Schule und was dann? Der richtige Weg in den Beruf. IHK Kassel - Marburg 2019- 2020

30 Ausbildung hat Zukunft Als Azubi ins Ausland? Warum nicht? Das Berufsbildungsgesetz, maßgeblich für die Durchführung der Ausbildung, sieht diese Chance vor. Bis zu einem Viertel der Aus- bildungszeit kann das Azubi im Ausland verbringen und dabei seine beruflichen Fähigkeiten und Fertigkeiten ebenso verbessern wie natürlich seine Sprach- kenntnisse verfeinern. Wer sich sicher ist, diese besondere Herausforderung wagen zu können und dessen Leistungsbild nicht dagegen spricht, dem ist dieses kleine Abenteuer zu empfehlen. Nicht nur der Azubi, sondern auch der Ausbildungsbe- trieb kann davon profitieren, kommt doch der junge Profi mit neuen Eindrücken und neuen Erfahrungen wieder zurück, die er nutzbringend anwenden kann. Zusatz- nutzen für die Azubis: Sie bekommen gleich drei wertvolle Bestätigungen, den sogenannten Euro-Mobilitätspass, das IHK-Zertifikat für die Zusatzqualifikation in der Ausbildung und schließlich das Zertifikat der Sprachenschule. Die Europäische Union bietet seit vielen Jahren durch verschiedene Förderprogram- me die Möglichkeit, sich finanziell fördern zu lassen. Aktuell heißt das für Auszubil- dende zuständige Programm ERASMUS +. Über die verschiedenen Varianten des Programms berät die Mobilitätsberatung der EU, die seit 2015 zentral organisiert wird (www.arbeiten-und-lernen-in-europa. de). Tei lnehmende Staaten sind die 28 EU- Mitgliedsstaaten sowie Island, Liechten- stein, Norwegen, Türkei und Mazedonien. Gefördert werden die Fahrtkosten und die Aufenthaltskosten sowie bei einem Aufenthalt länger als 1 Monat die Kosten für sprachliche Vorbereitung in Form von Zuschüssen (abhängig von Aufenthalts- dauer, Land und Entfernung zum Ziel- land). Im ERASMUS + Programm gibt es sogenannte Pool-Projekte, die Stipendien an interessierte Auszubildende vergeben. Die Projektträger bieten deutschlandweit individuelle Auslandsaufenthalte der Gruppenreisen an und unterstützen die Auszubildenden bei der Organisation, Rei- se und der Suche nach einem Praktikums- platz im Ausland. In Hessen gibt es das Pool-Projekt EuroMobility mit insgesamt 40 Plätzen. PRAKTIKUM IM EUROPÄISCHEN AUSLAND | AUSBILDUNGSBEGLEITENDE HILFEN PRAKTIKUM IM EUROPÄISCHEN AUSLAND SCHLECHTE NOTEN? RÜCKENWIND DURCH AUSBILDUNGSBEGLEITENDE HILFEN! Manche kommen zu spät, sie haben den Anschluss verpasst. Mal liegt es an Mathe und Fachrechnen, mal an der Rechtschrei- bung. Wer sich nicht rechtzeitig darum gekümmert hat, der macht große Augen, wenn es bei der Abschlussprüfung dann heißt: Durchgefallen. Das muss nicht sein! Man sollte nicht warten, bis der Anschluss verpasst ist. Bei schlechten Noten in der Berufsschule – frühzeitig mit dem Ausbil- der reden und zur Berufsberatung gehen. Die Agentur für Arbeit bietet kostenlos zusätzlichen Förderunterricht von drei bis acht Stunden pro Woche neben der Ausbil- dung an, wenn ein erfolgreicher Abschluss gefährdet ist. In kleinen Gruppen kann man den Unterrichtsstoff der Berufsschule auf- arbeiten und sich auf die Prüfung vorberei- ten. Ausländische Jugendliche können – falls erforderlich – ihre Deutschkenntnisse verbessern und die Fachsprache lernen. Weitere Informationen erhältst du bei den örtlichen Agenturen für Arbeit, Berufs­ beratung. www.arbeitsagentur.de © Tom Eversley - unsplash.com

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