Gemeinde Hügelsheim Informationsbroschüre

entwickelt und liegt an der Badischen Spargelstraße. Der Spargelanbau wird heute fast nur noch von Haupterwerbslandwirten betrieben. Als weitere Sonderkultur wird Topinambur angebaut, aus dem ein vorzüglicher Schnaps gebrannt wird, der in mehreren Varianten vermarktet wird. Auch auf den Speisekartender örtlichenRestaurants hat die Topinamburknolle ihren Platz gefunden, z. B. als Suppe. Nach der Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 wurde unsere Region der französischen Besatzungszone zugeschlagen. In der Zeit des „Kalten Krieges“ beschloss Frankreich, im Zuge der notwendigenAufrüstungen, einenMilitärflugplatz zubauen. Der Standort wurde nach Gesprächen u. a. mit der Landesregierung auf Gemarkung Söllingen / Hügelsheim bestimmt. Anfang April 1952 warendie Bauarbeitendes Flugplatzes voll imGange und imAugust 1952, also weniger als 8 Monate nach der ersten Ankündigung der Bauabsicht, startetenund landetendie ersten französischenMaschinen auf dem Flugplatz. Wegen Verzögerungen beim Bau des Flughafens Pferdsfeld, auf demdie kanadischenLuftwaffe angesiedelt werden sollte, wurde den Kanadiern Anfang 1953 der Flugplatz Söllingen zugewiesen. Da Kanada keine Besatzungsmacht in Deutschland war, bezahlte es eine Nutzungsgebühr für das Fluggelände an die Bundesrepublik und finanzierte auch in der Folgezeit Unterkünfte seiner Militärangehörigen (in Hügelsheim: Wohnsiedlung Kleinkanada und Hochfeldsiedlung) aus eigenen Mitteln. Nachdem am 3. Oktober 1990 die deutsche Einheit wieder hergestellt wurde, was ja seit Beginn der NATO deren erklärtes Ziel war, war der „kalte Krieg“ beendet und damit die Ursache für das Wettrüsten weggefallen. DerWarschauer Pakt löste sich 1991 auf und im September 1991 verkündeten die Kanadier, dass sie ihre Luftwaffe nach Kanada zurückholen und denMilitärflugplatz zum Jahresende 1993 aufgeben werden. Da die Umnutzung des Flugplatzgeländes für die beiden Gemarkungsgemeinden Hügelsheim und Rheinmünster nicht alleine zu schaffen war, wurde eine Grundstückserwerbsgesellschaft, bestehend aus den Städten Karlsruhe, Baden-Baden, Bühl, dem Landkreis Rastatt sowie denAnliegergemeindenHügelsheimund Rheinmünster gebildet. Nach kontroversen Auseinandersetzungen beschloss der Hügelsheimer Gemeinderat am 6. Dezember 1993 der Errichtung des Regionalflughafens zuzustimmen, weil ihm klar war, dass die Region, sich nur dann an dem allgemein gewünschten Industrie- und Gewerbepark engagierenwird, wenn die Anliegergemeinden den von der Region verlangten Regionalflughafen akzeptieren. Nachdem die ersten Betreiber des Baden-Airpark (Manfred Schmider und Dr. Klaus Kleiser) wegen Steuerbetrugs und Scheingeschäften im Februar 2000 verhaftet und anschließend verurteilt wurden, geriet die Baden-Airpark AG in die Insolvenzmasse. Das Konsortium der geschädigten Banken verkaufte diese an die Flughafen Stuttgart GmbH und diese begann am 01.01.2001 ihre Geschäftstätigkeit vor Ort. 13

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