Schul- und Bildungsangebote in der Landeshauptstadt Kiel

53 WISSENSWERTES IM SCHULBERE ICH | 9 Bildungsministerium zusätzliche Lehrerstunden zur Verfügung. Außer- dem werden Professoren der Kieler Christian-Albrechts-Universität ehrenamtlich Kurse leiten. Die Hochschullehrer wollen dabei auch die Möglichkeit nutzen, begabte Jugendliche für ein naturwissenschaftlich- mathematisches Studium im Anschluss an ihre Schulzeit zu begeistern. 9.5 Inklusion in allgemeinbildenden Schulen Eine inklusive Schule ist offen für alle jungen Menschen in ihrer Unter- schiedlichkeit, denn Heterogenität beschränkt sich nicht nur auf kör- perliche und/oder geistige Behinderungen und sonderpädagogischen Förderbedarf, sondern steht generell für Vielfalt. Damit die inklusive Schule ihren pädagogischen Auftrag erfüllen und von allen Beteiligten akzeptiert werden kann, sind eine angemessene Ausstattung, eine verlässliche Organisation sowie qualifizierte Lehrerinnen und Lehrer erforderlich. Um die Qualität von Inklusion in Schulen in diesem Sinne zu verbessern, wurde mit allen Beteiligten ein Inklusionskonzept erarbeitet, das aus zehn Punkten besteht: 1. Schulen werden durch eine zusätzliche schulische Assistenz gestärkt, 2. der Einsatz der Sonderpädagogen wird verlässlicher gestaltet, 3. die Lehrkräfteausbildung wird verbessert, 4. die Lehrkräfte-Fortbildung wird im Aufgabenbereich Inklusion gestärkt, 5. die Schulsozialarbeit wird langfristig durch das Land abgesichert, 6. die Förderzentren bleiben erhalten, 7. Errichtung von Zentren für inklusive Bildung (ZiB), 8. der Übergang Schule – Beruf wird verstärkt inklusiv ausgerichtet, 9. mehr Stellen für den Schulpsychologischen Dienst, 10. Entwicklung einer sonderpädagogischen Grundversorgung. 9.6 Die flexible Übergangsphase Zu viele Schülerinnen und Schüler verlassen die Schule ohne Abschluss. Um deutlich mehr Jugendlichen eine Chance auf einen erfolgreichen Abschluss zu geben, wurde das bisher freiwillige 10. Schuljahr (einer ehem. Hauptschule) durch die flexible Über- gangsphase (FlexPhase) ersetzt. Sie ist zugeschnitten auf die Schü- lerinnen und Schüler, die eine längere Lernzeit benötigen. Mehrere Regelschulen können in Zusammenarbeit mit einem Förderzentrum Das Landeskonzept DaZ sieht ein dreistufiges System vor: In der Basisstufe werden Kinder ohne oder mit geringen Deutsch- kenntnissen intensiv gefördert. Diese ist in der Landeshauptstadt Kiel als Vollzeitmaßnahme mit 20 bis 25 Wochenstunden Unterricht gestal- tet; die Kinder lernen in dieser Zeit ausschließlich im DaZ-Zentrum. Am Ende der Zeit in der Basisstufe wird der erreichte Sprachstand festgestellt, damit nach demWechsel in eine Regelschule oder -klasse daran angeknüpft werden kann. In der Aufbaustufe verlassen die Schülerinnen und Schüler die DaZ-Klasse der Basisstufe und besuchen den Regelunterricht ihrer zuständigen Schule. Darüber hinaus werden diese Schülerinnen und Schüler zusätzlich von Lehrkräften, die eine Qualifikation (DaZ) besitzen, unterrichtet. In der Integrationsstufe nehmen die Schülerinnen und Schüler voll am Unterricht in der Regelklasse teil, erhalten aber noch regelmäßig eine besondere Sprachförderung von ihren Lehrerinnen und Lehrern. Geflüchtete Kinder bis zu einem Alter von 16 Jahren werden in den all- gemeinbildenden Schulen unterrichtet, ältere Schülerinnen und Schü- ler sind den Regionalen Berufsbildungszentren (RBZ) zugeordnet. In der Gutenbergschule ist eine zentrale Anmeldestelle für den Bereich DaZ eingerichtet worden, in der der Erstkontakt zu Eltern hergestellt wird und alle beschulungsrelevanten Daten zusammengestellt wer- den. Auch die Koordination der Verteilung der Schülerinnen und Schüler auf freie Schulplätze erfolgt von dort. In dieses Verfahren werden auch die Anmeldungen für die Regionalen Berufsbildungs- zentren (RBZ) angebunden (s. Kap. 8.1). 9.4 Förderung hochbegabter Schüler/-innen Besonders neugierige oder begabte Kinder und Jugendliche können ihremWissensdrang an sechs Kieler Schulen nachkommen. Am Gym- nasium Elmschenhagen, am Gymnasium Wellingdorf, an der Kieler Gelehrtenschule, an der Max-Planck-Schule und an der Humboldt- Schule sowie an der Theodor-Heuss-Schule (Grundschule) werden besonders begabte und interessierte Schüler/-innen über den regulären Unterricht hinaus gefördert. In verschiedenen Kursen am Nachmittag oder am Sonnabend wird Wissen vermittelt, das weit über die Lehr- pläne hinausgeht, aber nicht späteren Unterrichtsstoff vorwegnimmt. Um dieses zusätzliche Unterrichtsangebot leisten zu können, wird pro Schüler/-in eine Kursgebühr erhoben. Darüber hinaus stellt das

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