Elternratgeber Heilbronn für den Schulbeginn 2018

ƒ ƒ Auch wenn gleich nach der erkannten Fehlstellung reagiert wird, sind Folgeschäden nicht abschätzbar. Weitere Unter­ suchungen müssen nun klären, ob und inwiefern sich zu kleine Schuhe auf die Motorik, Knie- und Hüftgelenke sowie auf die Wirbelsäule ausgewirkt haben. Deshalb sollten Sie beim nächstenSchuhkauf besonders gut aufpassen. Es ist empfehlenswert, sich in einemFachgeschäft beraten zu lassen. Dort kann Ihr Kind den Schuh anprobieren und es wird geprüft, ob er wirklich passt. Kaufen Sie Schuhe besser amNachmittag, weil die Füße Ihres Kindes im Tagesverlauf größer werden. Das Material des Schuhs sollte weich, beweglich und atmungsaktiv sein. Die regelmäßige Kontrolle der richtigenGröße ist einMuss, vor allem bei Schuhen, die Ihr Kind in der Schule trägt und die Sie nicht täglich zu Gesicht bekommen. Nehmen Sie auch die Füße Ihres Kindes genau unter die Lupe. Viele Kleinkinder haben Knick-Senk-Füße, was allein noch kein Problemdarstellt. Das lässt sichmeist einfach beheben, indemSie Ihr Kind oft barfuß laufen lassen und für viel Bewegung sorgen. Doch wennman nicht aufpasst, können daraus schnell Plattfüße werden, die sich leider nicht von allein auswachsen. In diesemFall wird Ihr Kind öfter über Fußschmerzen klagen und die Sohlen am Innenrand seiner Schuhe sind schnell deutlich abgelaufen. Jetzt sollten Sie einen Kinderorthopäden aufsuchen, der mit Einlagen oder anderen Behandlungsmethoden helfen kann. Hausarzt oder Kinderarzt? Ihr Kind ist krank und Sie wissen nicht, zu welchem Mediziner Sie gehen sollen? Vielleicht helfen Ihnen ein paar grundlegende Kenntnisse weiter. Grundsätzlich ist festgelegt, dass Hausärzte sowohl Kinder als auch Erwachsene behandeln dürfen. Kinder- ärzte hingegen behandeln in der Regel nur bis zum 18. Lebens- jahr – außer es stehen keine Versorgungsangebote anderer Ärzte zur Verfügung. Allerdings ist grundsätzlich davon auszugehen, dass eine spezielle Weiterbildung der Kinderärzte diese auf den Umgangmit Kindern spezialisiert. Demnach erklären Kinderärzte altersgerecht, nehmen sich Zeit, behalten die Nerven, beweisen Humor und machen gegebenenfalls Hausbesuche. Es empfiehlt sich deshalb bei einem erkrankten Kleinkind einen Kinderarzt einemHausarzt vorzuziehen. Was tun bei Krankheit oder Unfall? Wenn Ihr Kind amMorgen krank ist und nicht in die Schule gehen kann, müssen Sie die Schule das wissen lassen. Dazu reicht ein Anruf imSekretariat vor Unterrichtsbeginn. Die Lehrkraft braucht sich dann über die Abwesenheit des Kindes keine Sorgen mehr machen. Sollte Ihr Kind länger als drei Tage zu Hause bleiben müssen,braucht die Schule schon bald eine schriftliche Ent­ schuldigung. Ein ärztliches Attest ist nur bei sehr langen Krank­ heiten nötig oder wenn das Kind Leistungsproben nicht mit­ schreiben konnte. Physiotherapie Der Begriff Physiotherapie kommt ursprünglich aus dem Griechischen, wobei physis „Natur“ und therapeia „die Pflege der Kranken“ bedeutet. Physiotherapie bezeichnet eine Form der äußerlichen Anwendung von Heilmitteln, wodurch die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des Körpers verbessert, geheilt oder erhalten werden kann. Speziell bei der Arbeit mit Kindern werden an die Physiotherapeuten besondere Anfor- derungen gestellt. Kindertherapeuten nehmen die „kleinen Menschen“ an dieHand und fördern sie in ihrer körperlichen, geis- tigen und seelischen Entwicklung.Ob es sich nun um ein gebro- chenes Bein handelt oder eine längerfristige Therapie beispiels- weise bei Überaktivität notwendig ist, Kindertherapeuten gehen speziell auf dieAnsprüche und Wünsche der kleinenPatienten ein. INFO Kindersportmedizin steht auch heute noch sehr in der gesellschaft­ lichen Kritik. Viele Eltern verstehen unter Sportmedizin nur Me­ thoden zur Leistungssteigerung bis hin zu unerlaubten Mitteln wie Doping. Dabei könnten Kontrolluntersuchungen bei Kindern Probleme frühzeitig aufdecken und somit den Kindern einen ge­ sunden Sport ermöglichen. Besonders eine Leistungsdiagnose kann als Basisfür ein adäquates Training fungieren und Überlastungs­ schäden vorbeugen. Ein besonderes Anliegen der Sportmediziner ist es allerdings,Kinder zu mehr Bewegung zu motivieren und von klein auf ihre Bewegungsfreude zu unterstützen.. © Catherine Yeulet/ istock 27

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