Gemeinde Hügelsheim Informationsbroschüre

Die Region umHügelsheim ist mindestens seit ca. 10.000 v. Chr. von Menschen bewohnt. Das belegen Feuersteine und einfache Gerätschaften aus der mittleren Steinzeit. DieGräber eines Keltenfürsten, der Heiligenbuck (70mDurchmesser, 3,50 m Höhe), vermutlich das seiner Frau, das Fürstinnengrab auf der heutigen Gemarkung von Rheinmünster – Söllingen sowie drei kleinere Grabhügel (20 mDurchmesser; 1,10 mHöhe) im Bannwald der heutigen Gemeinde Rheinmünster sind Zeugnisse einer menschlichen Besiedlung aus der Zeit um 2000 v. Chr. In Hügelsheim ist die Erinnerung an die Römer mit der Römerstraße lebendig geblieben, deren Verlauf noch heute aus Luftbildaufnahmen erschlossen werden kann. Seit 260 n. Chr. waren die Alemannen, die aus dem Gebiet zwischen Havel und Spree kamen, hier angesiedelt, nachdem sich die Römer hinter die Rheingrenze zurückgezogen hatten. Dadurch ging die römische Bauweise aus Steinbauten verloren, da die Alemannen kunstvolle Holzbauten für sich errichteten. Die Römerstraßen als Fernverbindungen wurden aufgegeben. Bis 1933 existierten Spuren eines Alemannenfriedhofs in der Nähe des Heiligenbuck. Im Jahre 496 wurden die Alemannen von den Franken besiegt. Murg und Oos bildeten die Nordgrenze des Alemannenreiches. Um diese Zeit kam auch das Christentum in die Gegend. Als die Germanen (Alemannen) sich hier ansiedelten, standen die Häuser vermutlich näher am Rhein als heute. Gemeinsam wurden WaldundWiesen als Almend (das allenMännerngemeinsame Land) bewirtschaftet. Ackerbau wurde in der Umgebung des Dorfes betrieben. Mit HolzpflügenundZugtierenwurdenneueAnbauflächen gerodet. Dieses neu gewonnene Land wurde in Gewanne und Ackerstreifen eingeteilt und jedem freien Mann nach einem Losverfahren zugewiesen. Haupterwerbsquelle war die Viehzucht, untergeordnet der Getreideanbau. Siedlungsnamen mit der Endung -heim deuten meistens auf den Siedlungsgründer hin. In der ersten schriftlichen urkundlichen Erwähnung vom 19. April 788 wird unser Dorf mit Hughilaheim bezeichnet, was Heim des Hugilo bedeutet. Schon zur Römerzeit war auf dem Rhein Schifffahrt betrieben worden. Im Mittelalter gab es trotz ungünstiger Strömungsverhältnisse eine beachtliche Rheinschifffahrt. Aufgrund eines kaiserlichen Briefes an den Markgrafen von Baden wurde in Hügelsheim im 14. Jahrhundert eine „Ladgerechtigkeit“ eingerichtet, d. h. alle mit Schiffen zu transportierenden Güter und Waren aus dem Regierungsbereichmussten gegen eine Abgabe an denMarkgrafen über die herrschaftliche Waage zur Verladestelle Hügelsheim gebracht werden. Das Hügelsheimer Schifffahrtsrecht wurde als wichtige Geschichte / Wissenswertes 11

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