Informationsbroschüre Gemeinde Kammerstein

33 tum Ansbach eine neue Heimat. Mit ihrem tiefen Glauben und dem Festhalten am evangelischen Bekenntnis prägten sie für lange Zeit die Frömmigkeit dieser Religion. Thomas Volkmar Held aus Thalmässing-Stauf, auch einer von Exulanten besiedelten Regionen, hat im Jahr 2000 dieses Denkmal gestaltet, das an die Glaubensflüchtlinge erinnern soll. Auch heute zeugen in Kammerstein noch viele Familiennamen von deren österreichischer Abkunft. Im Zuge der Errichtung des Denkmals wurde auch der Kammersteiner Dorfplatz grundlegend saniert sowie zwei alte Dorfbrunnen wieder hergerichtet. „„Exulantendenkmal am Kammersteiner Dorfplatz Im Jahr 2000 wurde im Rahmen eines Künstlerwettbewerbs auf dem Kammersteiner Dorfplatz ein Exulantendenkmal errichtet. Das Wort „Exulanten“ hat seinen Ursprung in der lateinischen Sprache und bedeutet sinngemäß „außerhalb des Vaterlandes leben“ bzw. „in der Verbannung leben“. Seit dem 30-jährigen Krieg steht die Bezeichnung für die zahlreichen Protestanten, die wegen ihres evangelischen Glaubens aus den habsburgischen und anderen katholischen Ländern vertrieben worden sind. Viele von ihnen fanden in Mittelfranken im Markgrafenschen Auseinandersetzungen unbeschadet überstanden hatte, wurden die Kirche und der Turm letztmalig von 1984 bis 1985 umfassend saniert. Das Bauwerk stellt sich heute als eine unverfälschliche Kirche im Ansbacher „Markgrafenstil“ dar. Der Turm an der Ostseite ist 28 Meter hoch. Der Friedhof wurde bereits 1687 errichtet, wo von heute noch stark verwitterte Steintafeln an der Friedhofsmauer künden. In den Grundmauern des Friedhofs sind auf der Nordseite die letzten Mauerreste der Reichsburg zu sehen. „„Alte Aurachbrücke in Barthelmesaurach Von einer Steinbrücke wird bereits im Jahre 1530 berichtet. Diese wurde im Jahre 1749 neu ausgeführt. Als steinerne Torbogenbrücke zählt sie zu den bedeutendsten historischen Brückenbauwerken in der Region. Die Brücke wurde nochmals im Jahre 1906, 1927 und 1995/96 restauriert. Die Wirte der beiden Gasthäuser bedienten abwechselnd gegen Entgelt den Schlagbaum an der Brücke. Im 19. Jahrhundert wurde der Vorspanndienst eine willkommene Einnahme. Pferde und Zugochsen der Barthelmesauracher Bauern halfen den schweren Fuhrwerken, die steilen Anhöhen auf beiden Seiten des Ortes zu überwinden. „„Pfarrkirche St. Bartholomäus in Barthelmesaurach Die St. Bartholomäus geweihte Kapelle in Barthelmesaurach wurde im späten 14. Jahrhundert erbaut. Der Turm der heutigen Pfarrkirche stammt aus dieser Zeit. Das Langhaus wurde in den Jahren 1705 und 1804 errichtet. Erwähnenswert sind die Kreuzgewölbe, deren Rippen jedoch bis auf kleine Ansätze herausgeschlagen wurden. Bemerkenswert auch die Anordnung der Kanzel direkt über dem Altar. Der Friedhof um die Kirche in Barthelmesaurach wurde bereits 1599 erwähnt. „„Georgskirche in Kammerstein Zur ehemaligen Burganlage Kammerstein gehörte auch die alte Burgkapelle St. Georg, die erstmals 1330 in einem Ablassbrief erwähnt wurde. Am 8. Oktober 1461 wurde von Bayernherzog Ludwig die Burg und mit ihr die Kapelle niedergebrannt. Danach wurde vermutlich an ihrer Stelle eine gotische Chorturmkirche errichtet. 1654 brannte die Kirche ab und wurde notdürftig wieder aufgebaut. 1748 wurde die alte Kirche endgültig abgerissen. Nach den Plänen von Johann David Steingruber konnte 1749 bereits nach knapp 15 Monaten Bauzeit der Neubau von Pfarrkirche und Turm an gleicher Stelle geweiht werden. Nachdem die Kirche alle kriegeriAlte Aurachbrücke mit Wolkenspiegelung © Ute Hartung

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