Fit und Aktiv - Stadt Heiligenhaus

16 5. Demenz 5. Demenz In Deutschland leben nach jüngsten epidemiologischen Schätzungen rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Die meisten von ihnen sind von der Alzheimer-Krankheit betroffen. Infolge der demografischen Veränderungen kommt es zu immer mehr Neuerkrankungen und die Zahl der Demenzerkrankten nimmt kontinuierlich zu (vgl. Deutsche Alzheimer Gesellschaft). Ungefähr zwei Drittel der Betroffenen werden von ihren Angehörigen betreut. 5.1 Bedeutung Als Demenz wird ein Abbau und Verlust kognitiver Fähigkeiten bezeichnet (WHO, 2021). Rein medizinisch gesehen versteht man unter Demenz eine Erkrankung des Gehirns, bei der vor allem das Gedächtnis und die Sprache mit der Zeit beeinträchtigt sind. Der Betroffene verliert immer mehr die Kontrolle über sein Denken und Handeln, wodurch sich seine Persönlichkeit und sein Verhalten verändert. Dieser Zustand ist auch für die Angehörigen sehr belastend. Daneben ist die häusliche Pflege eine enorme psychische und finanzielle Herausforderung für die Angehörigen. Oft wird medizinische Hilfe, mit der die Symptome wirksam gemildert werden könnten, zu spät gesucht, da Demenz auch in der heutigen Gesellschaft noch ein Tabuthema darstellt. Es gibt sehr viele verschiedene Demenzformen, am häufigsten ist die Alzheimer-Demenz. Grundsätzlich kann eine Demenz in jedem Alter auftreten, allerdings steigt das Risiko mit höherem Alter stark an. Eine frühzeitige Diagnose bedeutet für den Patienten ein Zeitgewinn. Im günstigen Fall kann durch Medikamenteneinnahme der Krankheitsverlauf verlangsamt und dadurch noch für viele Jahre Lebensqualität gewonnen werden. Für vorsorgende Maßnahmen bleibt mehr Zeit, um im Sinne des Patienten ein Netzwerk an Hilfen aufzubauen und Entscheidungen für den späteren Verlauf der Krankheit zu treffen. 5.2 Anlaufstellen zur Diagnostik Um eine gesicherte Diagnose zu erhalten, sollte zur weiteren Abklärung ein / eine Geriater*in, Gerontopsychiater*in oder ein / eine Neurolog*in mit hinzugezogen werden. Adressen können Sie bei den genannten Beratungsstellen erfahren. Im nachfolgenden Teil möchten wir Sie sowohl über die gesetzlichen Richtlinien als auch über die wichtigsten Pflege- und Beratungsstellen der Kommune informieren. 5.3 Hilfen für Betroffene und Angehörige Betroffene sollten sich in der Anfangsphase der Erkrankung einer Selbsthilfegruppe anschließen. Dadurch wird einerseits das Verständnis für die eigene Erkrankung geweckt, andererseits können dabei aber auch Strategien von anderen Betroffenen zur Alltagsbewältigung mit nach Hause genommen werden. Zudem gibt es Hilfsangebote seitens der Sozialhilfeträger und der Krankenkassen. Diese bieten in erster Linie Anlaufstellen für Betroffene und deren Angehörige an. Auch die Sozialdienste von Kliniken sowie die Caritas, AWO und die Diakonie bieten Informationen für Betroffene und deren Angehörige. Daneben weiß auch der behandelnde Arzt über Anlaufstellen Bescheid. © Stadt Heiligenhaus © Stadt Heiligenhaus

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