23 Älter werden in der Samtgemeinde Isenbüttel Der demografische Wandel macht auch vor der Samtgemeinde Isenbüttel nicht Halt. Obwohl wir noch eine sehr „junge“ Samtgemeinde sind, entwickeln wir Ideen und Konzepte, um den zu erwartenden Problemen in der pflegerischen Versorgung der „Babyboomer“ gerecht zu werden. Menschen sollen auch im Alter noch gern und vor allen Dingen gut in der Samtgemeinde Isenbüttel leben können. Dies ist ein hoher Anspruch und wahrlich eine „Herkulesaufgabe“. Dennoch hat sich die Samtgemeinde im Jahr 2015 auf den Weg gemacht und bereits zahlreiche Projekte angeschoben. So bietet die im Jahr 2019 gegründete Sozialgenossenschaft „Nachbarschaftshilfe Hehlenriede“ bereits zahlreiche Dienstleistungen für die älter werdende Bevölkerung an. Die weiteren Planungen der Samtgemeinde sehen vor, in den kommenden Jahren das Netzwerk des bürgerschaftlichen Engagements ebenso wie die pflegerische Infrastruktur weiter auszubauen. Nachbarschaftshilfe Hehlenriede Menschen wollen im Alter so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen. Dies gelingt nur, wenn sie eine entsprechende Unterstützung erhalten. Im Idealfall übernehmen diese Unterstützung der eigene Partner, die Kinder oder die Nachbarschaft. Wenn diese aber nun fehlen, ist der Wunsch, auch im hohen Alter im eigenen Haus zu wohnen, in Gefahr. Aus diesem Grund hat sich in unserer Samtgemeinde die Nachbarschaftshilfe Hehlenriede gegründet. In dieser genossenschaftlich organisierten Vereinigung finden sich Menschen, die Zeit und Lust haben, einander zu unterstützen. Wohlwissend, dass jeder früher oder später in die Lage kommen kann, selbst Hilfe im Alltag zu benötigen. Die Organisation in Form einer Genossenschaft bedeutet, dass zunächst alle, also die Hilfenehmer und auch die Hilfegeber 50 Euro für einen Geschäftsanteil in „einen Topf“ einzahlen, um das Stammkapital zu bilden. Bei Beendigung der Mitgliedschaft erhält man dieses Geld zurück. Durch die Satzung der Nachbarschaftshilfe ist sichergestellt, dass die Mitglieder bei einer eventuellen Insolvenz für Schulden nicht aufkommen müssen. Älter werden in der Samtgemeinde Isenbüttel Wie funktioniert die Nachbarschaftshilfe? Die Nachbarschaftshilfe Hehlenriede will „Dienste“ in den Bereichen Alltagshilfen im Haushalt – z. B. Wäsche – Abwasch – Einkäufe Kleine Arbeiten in Haus und Hof – z. B. Gartenpflege Begleitdienste zu Ärzten, Behörden oder Veranstaltungen Besuchsdienste – z. B. Kaffee trinken oder Karten spielen Entlastung Pflegender Angehöriger – z. B. stundenweise Betreuung der zu pflegenden Person anbieten. Dabei tritt die Nachbarschaftshilfe nicht in Konkurrenz zu gewerblichen Anbietern. Auch bietet die Nachbarschaftshilfe keine „billigen“ Arbeitskräfte an. Vielmehr geht es darum, soweit es geht, gemeinsam mit dem Hilfenehmer die anfallenden Aufgaben zu erledigen. Menschen, die hilfebedürftig sind und einen Unter- stützungsbedarf haben, wenden sich telefonisch an die Nachbarschaftshilfe. Ein Koordinator, der zusammen mit dem „Hilfegeber“ den „Hilfesuchenden“ besucht, entscheidet, ob und in welchem Rahmen die Unterstützung geleistet werden kann. Der „Hilfesuchende“ zahlt je geleisteter Stunde acht Euro an die Genossenschaft. Der „Hilfegeber“ bekommt davon fünf Euro je Stunde als Aufwandsentschädigung. Der „Hilfegeber“ kann sich entscheiden, ob er sich diesen Betrag auszahlen lässt oder diesen auf einem „Geldkonto“ anspart. Wenn er dann selbst in eine Notlage gerät, kann er die Leistung aus diesem Geldkonto begleichen. © HighwayStarz / AdobeStock
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