Schul- und Bildungsangebote in der Landeshauptstadt Kiel 2021

58 9 | WISSENSWERTES IM SCHULBERE ICH 9.8 Praxisintegrierte Ausbildung (PiA) Junge Menschen, die Erzieherinnen und Erzieher werden wollen, können sich jetzt praxisnah und mit eigenen Bezügen schon in der Ausbildungszeit weiterbilden. Im sogenannten „PiA-Modell“ an Fachschulen für Sozialpädagogik haben Schülerinnen und Schüler eine Teilzeit-Anstellung auf arbeitsvertraglicher Basis bei einem Träger einer sozialpädagogischen Einrichtung. Zwischen dem Träger und der Fachschule gibt es eine Abstimmung über die Organisation dieser Weiterbildung in Form einer Kooperationsvereinbarung. Die praxisintegrierte Ausbildung erstreckt sich über drei Jahre und gliedert sich in theoretische und praktische Ausbildungsanteile. Die theoretische Ausbildung findet in diesem Zeitraum in der Regel an drei Unterrichtstagen pro Woche statt, ist aber auch in unterschied- lichen Blockmodellen möglich. Die Gesamtverantwortung für die Ausbildung liegt bei der ausbildenden Fachschule. Daher werden die Schülerinnen und Schüler im Rahmen der gesamten Ausbildung auch während der Praxisphasen durch eine Lehrkraft der Fachschule für Sozialpädagogik betreut. 9.9 Triale Berufsausbildung Für Auszubildende aus ganz Schleswig-Holstein, die den Beruf der Industriekauffrau bzw. des Industriekaufmanns erlernen wollen, hält die Fachhochschule Kiel mit ihrem neuen trialen Modell ab sofort ein attraktives Angebot bereit. Zugangsvoraussetzung sind Abitur oder Fachhochschulreife. Der Bildungsgang schließt mit einer Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer zu Kiel und mit einem Bachelor of Arts- Diplom der Fachhochschule ab. Damit winken den Absolventinnen und Absolventen zwei anerkannte Abschlüsse, ohne dass die Qualität der Berufsausbildung und des Fachhochschulstudiums beeinträchtigt wird. Der neu strukturierte Ausbildungsgang wird gleichzeitig als duale Aus- bildung in entsprechenden der Industrie- und Handelskammer zu Kiel angeschlossenen Ausbildungsbetrieben, in dem Regionalen Berufsbil- dungszentrum Wirtschaft sowie als Studium an der Fachhochschule Kiel im Fachbereich Betriebswirtschaftslehre absolviert. Durch diese enge Kooperation der drei Partner sollen Synergieeffekte entstehen, die eine Verkürzung der Gesamtausbildungszeit von sieben Jahren auf bis zu vier Jahre ermöglichen. 10. Schuljahr (einer ehem. Hauptschule) durch die flexible Über- gangsphase (FlexPhase) ersetzt. Sie ist zugeschnitten auf die Schü- lerinnen und Schüler, die eine längere Lernzeit benötigen. Mehrere Regelschulen können in Zusammenarbeit mit einem Förderzentrum eine FlexPhase bilden, die mit Jahrgangsstufe 8 beginnt und drei Jahre dauern kann. Diese FlexPhase ist geprägt durch verstärkte Praktika und Berufsorientierung. Zusätzlich bieten die beruflichen Schulen die sog. Berufseingangs- klassen bzw. Einstiegsqualifizierung. Sie richten sich vorrangig an die minderjährigen Schülerinnen und Schüler, die die Schule nach Erfüllung der Vollzeitschulpflicht ohne Anschlussperspektive verlassen. Vorrangiges Ziel dieser Berufseingangsklassen ist es, mögliche berufsvorbereitende bzw. berufsqualifizierende Alternativen zu klären. Neben dem Berufsschulunterricht (ein Tag/Woche) werden die Jugendlichen individuell betreut und beraten. 9.7 Die Profiloberstufe In der Profiloberstufe werden die Schülerinnen und Schüler grund- sätzlich in festen Lerngruppen unterrichtet. Außerdem gibt es einige Fächer, insbesondere Fremdsprachen, die auch in Kursen angeboten werden. Die Kernfächer Deutsch, Mathematik und eine Fremdsprache werden verpflichtend für alle Schülerinnen und Schüler vierstündig unterrichtet. Darüber hinaus stellt die Schule in sogenannten Profilen jeweils eine bestimmte Fächerkombination zusammen, die naturwis- senschaftlich, sprachlich, gesellschaftswissenschaftlich, musisch/ ästhetisch oder sportlich ausgerichtet ist. Dem Profilfach werden weitere Fächer an die Seite gestellt, die sich ebenfalls an dem jewei- ligen Profil orientieren. Jeder Schüler und jede Schülerin wählt aus dem Angebot der Schule ein Profil aus. Jede Schule soll mindestens zwei Profile anbieten. In der Regel wird dies ein sprachliches und ein naturwissenschaftliches Profil sein. © drubig-photo - stock.adobe.com

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