23 BERUFSBI LDENDE SCHULEN | 4 Die Regionalen Berufsbildungszentren umfassen folgende Schularten: die Berufsschule mit den Vollzeitbildungsgängen Berufsgrundbildungsjahr und ausbildungsvorbereitendes Jahr sowie die Fachschule, die Berufsfachschule, die Berufsoberschule, die Fachoberschule und das berufliche Gymnasium. Eine Sonderform stellt die Berufsakademie dar, die auf der Grundlage der (Fach-)Hochschulreife eine praxisorientierte Alternative zum Hochschulstudium bietet. Sie vermittelt gemeinsammit betrieblichen Ausbildungsstätten eine wissenschaftsbezogene, berufliche Bildung und ist eine Kombination von Fachpraxis im Betrieb und fachtheoretischem Studium an der Akademie. Nähere Informationen zu den beruflichen Schulen generell erteilt auch die: Agentur für Arbeit Kiel Adolf-Westphal-Str. 2, 24143 Kiel & 0431 709-0 4.1 Die Berufsschule (Teilzeit) Die Berufsschule vermittelt in der Regel in Teilzeitform – zusammen mit ausbildenden Betrieben – die für staatlich anerkannte Ausbildungsberufe erforderlichen Qualifikationen. Im Rahmen dieser beruflichen Erstausbildung wird auch die Allgemeinbildung der Schüler*innen erweitert. Während der Berufsausbildung kann bei entsprechenden Voraussetzungen ein Erster allgemeinbildender Schulabschluss oder ein Mittlerer Schulabschluss erworben werden. In Verbindung mit dem Besuch einer angebotenen Fachoberschule in Teilzeitform kann – sofern der Mittlere Schulabschluss bereits vorhanden ist – während der Berufsausbildung ebenfalls die Fachhochschulreife erworben werden. Auszubildende des gleichen Berufes werden in Fachklassen zusammengefasst. Für bestimmte Ausbildungsberufe, in denen es nur wenige Auszubildende gibt, sind Bezirksfachklassen mit größerem Einzugsbereich oder Landesfachklassen (als Landesberufsschule mit Internatsbetrieb) eingerichtet. 4.1.1 Ausbildungsvorbereitung Schleswig-Holstein Für Jugendliche, die nicht in einem Ausbildungsverhältnis stehen und auch keine Berufsfachschule oder ein Berufliches Gymnasium besuchen, ist der Bildungsgang Ausbildungsvorbereitung Schleswig-Holstein (AV-SH) eingeführt worden. Vorrangiges Ziel ist neben der Erfüllung der Berufsschulpflicht der Übergang in eine duale Ausbildung. Mit gleicher Zielsetzung werden andere berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, z. B. in Form von Kurzpraktika in verschiedenen Berufsfeldern oder in Form eines Langzeitpraktikums (EQ = Einstiegsqualifizierung), von der Agentur für Arbeit vermittelt und von anderen Trägern (Jugendaufbauwerk, isfa, DAA u. a.) durchgeführt. Innerhalb des neuen Bildungsgangs AV-SH wurde aufgrund der hohen Anzahl an Flüchtlingen und Migranten mit nicht ausreichenden Deutschkenntnissen eine spezielle Berufsintegrationsklasse Deutsch als Zweitsprache (BIK-DaZ) eingeführt, die in Vollzeitunterricht auf den Besuch der AV-SH, die Aufnahme einer dualen Ausbildung oder eines Beschäftigungsverhältnisses vorbereitet. 4.2 Berufliche Vollzeitschulen 4.2.1 Berufsgrundbildungsjahr Das Berufsgrundbildungsjahr (BGJ) vermittelt eine breit angelegte berufliche Grundbildung in dem jeweiligen Berufsfeld. Es kann vom Ausbildungsbetrieb und von der Berufsschule gemeinsam (kooperatives BGJ) oder allein von der Berufsschule (schulisches BGJ) durchgeführt werden. Es kann ein Abschluss erworben werden, der dem Ersten allgemeinbildenden Abschluss gleichwertig ist. Der erfolgreiche Abschluss des schulischen Berufsgrundbildungsjahres wird als erstes Ausbildungsjahr der Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf des gleichen Berufsfeldes angerechnet. 4 | Berufsbildende Schulen
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