Schule – und was dann? Magazin für Ausbildung, Beruf und mehr ... IHK Hannover 2020/2021

„In der Chemie kannst du alles werden.“ Im Arbeitgeberverband ChemieNord ist eine Vielzahl der Chemieunternehmen aus den norddeutschen Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen Mitglied. Deshalb hat der Verband einen sehr guten Überblick darüber, welche Berufe die Branche bietet und weshalb sich eine Ausbildung unbedingt lohnt. Bei Chemie denken die meisten an Kol- ben, Reagenzgläser und Formeln. Aber die Chemie bietet Berufseinsteigern sicher noch mehr? Ganz eindeutig! Kolben, Reagenzgläser und Formeln – das passt am ehesten zum Beruf des Chemielaboranten. Chemielaboranten sind zwar tatsächlich in den meisten Che- mieunternehmen zu finden, aber das ist nur ein Berufsbild von ganz vielen. Insgesamt bietet die Chemie über 50 kaufmännische, technische oder naturwissenschaftliche Aus- bildungsberufe an. Zum Beispiel die Fach- kraft für Lagerlogistik, den Informatiker, Industriemechaniker, Bürokaufleute oder Chemikanten. Chemikanten werden übri- gens oft mit Chemielaboranten verwechselt. Der Chemikant ist aber für ganz andere Aufgaben verantwortlich: Er oder sie steuert und überwacht Maschinen und Anlagen für die Herstellung, das Abfüllen und Verpacken von chemischen Erzeugnissen. Angenommen, ich möchte Chemikant werden, ist natürlich klar, dass ich mich bei einem Unternehmen der Che- miebranche bewerbe. Aber eine Aus- bildung, zum Beispiel zur Fachkraft für Lagerlogistik, können junge Menschen ja auch in anderen Branchen machen. Warum sollen sie sich für die Chemie entscheiden? Wegen des guten Gehaltes, des sicheren Arbeitsplatzes und vor allem auch der super Altersvorsorge. Und weil ohne die Chemie nichts geht. Ein Beispiel: Wenn Sie heute Abend mit Auto oder Bus und Bahn zum Sport fahren, ist die Chemie überall mit dabei: Im Akku des Smartphones, das den Weg navigiert, im Lack, Motor oder in der Innenausstattung des Fahrzeugs und auch in sämtlichen Funktions-Sportklamotten. Aber nicht nur solche Alltagsgegenstände gestalten Azubis aus der Chemiebranche mit, sondern auch große Zukunftstechnolo- gien wie Elektromobilität. Für nachhaltiges Wirtschaften ist die Chemie ein unverzicht- barer Partner, ohne den Klimaneutralität nicht zu erreichen wäre. Sie erforscht inten- siv CO 2 -freie Verfahren zur Herstellung von Basischemikalien, die in allen möglichen anderen Branchen zum Einsatz kommen. Sie stellt wichtige Produkte zur Einsparung und Vermeidung von CO 2 her und optimiert durch Initiativen wie Chemie 3 kontinuierlich ihre Leistungen zum Schutz der Gesundheit und der Umwelt – und zwar freiwillig und über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. Und nun mal ganz konkret. Was bedeu- tet denn Spitzengehalt in Zahlen? Was ein Chemie-Azubi verdient, regelt bei den meisten Unternehmen ein Tarifver- trag. In Niedersachsen verdient ein Azubi aktuell nach Tarif zum Beispiel im 1. Ausbil- dungsjahr monatlich 1.012 Euro, im 2. Jahr sind es bereits 1.065 Euro und im 3. Jahr 1.119 Euro. Nach der Ausbildung steigt bspw. ein ausgelernter Chemikant schon mit über 3.000 Euro brutto pro Monat ein. Außerdem gibt’s sowohl in der Ausbildung als auch danach noch jede Menge on top. Zum Beispiel die Altersvorsorge? Genau, der Arbeitgeber zahlt jedes Jahr über 600 Euro in die persönliche Altersvorsorge eines jeden Tarifmitarbeiters. Sie erhalten noch dazu 1.200 Euro Urlaubsgeld (Azu- bis: 700 Euro) und ein volles 13. Gehalt. Außerdem gibt’s 30 Tage Urlaub und was ganz neu ist: Seit der letzten Tarifrunde im Herbst 2019 wird es demnächst auch eine tarifliche Pflegeversicherung für die Chemie- beschäftigten geben. Was macht einen Job in der Chemiein- dustrie außerdem zu einem zukunfts- sicheren Ausbildungs- und Arbeitsplatz? 92 Prozent der norddeutschen Chemie-Aus- zubildenden, die 2019 ihre Lehre in einem unserer Mitgliedsunternehmen abgeschlos- sen haben, wurden in ein festes Arbeitsver- hältnis übernommen. Zudem investiert die Chemie eine Menge, um ihre Mitarbeiter up to date zu halten, und verschafft ihnen somit optimale Bedingun- gen auf dem Arbeitsmarkt: Durchschnittlich 22 Stunden bzw. 1.538 Euro investieren die Chemie- und Pharmaunternehmen pro Mitarbeiter und Jahr in deren Weiterbildung. Das sind 50 Prozent mehr als im Schnitt der Industrie. LINK-TIPPS Lust, die Chemie spielerisch zu erkunden? Dann zock dich mit deinem Smartphone durch das 360°-Ausbildungsquiz: www.ausbildungsquiz.de Du möchtest noch mehr wissen, über die Chemiebranche, deren Berufe und Unternehmen? Auf dem ChemieAzubi-Blog findest du viele spannende Geschichten: www.chemie-azubi.de Welcher Beruf am besten zu dir passt? Nach nur ein paar Klicks bist du schlauer: www.elementare-vielfalt.de/ ausbildungsfinder Du suchst nach einem Ausbildungsplatz in deiner Nähe? Hier geht’s zur Ausbildungs- platzbörse der deutschen Chemiebranche: www.elementare-vielfalt.de/ ausbildungsboerse Sind noch Fragen offengeblieben? Hier findest du garantiert alle Antworten! Alexander Warstat vom Arbeitgeberverband ChemieNord erklärt, warum Chemieunter- nehmen für Jugendliche ganz besonders interessant sind.

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