Elternratgeber zum Schulbeginn 2020

Die Gesundheit Ihres Kindes 24 Speziell bei der Arbeit mit Kindern werden an die Physiothera- peuten besondere Anforderungen gestellt. Kindertherapeuten nehmen die „kleinen Menschen“ an die Hand und fördern sie in ihrer körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklung. Ob es sich nun um ein gebrochenes Bein handelt oder eine länger- fristige Therapie beispielsweise bei Überaktivität notwendig ist, Kindertherapeuten gehen speziell auf die Ansprüche und Wünsche der kleinen Patienten ein. Info Kindersportmedizin steht auch heute noch sehr in der gesell- schaftlichen Kritik. Viele Eltern verstehen unter Sportmedizin nur Methoden zur Leistungssteigerung bis hin zu unerlaubtenMitteln wie Doping. Dabei könnten Kontrolluntersuchungen bei Kindern Probleme frühzeitig aufdecken und somit den Kindern einen ge- sunden Sport ermöglichen. Besonders eine Leistungsdiagnose kann als Basis für ein adäqua- tes Training fungieren und Überlastungsschäden vorbeugen. Ein besonderes Anliegen der Sportmediziner ist es allerdings, Kinder zu mehr Bewegung zu motivieren und von klein auf ihre Bewe- gungsfreude zu unterstützen. Impfschutz hilft Krankheiten vermeiden Seit dem Jahr 2001 überprüft das Gesundheitsamt Region Kas- sel alljährlich flächendeckend alle Schüler der neunten Klassen auf ihren Impfschutz. Die Überprüfung zeigt, dass mittlerweile über 90 Prozent der Kinder dieser Altersgruppe im Kreis Kassel gegen Tetanus (Wundstarrkrampf) und Diphtherie geimpft sind. Leider liegt die Impfquote bei Masern, Mumps und Röteln nicht in einer vergleichbaren Größenordnung. Aktuell besteht hier für 68 Prozent der Kinder ein ausreichender Impfschutz. In letzter Zeit haben besonders wieder Masern-Erkrankungen bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zugenommen. Um die Masern ausrotten zu können, müssen mindestens 95 Prozent aller Kinder zwei Mal gegen Masern geimpft werden. Masern sind wie Mumps und Röteln, gegen die mit dem gleichen Impf- stoff geimpft wird, keine harmlose Kinderkrankheit. Studien besagen, dass eins von 1.000 Kindern im Gefolge von Masern an Hirnhautentzündung erkrankt. Dies wiederum verursacht bei jedem dritten Kind bleibende Schäden am Nervensystem. Häu- fig werden Impfungen gegen Masern erstmals im Kleinkindalter zwischen dem11. und 14. Lebensmonat durchgeführt. Die zweite Impfung kann dann schon vier Wochen nach der ersten erfolgen, spätestens bis zum Ende des zweiten Lebensjahres. Bei Kindern, die noch nicht oder nur einmal gegen die übliche Kombination vonMasern, Mumps und Rötelngeimpft wurden, sollte die Schutz­ impfungdringendnachgeholtwerden. Sinddie zwei notwendigen Impfungen erfolgt, ist der Impfschutz viele Jahre lang ausreichend. Eine nochmalige Impfung ist dann nicht erforderlich. Die Kosten für allgemein empfohlene Impfungen werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen. Weitere Informatio­ nen zum Impfschutz gibt es beim Gesundheitsamt. Nehmen Sie auch die Füße Ihres Kindes genau unter die Lupe. Viele Kleinkinder haben Knick-Senk-Füße, was allein noch kein Problem darstellt. Das lässt sich meist einfach beheben, indem Sie Ihr Kind oft barfuß laufen lassen und für viel Bewegung sorgen. Doch wenn man nicht aufpasst, können daraus schnell Plattfüße werden, die sich leider nicht von allein auswachsen. In diesem Fall wird Ihr Kind öfter über Fußschmerzen klagen und die Sohlen am Innenrand seiner Schuhe sind schnell deutlich abgelaufen. Jetzt sollten Sie einen Kinderorthopäden aufsu- chen, der mit Einlagen oder anderen Behandlungsmethoden helfen kann. Hausarzt oder Kinderarzt? Ihr Kind ist krank und Sie wissen nicht, zu welchem Mediziner Sie gehen sollen? Vielleicht helfen Ihnen ein paar grundlegende Kenntnisse weiter. Grundsätzlich ist festgelegt, dass Hausärzte sowohl Kinder als auch Erwachsene behandeln dürfen. Kinder- ärzte hingegen behandeln in der Regel nur bis zum 18. Lebens- jahr – außer es stehen keine Versorgungsangebote anderer Ärzte zur Verfügung. Allerdings ist grundsätzlich davon auszugehen, dass eine spezielle Weiterbildung der Kinderärzte diese auf den Umgangmit Kindern spezialisiert. Demnach erklären Kinderärzte altersgerecht, nehmen sich Zeit, behalten die Nerven, beweisen Humor und machen gegebenenfalls Hausbesuche. Es empfiehlt sich deshalb bei einem erkrankten Kleinkind einen Kinderarzt einem Hausarzt vorzuziehen. Was tun bei Krankheit oder Unfall? Wenn Ihr Kind amMorgen krank ist und nicht in die Schule gehen kann,müssenSiedie Schuledaswissen lassen. Dazu reicht einAnruf im Sekretariat vor Unterrichtsbeginn. Die Lehrkraft braucht sich dannüber dieAbwesenheit des Kindes keine Sorgenmehrmachen. Sollte Ihr Kind länger alsdrei Tage zuHausebleibenmüssen, braucht die Schule schon bald eine schriftliche Entschuldigung. Ein ärztli- ches Attest ist nur bei sehr langenKrankheitennötigoderwenndas Kind Leistungsproben nicht mitschreiben konnte. Physiotherapie Der Begriff Physiotherapie kommt ursprünglich aus demGriechi- schen, wobei physis „Natur“ und therapeia „die Pflege der Kran- ken“ bedeutet. Physiotherapie bezeichnet eine Formder äußerli- chen Anwendung vonHeilmitteln, wodurch die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des Körpers verbessert, geheilt oder erhalten werden kann. Info Passendes Schuhwerk sollte mindestens 10 Millimeter, besser noch 12 bis 17 Millimeter länger sein als die Füße Ihres Kindes. Ausnahmsweise dürfen Sie dabei die Meinung Ihres Kindes nicht zuhoch einschätzen, denndie Studie hat ebenfalls nachgewiesen, dass 60 Prozent der Kinder Schuhe, die knapp passten oder gar ganz zu klein waren, als „passend“ empfunden haben.

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