Touristischer Ortsplan/Turistkort

Geschichte zum Anfassen Harrislee – archäologisch. Das heutige Gebiet der Gemeinde Harrislee ist uralter Siedlungsraum. Seit ca. 12 000 Jahren haben Menschen hier Spuren hinterlassen. Archäologische Funde aus Alt- und Jungsteinzeit sowie eine große Zahl bronzezeitlicher Grabhügel sind hierfür eindrucksvolle Zeugnisse. Das bekannteste Fundstück ist eine Knochenharpune aus der Altsteinzeit, die am Nie- huuser See gefunden wurde. Die erste schriftlich dokumentierte Erwähnung ndet sich in einem Steuerregister des Schleswiger Domkapitels, Registrum Capituli Slesvicensis aus dem Jahre 1352. Ein Weg für Händler, Soldaten, Pilger, Könige und Ochsen. Harrislee liegt an der bedeutends- ten, seit Jahrtausenden bestehenden Nord-Süd-Route nach Skandinavien. Der sog. Ochsen- oder Heerweg folgt weitgehend dem Verlauf des alten Königswegs und hat bei Harrislee den Namen „Der Krumme Weg“. Er diente als Marschroute für Soldaten, war wichtiger Handelsweg und bis weit ins 19. Jahrhundert hinein Trasse für Viehtrieb. Als wichtiges Teilstück des mittelalterlichen Pilgerwege- systems wird das im Harrisleer Ortsteil Niehuus und auf dänischer Seite restaurierte Wegestück heu- te von Touristen wiederentdeckt und neu belebt. Früher auch Heimat für Werft- und Ziegeleiarbeiter. Nach dem Sieg Preußens über Dänemark 1864 entstand neben dem alten, landwirtschaftlich geprägten Dorf Harrislee die Arbeitersiedlung Harrisleefeld. Hier wohnten Arbeiter, die in den nahegelegenen Ziegeleien und auf der Flensburger Werft arbeiteten. Die Grenze zu Dänemark prägt die Gemeinde. Durch eine Volksabstimmung 1920 wurde Harrislee zur Grenzgemeinde. Früher wie heute hat die Grenze zum dänischen Nachbarn eine große Bedeu- tung für die Gemeinde. Lag sie früher auf politisch-kultureller Ebene, ist sie heute zusätzlich wegen des prosperierenden Grenzhandels von Bedeutung. Mutige Demokraten waren die Eheleute Sophie und Amandus Lützen, die seit 1933 den Wider- stand von Harrislee aus in ihrem „Café Waldheim“ gegen das NS-Regime organisierten, vielen Juden und Regimegegnern illegal über die Grenze nach Skandinavien halfen und ihnen damit das Leben retteten. Vor dem Haus, in dem sich das Café bis zur zwangswei- sen Schließung 1942 befand, ist von der Gemeinde eine Info-Tafel errichtet worden. Der dunkelste Zeitabschnitt in der Harrisleer Ge- schichte entspann sich in der Zeit vom 15. Sept. 1944 bis zum 16. Febr. 1945, als vom Harrisleer Bahnhof 1600 dänische Gefangene aus dem Lager Fröslee in die Konzentrationslager Neuengamme und Auschwitz deportiert wurden. Ein Mahnmal in der Nähe des alten Bahnhofs erinnert heute an das Unrecht, das damals ge- schah. Harrislee heute – Seit 1962 entstand das „neue Harrislee“. H. W. Iversen, Bürgermeister von 1962 bis 1993, hatte zu Beginn seiner Amtszeit die kühne Vorstellung, aus der ländlich geprägten, zer- siedelten Ortschaft ein geschlossenes Gemeinwesen mit Ortszentrum und eigener Identität zu I I f t (C) (

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=