Maßnahmen zur Wohnraumanpassung in Jena

SENIORENBÜRO Jena ALTER & TECHNIK Jena Jena PFLEGESTÜTZPUNKT • selbstständig und sicher • ohne Barrieren • Ideen und Informationen • Umsetzung und Finanzierung ein leben lang zu hause wohnen WOHNBERATUNG Jena

Für Ihre Mobilität und Gesundheit Jüttner Orthopädie KG Filiale Jena Salvador-Allende-Platz Jena Tel. (     )      jena@juettner.de www.juettner.de · Orthopädietechnik · Orthopädieschuhtechnik · Sanitätsfachgeschäfte · Kinderrehabilitation · Rehatechnik · Homecare Barrierefrei Wohnen zu Hause Wir beraten Sie gern zu Hause oder in unserem Jenaer Sanitätsfachgeschäft – unverbindlich und kostenfrei. Rufen Sie uns an und vereinbaren Sie Ihren persönlichen Beratungstermin unter der Telefonnummer (     )      . Natürlich sind wir auch in unserem Jenaer Sanitätsfachgeschäft für Sie da. Wir freuen uns auf Sie! Anika Plume Abteilungsleiterin Sanitätsfachgeschäfte Apolda und Jena

1 Grusswort Grusswort Liebe Bürgerinnen und Bürger, die Stadt Jena verzeichnet eine stetig steigende Bewohnerzahl ab 60 Jahre. Seit Jahren fördert die Stadt daher eine flächendeckende bedarfsorientierte Altenarbeit, um ihren Bürgerinnen und Bürgern ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. In den bereits bestehenden Beratungs- und Begegnungsstrukturen beraten haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende individuell. Mit der Wohnberatung und dem Baustein „Alter und Technik“ ist eine Anlaufstelle für eine bedarfsgerechte, neutrale Beratung zur Vorbereitung des gesamten Wohnumfeldes für das Alter geschaffen. Auch bei Pflegebedürftigkeit oder für Menschen mit Behinderungen, erfolgen reaktiv oder präventiv Beratungen durch Hausbesuche. Die Dienstleistungen umfassen neben Informationen über Finanzierungen, die Auswahl von Anbietern, Handwerkern und Dienstleistern bis hin zur fachlichen Beratung und Begleitung von Umbau- und Ausbaumaßnahmen auch die allgemeine Beratung zu Wohnformen. Ziel ist die Anpassung der Wohnverhältnisse gemeinsam zu besprechen. Eine Umgestaltung kann Pflege im eigenen Wohnumfeld oft erst ermöglichen und erleichtern. Unfälle, besonders Stürze und die oftmals folgende Pflegebedürftigkeit werden vermieden. Durch technische Hilfsmittel kann ein Hilfe- oder Pflegebedarf reduziert werden. Ratsuchende und deren Angehörige erhalten somit eine umfassende Begleitung, wobei ihre Lebens- und Wohnbedingungen berücksichtigt werden. Denn deren persönliche Bedürfnisse spielen eine entscheidende Rolle, um selbstbestimmt zu leben. Mit der vorliegenden Broschüre geben wir Ihnen einen Überblick über realisierbare Maßnahmen. Sie zeigt Chancen und Möglichkeiten für das Wohnen zu Hause auf und enthält wertvolle Informationen zu den Themen Barrierefreiheit, Gestaltung und Sicherheit im häuslichen Umfeld. Ob für Eltern, Verwandte oder Sie selbst – der Zeitpunkt zur Vorbereitung auf das Alter ist nie zu früh. Ich wünsche Ihnen beim Lesen viel Freude und hoffe, Sie finden Anregungen für Ihr eigenes Umfeld. Fragen Sie nach und lassen Sie sich kostenfrei beraten. Mit freundlichen Grüßen Franziska Wächter Altenhilfeplanerin der Stadt Jena

2 © H_Ko / AdobeStock Schuster Liftsysteme Ihr Treppenliftspezialist e.K. Ich komme gern zu Ihnen nach Hause und erstelle Ihnen ein individuelles Angebot. Ich berate Sie umfassend zu den Möglichkeiten und beantworte Ihre Fragen. Vereinbaren Sie noch heute einen Termin. Die Beratung ist für Sie kostenfrei und unverbindlich. me I lif i li . . I r z I r t ll I i i i i ll t. I r t i f z li it t rt I r r . r i r i t i r i . i r t i t f r i t fr i r i li . Wir sind für Sie da! » Orthopädietechnik » Sanitätsfachhandel » Orthopädieschuhtechnik » Rehatechnik/Kinder-Reha » HomeCare-Service » Medizintechnik Individuelle Wohnumfeldberatung – kostenfrei und direkt bei Ihnen vor Ort Sanitätshaus-Filiale in 07743 Jena, Saalbahnhofstraße 9 Telefon: 03641 384198 Mo, Di, Do: 9.00–13.00 Uhr und 14.00 – 18.00 Uhr Mi, Fr: 9.00–14.00 Uhr Alippi GmbH Leipziger Str. 160, 08058 Zwickau, Tel.: 0375 88303-0 www.alippi.de

Flipping-Book Ihre Broschüre als Flipping-Book: • leicht zu blättern • übersichtlich • auch mobil! SENIORENBÜRO Jena ALTER & TECHNIK Jena Jena PFLEGESTÜTZPUNKT • selbstständig und sicher • ohne Barrieren • Ideen und Informationen • Umsetzung und Finanzierung EIN LEBEN LANG ZU HAUSE WOHNEN WOHNBERATUNG Jena 3 INHALTSVERZEICHNIS INHALTSVERZEICHNIS Grußwort 1 Die Wohnberatung stellt sich vor 4 Begriffe kurz erklärt 7 Rundgang durch die Räume 8 Eingang, Treppenhaus und Flur 8 Küche 10 Barrierefreie Musterküche 11 Bad, WC 12 Wohnzimmer 14 Schlafzimmer 15 Balkon, Garten 17 Welche Unterstützungsangebote kann ich im Alltag nutzen? 20 Checkliste „Ein Leben lang zu Hause wohnen“ 21 Alternative Wohnformen 25 Die Kunst, den Alltag allein zu meistern 26 Nützliche Hilfsmittel/technische Alltagshilfen 26 Hausnotruf 26 Alter und Technik 27 Was ist Ambient Assisted Living? 28 Technische Hilfen im Alter 28 Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten 29 Barrierefreies Bauen und Umbauen 33 Wohnraumbörse für rollstuhlgeeignete Wohnungen 34 Wohnungsanpassung bei Demenz 34 Sicherung von Haus und Wohnung 37 Wohnungsanpassung bei Sehstörungen 39 Sturzunfälle sind vermeidbar 40 Weitere Beratungsangebote 41 Internetseiten und weitere Kontaktstellen 43 Inserentenverzeichnis / Impressum 44 © Seventyfour/AdobeStock

ALTER & TECHNIK Jena WOHNBERATUNG Jena 4 DIE WOHNBERATUNG STELLT SICH VOR DIE WOHNBERATUNG STELLT SICH VOR Unser Beratungsangebot, finanziert über die Stadt Jena, richtet sich in erster Linie an ältere Menschen, an Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf und ihre Angehörigen, steht aber allen Interessierten offen. Wir beraten Sie kostenfrei zum altersgerechten Wohnen an zwei Standorten in Jena. Ein Ziel der Beratung ist, das selbstständige und selbst- bestimmte Wohnen in der eigenen Wohnung und gewohnten Umgebung, z. B. dem Stadtteil, so lange wie möglich zu unterstützen. Mit dem Lebenslauf verändern sich auch die Wohnbedürfnisse und Anforderungen an die Wohnung. Wohnen sollte einfach, sicher und bequem gestaltet sein. Wir machen Gestaltungsvorschläge zur Wohnungsanpassung oder einem Umbau, helfen bei der Auswahl von Hilfsmitteln und geben Auskunft zu Finanzierungsmöglichkeiten. Da finanzielle Zuschüsse von unterschiedlichen Zugangsvoraussetzungen abhängig sind und Förderprogramme sich ändern können, sollten Sie sich persönlich für Ihre individuelle Situation beraten lassen. Ist doch ein Umzug notwendig, beraten wir Sie auch zu alternativen Wohnangeboten. Beratungsschwerpunkte: h hAltersgerechtes Wohnen, Anpassung der Wohnung oder des Hauses an geänderte Bedürfnisse bei Krankheit und Behinderung oder in Vorbereitung auf das Alter h hBegleitung von Wohnungsanpassungsmaßnahmen h hBeratung zur Finanzierung von Umbaumaßnahmen h hBeratung zum barrierefreien Bauen h hHilfsmittelberatung, neue technische Alltagshilfen h hBeratung zu ambulanten Diensten und Unterstützungsmöglichkeiten, u. a. Anbietern von Pflegeleistungen, ehrenamtlichen Besuchsdiensten, Hauswirtschaft, Fahrdiensten, Essen auf Rädern h hWelche Wohnangebote gibt es entsprechend Ihren Bedürfnissen – Aufzeigen von alternativen Wohnformen für Senioren, auch Service-Wohnen, Betreutes Wohnen, Pflegewohngruppen, Seniorenheim oder barrierefreier Wohnraum ohne Serviceangebot h hBeratung zur Organisation eines Umzuges h hInformationen zu weiteren Beratungsangeboten und Netzwerkpartnern Gern beraten wir Sie im Büro oder als Hausbesuch. In der smarten Stube, demWartebereich des Pflegestützpunktes, können Ratsuchende modernste Smart Home Technik kennenlernen und in unserer Beratungsstelle in Lobeda-West können Sie einen Badewannenlift oder einen Duschrollsitz ausprobieren. Er kann eine Alternative sein, wenn der Einbau einer bodengleichen Dusche nicht möglich ist. In der vorliegenden Broschüre möchten wir Ihnen zeigen, wie der Alltag durch kleine Veränderungen in der Wohnung erleichtert werden kann, es muss nicht gleich ein Umbau sein. Manchmal reicht bereits ein Badebrett oder ein Haltegriff an der Wand, um wieder in die Badewanne steigen zu können. Auf Dauer ist eine bodengleiche Dusche meist die bessere Lösung. Als ehrenamtlicher Mitarbeiter und Architekt unterstützt Martin Kühne die Wohnberatung. Er begleitet Hausbesuche „Smarte Stube“ im Pflegestützpunkt © Steffen Walther

5 DIE WOHNBERATUNG STELLT SICH VOR mit dem Schwerpunkt Wohnungsanpassung/Umbaumaßnahmen. Beim geschickten Planen von Umbaumaßnahmen können oft auch größere Bewegungsflächen realisiert werden. Bei einem Hausbesuch können wir gemeinsam nach Lösungen suchen. Ideal wäre, sich schon frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen, also schon bei einer Renovierung des Hauses oder der Wohnung an die barrierefreie Gestaltung zu denken. Auf unserer Internetseite unter www.wohnberatung-jena.de haben wir weitere Informationen, u. a. eine Planungshilfe zum barrierefreien Umbauen und Anpassen der Wohnung, unsere Broschüre mit cleveren Alltagshelfern sowie unsere Sendereihe „Ja zum Alter“. Die sechs Folgen zu den Themen: Technische Alltagshilfen, Mobilität, Einbruchschutz, Badgestaltung, Seniorensport und „Sehen im Alter” wurden in Zusammenarbeit mit JenaTV gedreht. Technischer Fortschritt bietet neue Möglichkeiten. Dazu stellen wir Ihnen unser Beratungsangebot „Alter & Technik” vor. Speziell gehen wir in dieser Broschüre auch auf die Themen „Wohnen mit Demenz und mit Sehstörungen” ein. Nicht immer ist ein altersgerechtes Anpassen der Wohnung, aufgrund verschiedenster Gegebenheiten, möglich oder gewünscht. Ob Wohnen mit Service, Betreutes Wohnen, Pflegewohngruppen, Mehrgenerationenwohnen, Seniorenheime oder einfach eine barrierefreie Wohnung, wir geben Ihnen einen Überblick über die Angebote in Jena. In den letzten Jahren hat sich eine größere Vielfalt entwickelt und neue Wohnprojekte entstehen. Auch für die Kosten eines Umzuges kann der Zuschuss der Pflegekasse unter bestimmten Voraussetzungen bewilligt werden. Lesen Sie dazu unter dem Thema: Finanzierungsund Fördermöglichkeiten. Auf den folgenden Seiten möchten wir Sie zu einem Rundgang durch eine altersgerechte Wohnung einladen! Wir wünschen Ihnen, dass Sie interessante Anregungen und Lösungsansätze für sich, Ihre Angehörigen oder andere Interessierte entdecken. Eva-Maria Voigt Wohnberatung Kontaktdaten: Wohnberatung Jena h h in der Goethe Galerie (Goethestraße 3 b, Büroaufgang B, 07743 Jena) Dienstag und Donnerstag 14.00 – 18.00 Uhr Telefon: 03641 507508 h h im Stadtteilzentrum LISA (Werner-Seelenbinder-Straße 28 a Lobeda-West, 07743 Jena) Mittwoch 09.00 – 12.00 Uhr Telefon: 03641 394887 E-Mail: kontakt@wohnberatung-jena.de Internet: www.wohnberatung-jena.de Sie finden uns an zwei Standorten, beide sind barrierefrei erreichbar. Anfahrt mit dem Pkw: Im Stadtzentrum Die Wohnberatung im Stadtzentrum befindet sich im Einkaufszentrum Goethe Galerie im Stadtzentrum von Jena. Falls Sie mit dem PKW anreisen, können Sie die Tiefgarage der Goethe Galerie nutzen. Von dort erreichen Sie den Pflegestützpunkt mit dem Aufzug (2. Etage) über den Büroaufgang B. Innerhalb der Goethe Galerie finden Sie den Eingang in der Seitenpassage (Büroaufgang B). Die Mitarbeiter am Informationsstand der Goethe Galerie helfen bei Fragen gern weiter. In Lobeda-West Mit dem Pkw – auf der Stadtrodaer Straße nehmen Sie die Abfahrt Lobeda-West. Dann biegen Sie an der ersten Ampelkreuzung (vor dem Kaufland) links in die Domaschk-­ Straße ein. Am Straßenende rechts und sofort links in die Werner-Seelenbinder-Straße einbiegen. An der Straßengabelung nach links auf den Parkplatz vor dem Stadtteilzentrum „LISA“ fahren. Mit der Straßenbahn fahren Sie bis Haltestelle Emil-Wölk-Straße (vor dem Kaufland). Eva-Maria Voigt (hauptamtliche Mitarbeiterin) © Steffen Walther Martin Kühne (ehrenamtlicher Mitarbeiter) © Steffen Walther

6 Äußere Lauenstr. 19 . 02625 Bautzen anfrage@bemobil.eu www.bemobil.eu 2 Geschäfte inkl. Liftausstellung SCAN MICH MOBIL L I F T SYSTEME bei Ihnen vor Ort, am Telefon oder per Video Kostenlose Beratung Produkte Herausragende Qualität Ausgezeichnete Service Erstklassiger JETZT ANRUFEN UNTER: 0800 600 66 999 *gebührenfrei 4.000€ bei Pflegegrad Zuschuss Treppenlifte Plattformlifte Hublifte Senkrechtlifte Homelifte Deckenlifte Rampen Alltagshilfen Aufstehhilfen Wannenlifte Sitzwannen Elektromobile Schweizer Tal 54 . 13127 Berlin Jessica Rieschel Inhaberin Zuhause bleiben und onl ine in Ihrer Apotheke bestel len! Vorbestellungen sind möglich. Bitte Rezeptfoto zusenden- auch per Apotheken App. Wir verpacken Ihre Medikamente in übersichtlichen Medikamentenblistern und liefern sie gern nach Hause Auch Seniorenumzüge – Mit unserer Erfahrung helfen wir, ein Stück Heimat an den neuen Wohnort zu tragen. www. umzuege- cor iand. de Umzüge Coriand GmbH Spitzweidenweg 28 a • 07743 Jena

7 BEGRIFFE KURZ ERKLÄRT: BARRIEREFREI IST NICHT GLEICH BEHINDERTENGERECHT BEGRIFFE KURZ ERKLÄRT: BARRIEREFREI IST NICHT GLEICH BEHINDERTENGERECHT Das Thema „Barrierefrei bauen und wohnen“ ist in den letzten Jahren immer mehr in das Interesse der Öffentlichkeit gerückt. Im Vordergrund steht oft der Wunsch, auch bei Krankheit und Behinderung oder im hohen Alter weiterhin selbstbestimmt und selbstständig in der eigenen Wohnung leben zu können. Dabei ist barrierefreies Wohnen nicht allein ein Thema für Senioren. Barrierefreiheit bietet Wohnkomfort und Lebensqualität für alle Altersgruppen. Eine bereits vor Baubeginn geplante barrierefreie Ge- staltung der Wohnung oder des Hauses muss nicht un- bedingt teuer sein und auch nachträglich kann noch vieles verändert und verbessert werden. In der eigenen Wohnung sollte sowohl die ungehinderte Erreichbarkeit der Räume als auch die uneingeschränkte Nutzbarkeit der Alltagsgegenstände gewährleistet sein. So kann die Wohnung oder das Eigenheim mit gezielten Umbaumaßnahmen seniorengerecht und barrierefrei umgestaltet werden. Ziel einer solchen Wohn- raumanpassung ist in erster Linie der Erhalt oder die Wiedergewinnung der eigenständigen Lebensführung sowie die Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität. Unter „Barrierefreiheit“ versteht man einen umfassenden Zugang und uneingeschränkte Nutzbarkeit aller gestalteten Wohnbereiche. Das Prinzip der Barrierefreiheit zielt darauf, dass bauliche und sonstige Anlagen sowohl für Menschen mit Beeinträchtigungen als auch für Personen mit Klein- kindern oder für ältere Menschen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind. Grundsätzlich ist zu beachten, dass es zwischen der Begrifflichkeit „barrierefrei“ und „behindertengerecht“ einen Unterschied gibt. So ist eine Behinderung jeweils individuell. Menschen mit Sehbehinderung haben andere Bedürfnisse als beispielsweise Personen, die einen Rollstuhl nutzen. Eine behindertengerechte Wohnung ist deshalb entsprechend der individuellen Behinderung zu gestalten. Eine barrierefreie Wohnung bietet Komfort für alle Altersgruppen und Nutzer, besonders auch bei Erkrankungen, wie z. B. Arthrose oder Rheuma sowie nach Unfällen. Barrierefreies Wohnen sollte der Standard der Zukunft sein. Alltagshilfen erleichtern den Alltag. Die Kosten für Alltagshilfen sind aus eigenen Mitteln zu tragen. Hilfsmittel dienen der Erleichterung der häuslichen Pflege, der Linderung von Beschwerden oder ermöglichen eine selbstständige Lebensführung. Die Kosten übernehmen die Kranken- oder Pflegekassen. Benötigt wird eine ärztliche Verordnung des Hausarztes oder des behandelnden Arztes. Oft werden Hilfsmittel leihweise zur Verfügung gestellt. Technische Hilfen im Präsentationsraum © Steffen Walther

8 RUNDGANG DURCH DIE RÄUME RUNDGANG DURCH DIE RÄUME Der folgende „Rundgang“ durch die verschiedenen Räume eines Haushalts führt Ihnen vor, an welchen Stellen Veränderungen oder Umbaumaßnahmen vorgenommen werden können, um das selbstständige Leben in der Wohnung oder im Eigenheim zu erleichtern. Bitte beachten Sie, dass nur eine kleine Auswahl von möglichen Hilfsmitteln oder Umbaumaßnahmen angesprochen wird. Manche Tipps können selbstverständlich in mehreren Räumen angewendet werden. Eine individuelle Wohnberatung kann klären, wie Ihre Wohnsituation noch besser zu gestalten ist. Eingang, Treppenhaus und Flur Stufenlose Erreichbarkeit des Hauses/der Wohnung. Ein Vordach vor der Eingangstür dient als Wetterschutz und verringert die Rutschgefahr. 1 2 Die Eingangstür sollte leichtgängig sein und eine Durchgangsbreite von mindestens 90 cm haben. Rampen im Eingangsbereich helfen, wenige Stufen zu überwinden, wenn ein Rollstuhl, Rollator oder Gehhilfen genutzt werden. Dabei sollte eine Steigung der Rampe von 6 Prozent nicht überschritten werden. Ein Bewegungsmelder für die Außenbeleuchtung vor der Eingangstür lässt Besucher besser erkennen und verringert die eigene Sturzgefahr. Rutschfeste Fußmatten können Stolpern verhindern. Eine beleuchtete Klingel oder leuchtende Licht- schalter sind hilfreich. Hausnummer und Namensschild sollten gut lesbar sein, auch falls einmal der Notarzt gerufen wird. Türklingeln mit Gegensprechanlage bieten mehr Sicherheit. Der Türspion sollte nicht zu hoch sein. Eventuell zwei Türspione in unterschiedlicher Höhe einbauen lassen (zum Beispiel 1,20 m für Rollstuhlnutzer und 1,60 m). Glatte Treppenstufen können schwerwiegende Stürze verursachen. Deshalb ist es ratsam, Treppen, Stufen und Podeste rutschhemmend zu gestalten, möglich auch mit selbstklebendem Antirutschband. 3 4 5 6 7 8 9 10 © Alexandre Zveiger / AdobeStock © Björn Danzke / AdobeStock

5 2 11 3 8 1 9 9 RUNDGANG DURCH DIE RÄUME Beidseitige Geländer bzw. Handläufe an Treppen verhelfen zu mehr Stabilität und Sicherheit. Deren optimale Höhe beträgt circa 85 bis 90 cm. Geländer/Handläufe mit Beleuchtung sind auch im Dunkeln leicht zu finden. Sitzgelegenheiten und Abstellflächen im Eingangsbereich ermöglichen Ruhepausen. Durch das Entfernen von Türschwellen in allen Wohnbereichen werden mögliche Stolperfallen behoben. Bei einer Gehbehinderung kann der Einbau eines Treppen- oder Plattformliftes eine gute Lösung sein. 11 12 13 14 © Roland Prillwitz/mediaprint infoverlag gmbh Außenaufzug © Frank Duphorn, Duphorn Hebelifttechnik Plattformlift/Hebebühne zur Eingangstür © Frank Duphorn, Duphorn Hebelifttechnik Treppenlift / Sitzlift im Innen- und Außenbereich möglich

10 RUNDGANG DURCH DIE RÄUME RUNDGANG DURCH DIE RÄUME Küche Planen Sie einen gut erreichbaren Platz für die Lagerung von Vorräten und Behältern ein. Eventuell den Inhalt der Oberschränke umräumen. Günstig sind Unterschränke mit Auszügen und Schubladen. Passen Sie die Höhe der Arbeitsplatte an, so dass Sie bei Bedarf im Sitzen arbeiten können. Und verschaffen Sie sich unterhalb der Arbeitsfläche genug Raum für Beinfreiheit. Schaffen Sie auf den Arbeitsflächen genug Platz zum Arbeiten – ebenso im Bereich des Spülbeckens. Achten Sie auf eine sinnvolle Anordnung der Arbeitsfelder. Hängeschränke können absenkbar (mechanisch oder elektrisch) gestaltet werden, damit Sie den Inhalt ohne sich zu strecken entnehmen können. 1 2 3 4 5 6 Steckdosen, Beleuchtung und Schalter sollten sich in Greifhöhe befinden. Rutschfester Bodenbelag sorgt für mehr Standfestigkeit. Runden Sie spitze und gefährliche Möbelkanten ab. Gute Lichtquellen entspannen die Augen und erhöhen die Konzentrationsfähigkeit. Spezielles Geschirr und Besteck erleichtern das Essen und Trinken: u. a. Besteck mit Fingergriffmulden, Kombination aus Gabel und Messer, gewinkeltes Besteck, rutschfeste Unterlagen, Deckelöffner. Ein Handbesen und eine Kehrschaufel mit langem Griff ermöglichen das Kehren ohne sich zu bücken. Damit die Küche geräumiger ist, sollten Sie sich auf wenige, nützliche Möbel beschränken. 7 8 9 10 11 12 13 © Roland Prillwitz/mediaprint infoverlag gmbh 2 3 4 7 10 1 Geschirrspüler auf angenehmer Höhe © Steffen Walther Backofen und Mikrowelle auf angenehmer Höhe © Steffen Walther

11 RUNDGANG DURCH DIE RÄUME Barrierefreie Musterküche kann täglich besichtigt werden In der Wohnberatungs- und Begegnungsstätte für Senioren der AWO im Stadtteilzentrum „LISA“ in LobedaWest kann eine Küche mit barrierefreien Elementen besichtigt werden. Sie können wochentags zu den Öffnungszeiten der Begegnungsstätte kommen, bitte melden Sie sich vorher telefonisch an, damit unsere Mitarbeiter Zeit für Sie haben. Für die Besucher der Begegnungsstätte, besonders den Kochkurs, ist die neue Küche mit barrierefreien Elementen eine komfortable Lösung. Wir möchten Interessierten zeigen, wie Komfort auch ohne einen besonders hohen Kostenaufwand erreicht werden kann. Barrierefreie Elemente sind für alle Nutzer, unabhängig von Alter oder Behinderung, vorteilhaft, denn wer schätzt es nicht, z. B. den Geschirrspüler auf einer angenehmen Höhe zu haben. Auch Backofen und Mikrowelle sind auf einer angenehmen Arbeitshöhe, das Kochfeld ist unterfahrbar. Ebenso unterfahrbar und gut als Sitzarbeitsplatz geeignet ist eine variabel höhenverstellbare Arbeitsfläche. Ein Oberschrank ist mit einem Lift ausgestattet, wodurch auch aus der Sitzposition, z. B. für Rollstuhlnutzer, das Geschirr gut erreichbar ist. Finanziert und unterstützt wurden die Anschaffung und der Einbau der Musterküche durch das Unternehmen H&K Einrichtungen GmbH, ansässig in Jena und Erfurt, KIJ Kommunale Immobilien Jena, die Altenhilfe der Stadt Jena und den AWO Kreisverband. Begegnungsstätte für Senioren im Stadtteilzentrum „LISA” AWO Regionalverband Mitte-West-Thürinen e. V. Ansprechpartner Begegnungsstätte: Jan Sakris Telefon: 03641 358771 oder 03641 394887 Ansprechpartner Wohnberatung: Eva-Maria Voigt im „LISA” Mittwoch 09.00 – 12.00 Uhr Telefon: 03641 394887 Werner-Seelenbinder-Straße 28 a, 07747 Jena E-Mail: kontakt@wohnberatung-jena.de Internet: www.wohnberatung-jena.de Fenstergriffverlängerung © Steffen Walther Auszug Küchenschrank © Steffen Walther Barrierefreie Küche – AWO Begegnungsstätte im Stadtteilzentrum „LISA” © Steffen Walther

12 RUNDGANG DURCH DIE RÄUME RUNDGANG DURCH DIE RÄUME Waschtisch und Toilette höhenverstellbar © Richter & Frenzel GmbH Badcenter Jena Bad, WC Ein ausreichend breiter Zugang ohne Schwelle ermöglicht es Ihnen, problemlos ins Bad zu gelangen. Nach außen schwingende Türen ermöglichen Helfern oder Angehörigen mühelos, gestürzte Personen zu erreichen. Eine bodengleiche Dusche erleichtert die Pflege und reduziert das Stolperrisiko. 1 2 3 Feste Duschtrennwände sind Barrieren, besonders wenn eine zweite Person bei der Pflege behilflich ist. Deshalb sollte der Spritzschutz der barrierefreien Dusche aus beweglichen Duschwänden oder einem Duschvorhang bestehen. Rutschsichere Matten in Wanne und Duschwanne können mehr Sicherheit geben oder eine Anti-Rutsch-Beschichtung kann aufgebracht werden. 4 5 Wohnberatung Präsentationsraum im Stadtteilzentrum „LISA” © Steffen Walther

13 RUNDGANG DURCH DIE RÄUME © Roland Prillwitz/mediaprint infoverlag gmbh 2 1 3 11 7 8 9 7 13 Rutschhemmende Fliesen bzw. Fußböden verringern die Gefahr des Ausrutschens. Gut erkennbare, stabile Haltegriffe und Stützstangen sorgen für mehr Sicherheit. Eine Sitzgelegenheit vor dem Waschbecken sowie ein Duschhocker erleichtern den Wasch- /Duschvorgang. Deshalb ist es ratsam, Unterschränke am Waschbecken zu entfernen. Einhebelarmaturen sind leichter zu bedienen, günstig sind Armaturen mit Temperaturregler. Höhenverstellbare Waschbecken und Toiletten lassen sich individuell anpassen. Eine individuell angepasste Höhe der Toilette sowie Haltegriffe an der Wand können das Aufstehen und Hinsetzen erleichtern. Toilettensitzerhöhungen mit oder ohne Haltegriffe können vom Arzt verordnet werden. Verstellbare Spiegel erleichtern die Körperpflege. Ein Badewannenlift oder ein Badebrett helfen beim Ein- und Aussteigen ohne fremde Hilfe. Heizkörper können auch als Handtuchhalter genutzt werden. 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 © Jörg Lantelme / Fotolia Schon beim Bauen oder Umbauen des Bades sollten Sie bedenken, dass die Wände für das Nachrüsten von Haltegriffen stabil sein müssen – eine Vorwandinstallation sollte daher Befestigungsflächen enthalten. 16

14 RUNDGANG DURCH DIE RÄUME RUNDGANG DURCH DIE RÄUME Wohnzimmer Genügend Bewegungsfreiheit steigert die Lebensqualität, zum Beispiel durch das Entfernen von überflüssigen Möbeln. Leuchtende, gut erreichbare Lichtschalter geben Sicherheit. Elektrische Rollläden öffnen und schließen auto- matisch und erfordern keinen Kraftaufwand. Sitzmöbel in geeigneter Höhe erleichtern das Aufstehen. Vorhandene Sitz- oder Liegemöbel können auch durch geeignete Möbelerhöher (Sanitätshaus, Handel, Schreiner) angepasst werden. 1 2 3 4 Aufstehsessel sind bequem und unterstützen das Aufstehen. Um auch im Sitzen einen guten Blick aus dem Fenster zu haben, sollten Fensterbrüstungen eine Höhe von maximal 60 cm haben. Blumen und Grünpflanzen sollten gut zugänglich sein, so dass sie ohne Probleme gewässert werden können. Das Telefon sollte sich immer in greifbarer Nähe zu den Sitzmöbeln befinden. Fernbedienung und Telefon mit großen Symbolen erleichtern die Nutzung. Stolperfallen, wie Teppichkanten, Läufer ohne rutschhemmende Unterlage, schummriges Licht und sperrige Möbel sind zu vermeiden. Ausreichend Steckdosen an der Wand vermeiden die Verlegung von Verlängerungskabeln. Bedienelemente, wie zum Beispiel Lichtschalter, Steckdosen etc., sollten in einer Höhe von 85 cm angebracht oder individuell an die geeignete Höhe anpasst werden. 5 6 7 8 9 10 11 12 3 5 4 8 12 7 © Colourbox.de © Roland Prillwitz/mediaprint infoverlag gmbh

15 RUNDGANG DURCH DIE RÄUME Schlafzimmer Lichtschalter sollten vom Bett aus erreicht werden können. Für den nächtlichen Gang zur Toilette sind Nachtlichter hilfreich für die Orientierung im Dunkeln (eventuell Bewegungsmelder oder ein LED Lichtband als Leitsystem). Eine zusätzliche Türwechselsprechanlage kann im Bereich des Bettes und Lieblingssitzplatzes eingerichtet werden. Eine Zeitschaltuhr, um Jalousien oder Rollläden täglich zu einer fest programmierten Zeit automatisch zu öffnen oder zu schließen, kann sinnvoll sein. Eine individuell angepasste Höhe des Bettgestells oder eine erhöhte Matratze erleichtert das mühelose Aufstehen (eventuell verstellbare Kopf- bzw. Fußteile). Das Bett sollte von drei Seiten zugänglich sein, um Platz für notwendige Pflegemaßnahmen zu haben. Schaffen Sie genügend Bewegungsfreiheit und Stützmöglichkeiten. Stolperfallen, wie Teppichkanten, sollten vermieden werden. 1 2 3 4 5 6 7 8 Sinnvoll ist ein zweiter Telefonanschluss. Neben dem Bett sollte genug Abstellfläche, u. a. für das Telefon, sein. Ein Nachttisch auf Rollen kann immer in die richtige Position gebracht werden. Elektrische Pflegebetten oder elektrische Betteinlegerahmen für ihr vorhandenes Bett (zum Beispiel das Ehebett) sind komfortabel und erleichtern bei Bedarf die Pflege. Im Handel erhältlich sind barrierefreie Kleiderschränke mit absenkbaren Kleiderstangen oder Absenkautomatik der Fächer. 9 10 11 12 © Roland Prillwitz/mediaprint infoverlag gmbh 5 6 9 1 2 LED Band Nachtlicht © Steffen Walther

17 RUNDGANG DURCH DIE RÄUME RUNDGANG DURCH DIE RÄUME © Andrea Arnold / AdobeStock Balkon, Garten Ein rutschfester und ebener Bodenbelag hilft Stürze zu vermeiden. Eine bodengleiche Türschwelle erleichtert den Übergang vom Zimmer auf Balkon / Terrasse. Falls ein schwellenloser Übergang nicht möglich ist, können Rampen oder Lifte helfen, Stufen zur Terrasse oder zum Garten zu überwinden. Ein stabiler Haltegriff neben der Balkon- oder Terrassentür hilft beim Überwinden von Türschwellen. Gartenwege sollten möglichst einen Meter breit sein, um sie bei Bedarf mit dem Rollstuhl oder Rollator nutzen zu können. 1 2 3 4 5 Problem Balkonschwelle – Haltegriff und Trittstufe © Eva Maria Voigt Stühle und Sitzmöglichkeiten auch im Garten, bieten Platz für Ruhe und Erholung. Ein fahrbarer Gartensitz ermöglicht komfortables Sitzen oder Knien während der Gartenarbeit. Solarlampen sorgen für ausreichend Beleuchtung im Garten. 6 7 8 2 5 6 4 © Roland Prillwitz/mediaprint infoverlag gmbh

18 Wer hat Anspruch auf Kurzzeitpflege? Wer als pflegender Angehöriger eine Auszeit vom anstrengenden Pflegealltag braucht oder die Pflege des hilfsbedürftigen Familienmitgliedes aufgrund einer Krisensituation vorübergehend nicht selbst übernehmen kann, wird durch die Möglichkeit der Kurzzeitpflege entlastet. Auch für Pflegebedürftige selbst, die nach einem Krankenhausaufenthalt nicht direkt in das eigene Zuhause zurückkehren können oder eine Übergangsphase überbrücken müssen, ist die Kurzzeitpflege in entsprechend zugelassenen vollstationären Pflegeheimen und solitären Kurzzeitpflegeeinrichtungen eine gute Lösung. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein? Anspruch auf Kurzzeitpflege haben alle pflegebedürftigen Menschen ab einem anerkannten Pflegegrad 2 und Menschen mit kurzzeitiger Pflegebedürftigkeit augrund akuter Erkrankungen gemäß SGB XI und SGB V § 39c. Wie hoch sind die Kosten? Damit Betroffene diese Form der Pflege nutzen können, bietet die Pflegekasse eine Beteiligung an den Pflegekosten von bis zu 1.774 Euro an. Mit diesem Geld kann der Großteil der anfallenden Kosten in der Regel beglichen werden. Das Geld, das die Pflegekasse zur Verfügung stellt, deckt nur die reinen Pflegekosten ab. Wie lange gewährt der Anspruch? Die Kurzzeitpflege in einer vollstationären Einrichtung ist zeitlich auf 56 Tage (acht Wochen) pro Kalenderjahr begrenzt. Wird sie mit der Verhinderungspflege kombiniert, dann ist der Bezug von Pflegeleistungen bis zu 14 Wochen möglich. Das Deutsche Rote Kreuz bietet diese temporäre Pflegeform in Jena in der solitären Kurzzeitpflege zur Zuckerwiese mit 14 Plätzen, aufgeteilt in drei Doppel- und acht Einzelzimmer, an. Kontakt: 03641 678 731 Temporäre Pflege mit hohem Anspruch Wenn die Pflege zuhause oder nach einem Krankenhausaufenhalt vorübergehend nicht möglich ist, bildet der zeitweise Aufenthalt in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung eine sinnvolle Alternative. Ratgeber Lichtsignalanlagen Rauchmelder für Schwerhörige/ Gehörlose Hörtest Hausbesuche Unsere Standorte: Sonnenhof 1 • 07743 Jena Telefon: 03641 / 639 17 97 Obere Marktstr. 12 • 99518 Bad Sulza Telefon: 036461 / 87 31 93 www.hoergeraete-schlegel.de Unsere Öffnungszeiten: Jena Mo bis Fr 9.00 – 18.00 Uhr Sa 9.00 – 12.00 Uhr Bad Sulza Mo, Mi, Do 9.30 – 13.00 Uhr und 13.45 – 18.00 Uhr Nicht Sehen trennt von den Dingen. Nicht Hören von den Menschen. Gehörschutz Hörgeräte Immanuel Kant

SICHER VERSORGT ZU HAUSE WOHNEN Unsere qualifizierten Pflegekräfte des ambulanten Pflegedienstes sind täglich in Jena und dem Saale-Holzland-Kreis im Einsatz, um Menschen mit Pflegebedarf in vertrauter Umgebung professionell zu betreuen und zu versorgen. Individuelle Serviceleistungen, wie Essen auf Rädern und Hausnotruf, werden gern auf Anfrage vermittelt. TAGESPFLEGE In unserer Tagespflege in der Seniorenwohnanlage Rosepark ATRIUM werden pflegebedürftige Menschen liebevoll und individuell betreut. Unsere Gäste verbringen gemeinsam einen harmonischen Tag, so dass pflegende Angehörige entlastet werden. Morgens, abends und am Wochenende kommt, je nach Bedarf, der ambulante Pflegedienst direkt nach Hause. KURZZEITPFLEGE In den beiden solitären Kurzzeitpflegeeinrichtungen in Jena-Winzerla und in den Waldkliniken Eisenberg erhalten Pflegebedürftige eine befristete Rund-um-die-Uhr-Betreuung. Dadurch können Phasen, in denen keine Pflege und Betreuung gewährleistet ist, z B. durch Urlaub der pflegenden Angehörigen, überbrückt werden. AMBULANT BETREUTE WOHNGRUPPE In den beiden ambulant betreuten Wohngemeinschaften des DRK in Jena finden pflegebedürftige Senioren ein neues Zuhause in Gemeinschaft, ohne dabei auf ihre Privatsphäre verzichten zu müssen. Hier können sie, betreut durch unseren ambulanten Pflegedienst, in einem eigenen Haushalt leben und ihren Alltag selbst gestalten. Im Vordergrund steht das alltägliche Miteinander und die soziale Teilhabe. Die Wohnungen können individuell eingerichtet werden und ermöglichen jederzeit den Rückzug in den eigenen Wohnbereich. BETREUTES WOHNEN Senioren mit oder ohne Pflegegrad leben in der Altenburger Straße in Jena Nord in Sicherheit, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung in den eigenen vier Wänden gut betreut im Verbund mit Gleichgesinnten. Eine Koordinatorin steht allen Bewohnern zur Verfügung. Individuell abrufbare Serviceleistungen runden das Angebot ab. Service Wohnen im Rosepark ATRIUM Über hochwertig und barrierefrei ausgestattete Zwei- und Drei-Raumwohnungen mit Balkon verfügt das Service Wohnen vom DRK im neuen Wohngebiet Atrium 105. Hier können Senioren ihren Alltag selbstbestimmt und unabhängig gestalten und Serviceleistungen individuell abrufen. STATIONÄRE PFLEGE In unseren beiden Seniorenheimen in Jena (Am Kleinertal) und Stadtroda (Rodatal) erwarten Sie eine freundliche Atmosphäre, komfortable Ausstattung und beste Verpflegung. Sie werden von qualifizierten Mitarbeitern vollstationär gepflegt und betreut und können vielfältige Freizeitangebote nutzen. WOHNEN IM ALTER 03641 67 87 01 oder 400-0 seniorendienste@drk-jena.de www.drk-jena.de KONTAKT:

20 Welche Unterstützungsangebote kann ich im Alltag nutzen? Welche Unterstützungsangebote kann ich im Alltag nutzen? Solange wie möglich – selbstständig und sicher – in der eigenen Wohnung h hHaushaltshilfe – regelmäßige Reinigung der Wohnung oder sporadisch z. B. Fensterputzen, Gardinenpflege h hEinkaufshilfe, auch Lieferdienste der Einkaufsmärkte können genutzt werden h hOnline-Einkäufe über das Internet h hGartenpflege, Hausmeisterdienste h hEssen auf Rädern h hHausnotruf und / oder Notruf für unterwegs h hAmbulante Pflege durch einen Pflegedienst (kann auch Hauswirtschaft und Betreuungsleistungen beinhalten) h hTagespflege / Verhinderungspflege / Kurzzeitpflege h hWäschedienst h hFahrdienst h hEhrenamtlicher Besuchsdienst (über Vereine oder Wohlfahrtsverbände) – für Gespräche, gemeinsame Unternehmungen je nach Ihren individuellen Interessen h hAgathe Projekt – Besuchsdienst Jena-Lobeda – Projekt gegen Einsamkeit h hEhrenamtliche Hilfe bei Problemen mit dem Computer, Tablet, Laptop, Smartphone, TV h hWohnberatung zur Wohnungsanpassung, zum alters- gerechten Umbau und zu Hilfsmitteln h hFalls ausreichend Wohnraum vorhanden, Unterstützung durch osteuropäische oder deutsche Betreuungskraft möglich, die mit im Haushalt lebt Kontaktdaten, Anbieter und weitere Informationen finden Sie im Ratgeber der Stadt Jena „Pflege was tun“. Der Ratgeber ist bei der Stadtverwaltung / Altenhilfeplanerin, den Seniorenbegegnungsstätten, Stadtteilbüros und im Pflegestützpunkt erhältlich sowie online unter: Hilfe zur Pflege | Jena Service, https://service.jena.de/de/hilfe-zur-pflege Wenn notwendige Leistungen selbst nicht finanziert werden können, z. B. übersteigende Pflegekosten die von der Pflegekasse nicht gedeckt sind oder Kosten für Hauswirtschaft, so kann Hilfe zur Pflege oder Eingliederungshilfe (zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft) beim Sozialamt beantragt werden. Einkommen und Vermögen werden geprüft, wobei bei Leistungen der Eingliederungshilfe das geschützte Vermögen (Schonvermögen) deutlich höher ist. Zimmervermietung an Studierende – kann Einsamkeit vorbeugen und kleine Hilfsdienste können individuell vereinbart werden. Eine Plattform zur Zimmervermietung und unterstützende Beratung bietet das Studierendenwerk: www.stw-thueringen.de/ beratung/informationszentren.html Telefon: 03641 9400663 oder 03641 9400660 Kurzfassung – Hilfsmittel, die ein selbstständiges Leben unterstützen können: h helektrischer Badewannenlift, auch mit Dreh- und Übersetzungshilfe möglich h hBadewannensitz – mit oder ohne feste Rückenlehne oder Armlehnen h hDuschhocker oder Duschklappsitz h hStützklappgriff oder Haltegriff für WC, Dusche, Waschbecken, Badewanne (oder mobile Einstiegshilfe für die Badewanne) h hToilettensitzerhöhung – mit oder ohne klappbare Haltegriffe h hHandlauf für Treppe oder Treppenlift h hRollator – für die Wohnung oder den Außenbereich h hFestes Gehgestell oder reziprokes (bewegliches) Gehgestell h hPflegebett h hfahrbarer Bett-Tisch (bei bettlägerigen Personen, Essen im Bett, Körperpflege im Bett) h hHausnotruf h hVerschiedenste Smart Home Technik (siehe Seite 28) © Daisy Daisy / AdobeStock

21 CHECKLISTE „EIN LEBEN LANG ZU HAUSE WOHNEN“ CHECKLISTE „EIN LEBEN LANG ZU HAUSE WOHNEN“ Allgemeine Hinweise ja nein Gibt es einen Telefonanschluss in Flur, Wohn- und Schlafbereich? Sind genügend Rauchmelder für den Brandschutz angebracht? Sind die Fenstergriffe leicht zu bedienen? Sind alle Stolperfallen (lose Kabel, rutschende Teppichläufer, Fußabstreifer, Vorleger, sonstige Gegenstände etc.) beseitigt bzw. rutschsicher befestigt? Weisen die Türen eine ausreichende Breite auf? Lassen sich Rollläden elektrisch bedienen? Diese Checkliste hilft Ihnen anhand der Fragen, mögliche Problempunkte Ihrer Wohnsituation zu überprüfen. Sie soll Sie dabei unterstützen, festzustellen, inwieweit Ihre Wohnung oder Ihr Haus bereits altersgerecht und barrierefrei ist und wo es noch Verbesserungspotenzial gibt. Bitte beachten Sie, dass diese Checkliste nur zur Anregung dient und nicht alle Bereiche oder spezielle Bedürfnisse abdeckt. Hauseingang ja nein Gibt es Platz, um Einkäufe bequem abzustellen. Ist die Haustür überdacht? Lässt sich die Haustür leicht öffnen und schließen? Können Sie die Haustür sicher erreichen oder bestehen Hindernisse wie Treppen? Gibt es eine einbruchsichere Türsicherung, z. B. mit einem Metallbügel? Sind Klingelschilder, Hausnummer, Briefkasten und Eingangstür gut erkennbar und ausreichend beleuchtet? Hausflur und Treppenhaus ja nein Ist der Bodenbelag im Flur und auf den Treppen trittsicher? Haben Sie im Hausflur die Möglichkeit, um z. B. einen Rollator abzustellen? Sind der Flur und die Treppen hell genug beleuchtet? Leuchtet die Treppenhausbeleuchtung lange genug, damit Sie die Wohnung sicher erreichen? Bestehen Markierungen an der Stufenvorderkante, die Stufen optisch klar voneinander abheben? Ist ein zweiter Handlauf vorhanden?

22 CHECKLISTE „EIN LEBEN LANG ZU HAUSE WOHNEN“ CHECKLISTE „EIN LEBEN LANG ZU HAUSE WOHNEN“ Wohnzimmer ja nein Gibt es neben dem Lieblingsplatz eine gut erreichbare Ablagefläche? Sind Teppiche fest verklebt und Läufer mit einer rutschfesten Gummimatte unterlegt? Besteht genug Licht zum Lesen? Können Sie sich bewegen, ohne auf Stolperfallen oder Möbelkanten achten zu müssen? Ist die Höhe von Sesseln, Stühlen und Sofa komfortabel zum Aufstehen und Hinsetzen? Schlafbereich ja nein Hat Ihr Bett eine angenehme Höhe? Sind Möglichkeiten zum Auf- und Abstützen, z. B. Haltegriffe, angebracht? Bei Pflegebedürftigkeit: Ist ein Pflegebett vorhanden? Gibt es eine ausreichend große Ablage neben dem Bett (für Lampe, Telefon, Medikamente)? Ist der Kleiderschrank leicht zugänglich (Ablagefächer in passender Höhe, Türen leicht zugänglich)? Gibt es um das Bett ausreichend Platz zum Ein- und Aussteigen, zur Pflege- unterstützung oder zum Abstellen von Gehhilfen? Können Sie den Lichtschalter auch im Dunkeln gut erreichen? Gibt es einen Bewegungsmelder für das Licht für nächtliche WC-Gänge? Bad und WC ja nein Können Sie die Toilette sicher und bequem benutzen? Hat es die richtige Höhe, benötigen Sie Haltegriffe? Bestehen Einstiegs- und Stützgriffe für Wanne oder Dusche? Ist die Duschstange gegen einen stabilen Haltegriff zum Festhalten ausgetauscht worden? Benötigen Sie Hilfsmittel, wie einen Badewannenlift oder Duschhocker? Ist eine bodengleiche Dusche vorhanden? Gibt es einen Platz für das Handtuch, wo es nach dem Duschen leicht erreichbar ist? Ist der Waschtisch unterfahrbar bzw. mit ausreichend Beinfreiheit ausgestattet? Können Sie sich auch im Sitzen im Spiegel sehen? Sind die Armaturen in Bad und WC mit einer Hand und ohne Kraftaufwand gut bedienbar? Ist die Badezimmertür von außen zu entriegeln? Geht die Badezimmertür nach außen auf? Sind die Böden, Fußboden, Dusche, Badewanne rutschfest?

23 CHECKLISTE „EIN LEBEN LANG ZU HAUSE WOHNEN“ Küche ja nein Ist die Küche mit einem rutschhemmenden Bodenbelag ausgestattet? Können Sie die Schränke gut erreichen? Sind die Unterschränke mit leicht gängigen Schüben versehen? Besteht die Möglichkeit, im Sitzen zu arbeiten? Sind die Schrankinhalte sinnvoll zu einer bequemen Nutzung eingeräumt? Sind Küchengeräte höher gestellt (z. B. Kühlschrank, Backofen, Geschirrspülmaschine)? Balkon und Terrasse ja nein Sind Rollläden und Markisen elektrisch bedienbar? Ist der Zugang sicher und bequem möglich? Ist ein bequemer Sitzplatz mit Sonnen- und Wetterschutz vorhanden? Notizen

24 © Monkey Business / AdobeStock www.am-hahnengrund.de Das Pflegeheim „Am Hahnengrund“ in Jena ist ein kleines, gemütlich eingerichtetes Pflegeheim für 40 Bewohner/Innen. Hier steht der Mensch jederzeit im Mittelpunkt. Wir bieten Bewohner/Innen und Angehörigen: » vollstationäre Betreuung oder Kurzzeit- sowie Urlaubspflege » Unterstützung bei der Organisation von Pflegehilfsmitteln » therapeutische und kulturelle Angebote » Wäscheservice » enge Zusammenarbeit mit Ärzten und Therapeuten Schrödingerstr. 94 | 07745 Jena | Tel.: 03641-38 69 20 Bild: Freepik.com Barrierefrei in Jena - Leben wie zu Hause Diako Thüringen gem. GmbH Ein Unternehmen der Ev.-Luth. Diakonissenhaus-Stiftung Eisenach Schlegelstraße 1 · 07747 Jena · Telefon: 03641/ 377-125 E-Mail: info@diako-thueringen.de

25 ALTERNATIVE WOHNFORMEN ALTERNATIVE WOHNFORMEN © Auremar / AdobeStock © Monkey Business / AdobeStock Ein vielseitiges Angebot an betreuten Wohnformen für das Leben im Alter ist in den letzten Jahren in Jena entstanden und weitere Wohnprojekte kommen hinzu. Die Begriffe Service Wohnen / Betreutes Wohnen werden in der Praxis sehr unterschiedlich verwendet. Betreute Wohnformen unterscheiden sich in Umfang, Service und Betreuung. In vielen Seniorenwohnanlagen kann man selbstständig in der eigenen Wohnung wohnen, auch das Wohnen in Wohngemeinschaften wird angeboten. Die Häuser und Wohnungen sind barrierefrei und altersgerecht gestaltet. Es gibt Wohnangebote mit Service, in denen eine Service- bzw. Betreuungskraft stundenweise am Tag im Haus ist. Die Mieter sind weitgehend selbstständig, nachts steht Ihnen der Hausnotruf zur Verfügung. Neben Leistungen, die in der monatlichen Servicepauschale enthalten sind, werden auch zusätzliche Wahlleistungen angeboten. Hilfen, z. B. durch einen ambulanten Pflegedienst, Hauswirtschaft und Essen auf Rädern, werden je nach Bedarf organisiert. Es gibt außerdem Betreutes Wohnen und Pflegewohngruppen, die eine 24h-Betreuung bieten. Tagsüber und nachts ist Betreuungspersonal im Haus, Vollverpflegung und umfassende Betreuung werden angeboten. Diese Wohnformen können eine Alternative zum Pflegeheim sein. Betreutes Wohnen und Pflegewohngruppen gibt es auch speziell für Senioren mit Demenz oder mit psychiatrischen Erkrankungen. Das Wohnen in einer Pflegewohngruppe ist familiär, die Bewohner werden so weit wie möglich in die Gestaltung des Tagesablaufes einbezogen. Mehrgenerationenwohnen bietet verschiedenen Altersgruppen und Lebensgemeinschaften (z. B. Familien mit Kindern, Alleinerziehenden, Senioren) gemeinschaftliches Wohnen. Ziel ist das Erleben von Zusammengehörigkeit mit gegenseitiger Unterstützung von Jung und Alt. Gern können wir Sie in der Wohnberatung neutral beraten und dabei unterstützen, die zu Ihren Wünschen und Vorstellungen passenden Wohnangebote zu finden.

26 DIE KUNST, DEN ALLTAG ALLEIN ZU MEISTERN DIE KUNST, DEN ALLTAG ALLEIN ZU MEISTERN Nützliche Hilfsmittel / technische Alltagshilfen Neben Umbaumaßnahmen können kleine Hilfsmittel den Alltag erheblich erleichtern. Eine bewährte Gehhilfe ist zum Beispiel der Rollator, von dem es auch eine klappbare Variante gibt. Voraussetzung für den häuslichen Gebrauch ist, dass genug Bewegungsfläche vorhanden ist. Um die Kleidung schnell und bequem auf erreichbare Höhe zu bringen, kann ein elektrischer Kleiderlift in den Schrank eingebaut werden. Mehr Sicherheit bietet auch ein Gardinenlift. So sind Sie beim Ab- und Aufhängen nicht mehr auf eine Leiter angewiesen. Falls das Öffnen des Fensters umständlich ist, weil beispielsweise der Griff schwer erreichbar ist, können sowohl flexible als auch fest montierte Verlängerungen der Fenstergriffe hilfreich sein. Auch das Nachrüsten eines elektrischen Fensteröffners ist möglich. Im Badezimmer ist es wichtig, mit Haltegriffen für mehr Standsicherheit zu sorgen und Rutschgefahren zu vermeiden. Ein drehbarer und verschiebbarer Duschsitz, der am Duschtassenrand aufgesetzt wird, hilft Ihnen beim Ein – und Aussteigen in die Dusche und kann ohne aufstehen zu müssen, bewegt werden. Sehr nützlich für die tägliche Hygiene ist beispielsweise ein Dusch-WC mit Warmwasser-Unterdusche und Warmluft-Trocknung. Ein technisches Hilfsmittel ist die Funk- bzw. Wohnumfeldsteuerung, mit der Sie durch Sprachbefehle Beleuchtung, Jalousien, Heizung, Türsprechanlage und alle möglichen HiFi-Anlagen bedienen können. Das Bedienen des Telefons lässt sich mit einer größeren Tastatur, einem Hörverstärker und einer Freisprecheinrichtung um einiges vereinfachen. Ebenso gibt es Hörverstärker für die Türklingel. Sicherheit in Notsituationen kann ein Hausnotruf bieten, der sich als Armband oder Halsband immer in Ihrer Greifnähe befindet. Neben dem Hausnotruf gibt es auch den Notruf für unterwegs, ob über Handy, Armbanduhr oder andere Geräte. Den Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Für jeden Bereich in der Wohnung gibt es die unterschiedlichsten Hilfsmittel, die die Nutzung der Alltagsgegenstände für alle Bewohner erleichtern. Eine Zughilfe für Netzstecker, ein Frühstücksbrett mit erhöhter Kante, rutschfeste Unterlagen oder eine Greifzange sind weitere Beispiele für kleine Helfer. Hausnotruf – Hilfe auf Knopfdruck – rund um die Uhr Der Hausnotruf kann alleinstehenden Menschen ein hohes Maß an Sicherheit bieten, zum Beispiel bei einem Sturz, plötzlicher Schwäche oder akuten Beschwerden. Auch falls Sie versehentlich Fremden die Tür geöffnet haben (z. B. bei Haustürgeschäften) und sind unsicher oder verängstigt, kann der Druck auf den Notrufknopf und der Kontakt zur Notrufzentrale Schutz bieten. Auf demMarkt gibt es unterschiedliche Systeme von verschiedenen Anbietern. Die Anwendung ist einfach. Sie tragen einen kleinen Funksender bei sich, der mit einer Notrufzentrale verbunden ist. Wird der Knopf gedrückt, meldet sich die Zentrale über einen speziellen Lautsprecher, der ebenfalls zum System gehört. Die Notrufzentrale benachrichtigt, je nachdemwie es mit Ihnen vereinbart wurde, Angehörige, den ambulanten Pflegedienst oder je nach Einschätzung der Situation den Notarzt. Die Kostenübernahme der Grundgebühr kann bei vorliegendem Pflegegrad bei der Pflegekasse oder nachrangig beim Sozialamt beantragt werden. Einfaches Handy mit Notrufknopf © Steffen Walther © Prostock-studio / AdobeStock Beratung, mit welchen Hilfsmitteln Sie Ihr Leben im eigenen Haushalt bequemer gestalten können, bekommen Sie in der Wohnberatung und Beratungsstelle „Alter & Technik”, bei einem Physio- oder Ergotherapeuten oder im nächsten Sanitäts- bzw. Gesundheitshaus. Eine Fülle von Angeboten finden Sie auch im Internet.

ALTER & TECHNIK Jena WOHNBERATUNG Jena 27 ALTER UND TECHNIK Wir beraten Sie zu technischen Hilfen im Alter Neben dem Thema Wohnen beraten wir Sie in der Wohnberatung zu neuen technischen Entwicklungen, die das Leben unterstützen. Beratungsschwerpunkte „Alter & Technik“: h hKommunikationssysteme (Telefone, Hausnotruf, Notruf für unterwegs, Ruftonverstärker Tür- und Telefonklingel) h hComputertechnik (Laptop, Tablet, Smartphone, auch Einstellungen für Sehbehinderte) h hBeleuchtungssysteme (Nachtlichter und Bewegungslichter, Licht- und Farbgestaltung) h hEinbruchschutz/Sicherheitstechnik für Wohnung und Haus h haltersgerechte Assistenzsysteme, Hausautomation Die Beratung ist kostenfrei, neutral und auch als Hausbesuch möglich! Die Beratung erfolgt mit Unterstützung unserer ehrenamtlichen Technikberater und den Medienmentoren des Seniorenbüros. Sie sind Experten in den verschiedenen technischen Themenbereichen. Ulrich Gräfe berät als Technikexperte zum Thema Einbruchschutz, Udo Buchholz zum Thema Seniorentelefone. Joachim Winter und Dr. Gotthard Weißflog geben Unterstützung bei den o. g. Problemen mit verschiedenster Computertechnik. Dr. Weißflog ist außerdem Experte für modernste Lichttechnik. Der Kontakt zu den ehrenamtlichen Technikberatern und zur Computerhilfe erfolgt über die Wohnberatung oder das Seniorenbüro. Die Mitarbeiter des Seniorenbüros beraten zu den Smart-Home-Anwendungen in unserer „Smarten Stube“, dem Wartebereich des Pflegestützpunktes. Es gibt eine große Anzahl spezieller technischer Hilfsmittel für Menschen mit einer Hörbehinderung (Rauchmelder, Ruftonverstärker, spezielle Wecker …). Es beraten Sie auch die Beratungsstelle für Hörgeschädigte der Diakonie (Kontakt Seite 41) sowie die Hörgeräteakustiker. „Smarte-Stube“ Seniorenbüro Jena © Steffen Walther Von links: Udo Buchholz, Joachim Winter, Ulrich Gräfe, Martin Kühne © Steffen Walther ALTER UND TECHNIK

Broschüre Clevere Alltagshelfer © Stefan Eberhardt 28 ALTER UND TECHNIK ALTER UND TECHNIK Technische Alltagshelfer © Steffen Walther Was ist „Ambient Assisted Living“, abgekürzt AAL? Stichworte dazu sind auch: Kommunikation, Sicherheit, Gesundheit, Komfort, Messgeräte, Sensoren, Hörbeeinträchtigung, Sehbeeinträchtigung. Das Thema ist seit einigen Jahren verstärkt in den Medien. Es geht um neue Technologien, die im Alltag die Lebensqualität erhöhen, benutzerfreundlich und unauffällig sind. Die AAL-Technologie wird sowohl zur Steigerung der Lebensqualität, zum sparsamen Energieverbrauch als auch für ein komfortables, selbstständiges Leben im häuslichen Umfeld angewendet. Die häufigsten Anwendungsbeispiele liegen in den Bereichen Sicherheit, Komfort und Unterhaltung: h hautomatische Abschaltung des Herdes bei Abwesenheit h hÜberwachung von Häusern und Wohnungen, Schutzmaßnahmen gegen Einbrüche h hindividuelle Beleuchtungs-, Raumtemperatur- oder Mediensteuerung h hSteuerung von Lampen, Heizungen und anderen Elektrogeräten mit dem Smartphone h hautomatisches Öffnen und Schließen von Rollläden h hintelligente Rauchmelder informieren bei Brandverdacht auch Verwandte oder Nachbarn h hEingangsüberwachung mit Türöffnung h hKlingel mit optischem Signal h hTransponder (schlüssellos) zur Türöffnung h hAutomatische Flurbeleuchtung / Bewegungsmelder h hSensor im Briefkasten Technische Hilfen im Alter Unser Info Heft „Clevere Alltagshelfer und Unterstützungssysteme für die ältere Generation“, mit technischen Alltagshilfen und Hilfsmitteln erhalten Sie in der Wohnberatung, dem Seniorenbüro, dem Pflegestützpunkt und in den Seniorenbegegnungsstätten. Unsere Broschüren finden Sie auch auf unseren Internetseiten. Weiteres Infomaterial zum Thema „Alter & Technik“, finden Sie auch im Internet, Angabe der Internetseiten siehe Seite 43. Smart Watch © Steffen Walther Armband mit Erinnerungsfunktion © Steffen Walther

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