziellen Arbeitgeber hinterlässt. Entsprechend sorgfältig sollte sie ausgearbeitet sein. Von der Reihenfolge her beginnt die Bewerbungsmappe natürlich mit einem Anschreiben – das getrennt vom Rest beiliegen sollte. Denn der Empfänger wird es auf jeden Fall behalten, während die Mappe eventuell zurückge- schickt wird. In dem Anschreiben teilst du mit, wer du bist, was du kannst, warum du dich bewirbst und warum du dich besonders gut für die Stelle eignest. Wichtig: Halte dir immer vor Augen, was das Unternehmen von deiner Arbeitsleistung hat. © pictworks - stock.adobe.com

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