Auf dem Weg von Integration zu Inklusion Im Jahr 2020 hat der Rat der Stadt Hilchenbach eine Satzung zur Wahrung der Belange von Menschen mit Behinderungen beschlossen. Die Stadt Hilchenbach verfolgt damit das Ziel, die Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen zu beseitigen und zu verhindern sowie die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Leben in der Gesellschaft zu gewährleisten und ihnen eine selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen (§ 1 Absatz 1 des Behindertengleichstellungsgesetzes ‑ BGG NRW). Zur Förderung der Gleichstellung und einer umfassenden gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen wurde gleichzeitig per Satzungsbeschluss eine Fachkraft der Stadtverwaltung zur kommunalen Behindertenbeauftragten bestellt, die Ansprechpartnerin für die Belange von Menschen mit Behinderungen und Wegweiser für Menschen mit Behinderungen ist. Hier geht es also nicht mehr nur um die Integration von „Ausgegrenzten“, sondern um Inklusion, was bedeutet, allen Menschen die uneingeschränkte Teilnahme an allen gesellschaftlichen Aktivitäten möglich zu machen. Eine wichtige Institution und großartige Unterstützung der Stadtverwaltung auf dem Weg zur barrierefreien Stadt ist der Arbeitskreis „Barrierefrei“. Dieser hat sich zum Ziel gesetzt, Barrieren in den Köpfen der Menschen, aber insbesondere auch ganz greifbare Hindernisse im Hilchenbacher Stadtgebiet abzubauen. Dieser ehrenamtlich aktive Arbeitskreis, der sich aus Fachleuten und Betroffenen zusammensetzt, hat bereits an vielen erfolgreichen (kleinen und größeren) Projekten mitgewirkt: Überquerungshilfen und entsprechende Zuwege für Rollstuhlfahrer/innen auf dem gepflasterten historischen Marktplatz, Rollstuhlaufzüge an der Außenfassade der Wilhelmsburg (und damit barrierefreiem Zugang zu Stadtbücherei, Stadtarchiv und Trauzimmer) und dem GebrüderBusch-Theater in Dahlbruch. Weitere Maßnahmen: Beratung von Händler/innen und Geschäften, um behindertengerechte Eingänge und Einkaufswagen zu schaffen, Aufstellung einer inklusiven Außensitzbank, Rundwege, damit auch Rollstuhlfahrende Hilchenbach erleben und näher kennenlernen können. Einen Überblick über die Möglichkeiten gibt Gästen und Einheimischen der Wegweiser „Barrierefrei in Hilchenbach“, der eine Übersicht über rollstuhlgerechte Angebote enthält. Ebenso hilfreich ist der Flyer „Barrierefrei Essen, Trinken und Einkaufen in Hilchenbach“, der in Zusammenarbeit mit der Touristik-Information der Stadt Hilchenbach erstellt wurde. Ein MehrWert für alle! Auch die Stadtverwaltung ist bemüht, die Teilnahme von Menschen mit Handicap am Stadtleben zu ermöglichen. Dazu gehören „Kleinigkeiten“ des Alltages, die große Herausforderungen sein können, wie eine Behinderten-Toilette und ein barrierefrei erreichbarer Briefkasten, die beide direkt am Rathaus zu finden sind. Ein möglichst barrierefreier InternetAuftritt ist eine weitere von vielen Möglichkeiten, das Angebot der Teilhabe stetig zu verbessern. Ziel in Hilchenbach ist aber nicht nur, dass die Stadtverwaltung offene Augen und Ohren für die Anliegen von Menschen mit Behinderung hat. Auch die Geschäfte und Einrichtungen sollen den Interessen Behinderter Rechnung tragen. Letztlich können nicht nur die Betroffenen selbst, sondern alle Bürgerinnen und Bürger mit Ideen zur Verbesserung der Lebensumstände von Menschen mit besonderen Bedürfnissen beitragen. Dies gilt es zu erkennen, zu vermitteln und zu nutzen. Eine Initiative in Integration – Miteinander – Leben 48
RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=