Wegweiser für Senioren Landkreis Kelheim

Mit diesen Aussagen könnten Trickbetrüger zum Bei- spiel versuchen, in Ihre Wohnung zu kommen: • Kann ich bitte ein Glas Wasser haben? Mir ist so schlecht. Ich habe Durst. Ich muss dringend meine Tabletten neh- men. Mein Baby braucht sein Fläschchen. Darf ich es bei Ihnen füttern (wickeln)? • Haben Sie Papier und Bleistift? Der Nachbar ist nicht zu Hause, ich möchte ihm eine Nachricht hinterlassen. Haben Sie vielleicht eine Schreibunterlage? Hier ist das Licht so schlecht – darf ich an Ihrem Tisch schreiben? • Ich hatte einen Unfall. Ich benötige einen Arzt. Ich hatte eine Autopanne. Darf ich Ihr Telefon benutzen? Ich habe ein dringendes Bedürfnis. Darf ich (mein Kind) Ihre Toi- lette benutzen? • Erinnern Sie sich nicht mehr an mich? – Vorsicht! Damit reden Ihnen diese vermeintlichen „Bekannten“ nur ein schlechtes Gedächtnis ein. Gegen ungebetene Gäste können Sie sich außerdem mit diesen Vorkehrungen schützen: • Ein Türspion bietet die Möglichkeit zu sehen, wer vor der Tür steht, ohne die Tür öffnen zu müssen. Bewährt haben sich auch digitale Türspione, die anhand der größeren Bildfläche ein deutliches Bild vom Geschehen vor der Tür liefern. • Ein Bewegungsmelder vor der Haustür bringt nicht nur mehr Licht ins Dunkel, er schüchtert auch den ungebete- nen Gast ein, weil er somit leichter identifizierbar ist. • Mit einem Türsprechsystem können Sie zuerst mit dem Besucher sprechen, bevor Sie ihm per Knopfdruck die Tür öffnen. Viele Modelle bieten auch eine Videobildfunktion an, welche sogar bei Dunkelheit ein klares Bild liefern. • Hilfreich ist auch eine Schutztür aus Stahl, die eine abschreckende Wirkung haben kann. • Zudem kann die Haustür mit einer zusätzlichen Tür­ sicherung z. B. ein Türschloss oder ein Sicherheits- schließblech. Tipps Ihrer Polizei: • Vergewissern Sie sich vor dem Öffnen, wer zu Ihnen will. • Öffnen Sie Ihre Tür immer nur mit vorgelegter Türsperre. • Überlegen Sie sich Folgendes: Warum wenden sich diese Leute nicht an eine Apotheke, eine Gaststätte oder ein Geschäft, sondern gerade an mich? • Lassen Sie sich am Telefon keine Namen oder andere Informationen über Angehörige, Freunde oder Bekannte entlocken. • Verstecken Sie Ihren Schlüssel niemals draußen. Einbre- cher finden jedes Versteck! in Kauf. Doch selbst wenn Sie oder Ihr Angehöriger heute noch mit mangelndem Komfort zurechtkommen: Werden Sie rechtzeitig aktiv! Damit ältere und behinderte Men- schen trotz Betreuungs- oder Pflegebedarf noch lange Zeit im eigenen Zuhause bleiben können, sind evtl. Maßnah- men zur Wohnraumanpassung und eine vorausschauende Planung erforderlich. Und die Zukunft in den eigenen vier Wänden lässt sich viel einfacher gestalten, wenn man noch weitgehend fit und mobil ist. Durch bauliche Umbaumaßnahmen kann die Wohnung sicher und bequem eingerichtet und den veränderten Bedürfnissen angepasst werden. Dafür sorgt zum Bei- spiel die Installation eines Treppenlifts oder die rutsch- sichere Ausstattung der Stufen im Treppenhaus. Mehr Sicherheit bieten auch die Anbringung von gut erkennba- ren Haltegriffen und Stützstangen oder die Installation von Bewegungsmeldern für den nächtlichen Weg zur Toilette. Allgemein sollte darauf geachtet werden, dass alle Stolper- fallen in denWohnräumen beseitigt werden. Der Einbau von gut erreichbaren Lichtschaltern, das Absenken von Hänge- schränken in der Küche und der Umbau der Wanne zu einer stufenlosen Dusche sind ebenso hilfreiche Maßnahmen für den alltäglichen Bedarf in den eigenen vier Wänden. Wenn sogar der beste Umbau nicht zu mehr Barriere- freiheit und Selbstständigkeit führt, sollten Sie über eine neue Wohnung nachdenken. Die Pflegeversicherung bezu- schusst auch den Umzug in eine barrierefreie Wohnung als Maßnahme der „Wohnraumanpassung“. Bei einem Gespräch mit einem qualifizierten Wohnraum­ berater bekommen Sie Informationen über verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten und finden gegebenenfalls Unterstützung bei den Antragsverfahren. Landratsamt Kelheim Donaupark 12, 93309 Kelheim Ansprechpartner: Gerhard Breunig Tel.: 09441 207-4265 E-Mail: gerhard.breunig@landkreis-kelheim.de Sicherung von Haus und Wohnung Viele Betrüger machen sich die Hilfsbereitschaft älterer Menschen an der Haustüre zunutze. Daher sollten Sie bei fremden Personen immer eine gewisse Vorsicht walten las- sen, die allerdings nicht in eine Phobie ausarten sollte. 19 Wohnen – zu Hause daheim! |

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