Iffezheim Informationsbroschüre

3 Die Endsilbe „heim“ im Ortsnamen lässt den Rückschluss zu, dass IFFEZHEIM noch im fränkischen Siedlungsbereich lag. Zumindest sind Einflüsse davon abzuleiten. IFFEZ- HEIM lag an der Grenze des fränkischen Ufgaues und der alemannischen Ortenau. Die im Jahr 1929 am Süd- rand des Dorfes gefundenen Grabbeigaben wie Waffen, Schmuck, Töpfe, Geschirr, Münzen, usw. geben Hinweise darauf, dass IFFEZHEIM wesentlich älter sein muss als die erste erhaltene schriftliche Urkunde aus dem Jahr 1245. In der Urkunde wird der Ort als „Uffinsheim“ aufge- führt. Wenn man den Historikern Glauben schenken darf, dann wurde die Gemeinde ab 1457 „Uffesheim“ genannt, ab 1487 dann „Uffisheim“. Im Jahr 1512 waren es die Vorfahren der jetzigen Iffezheimer offensichtlich leid, „Uffisheim“ genannt zu werden, denn sie tauften ihre Heimat in „Uffentezheim“ um. Derart namensän- derungsfreudig hieß die Ortschaft um 1750 plötzlich „Iffitzheim“ und taucht ein halbes Jahrhundert später in den Büchern als „Iffetzheim“ auf. 1850 einigte man sich schließlich auf die heutige Schreibweise „IFFEZHEIM“. Mit der heute zu Baden-Baden gehörenden Gemeinde Sandweier bildete „Uffisheim“ im Jahr 1493 noch eine Gemeinde und zählte zum Amt Stollhofen. Als 1571 die beiden Orte getrennt wurden, wollte es niemand so recht glauben. Erst Ende des 19. Jahrhunderts kam eine endgültige Teilung zustande, wie einer Ortschronik zu entnehmen ist. Wie in anderen Landesteilen auch, wurde das Dorf IFFEZHEIM im Dreißigjährigen Krieg fast gänz- lich zerstört und wie immer bei damaligen kriegerischen Auseinandersetzungen geplündert (in diesem Falle von Schweden und Franzosen). Kaum hatte sich das Dorf von den langen Auszehrun- gen des Krieges erholt, fielen 1689 erneut die Franzosen in das Land ein. Das Datum der Vernichtung von IFFEZ- HEIM hielten die Chronisten fest. Es waren der 24. und 25. August. Nur wenige Personen dürften dabei überlebt haben, denn drei Jahre lang gab es anschließend keine Eheschließungen mehr. Auch in der napoleonischen Zeit hatte IFFEZHEIM viel zu leiden. Soldaten fast aller europäischen Länder suchten in IFFEZHEIMQuartier. Deutsche, Österreicher, Franzosen, Kroaten und Kosaken. Es blieb deshalb nicht aus – so be- richtet die Geschichtsschreibung – dass die hohen Kriegs- lasten für die Gemeinde und ihre Bewohner zum finan- ziellen Ruin führten. Die weiteren Jahre ließen IFFEZHEIM ebenfalls nicht ru- hen, denn während der Revolution 1849 war das Dorf wiederum von preußischen Truppen besetzt. Schwere Zeiten gab es dann auch in den fünfziger und sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts durch Missernten, Arbeits- losigkeit und Krankheitsepedemien. In dieser Zeit fiel auch der Vertragsabschluss mit dem damaligen Spiel- bankpächter Edouard Bénazet aus Baden-Baden über die Anlegung einer Pferderennbahn in IFFEZHEIM. Während im Ersten Weltkrieg IFFEZHEIM von größeren materiellen Schäden bewahrt wurde, mussten im Zwei- ten Weltkrieg durch längere Beschießung und durch einen schweren Bombenangriff große Opfer gebracht werden. Aber die Zeit des Wirtschaftswunders konnte IFFEZHEIM in die Lage versetzen, sich strukturell zu än- dern. Die bauliche Entwicklung nahm so stark zu, dass sich die bebaute Fläche gegenüber der Vorkriegszeit fast verdoppelte. Ein besonderer Fund stellt der Iffezheimer Reiter dar. Diese im Jahr 1963 entdeckte Bronzeplastik aus der Rö- merzeit stellt vermutlich den Kriegsgott Mars oder einen Turnierreiter dar. Die Geschichte von Iffezheim ist ausführlich in dem Buch „Iffezheim, Die Geschichte eines Dorfes am Rhein“ von Dr. Kurt Hochstuhl dargestellt. Aus der Geschichte Aus der Geschichte Römerbrücke Iffezheimer Reiter

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