Schule - und was dann? Berufswahl 2020/2021 - IHK Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, IHK Koblenz

88 Viele Eltern sind sich unschlüssig, wie sie die Berufswahl ihrer Kinder sinnvoll begleiten können. Reicht es schon, ansprechbar zu sein, oder ist es besser, sich aktiver zu verhalten? Wir sagen Ihnen, wie Sie sich einbringen können – ohne sich einzumischen. 01. SCHAFFEN SIE EIN POSITIVES GESPRÄCHSKLIMA Zu Hause kommen Ihre Kinder zum ersten Mal mit dem Thema Beruf in Berührung und Sie sind der Vermittler. Dementsprechend liegt es an Ihnen, eine angenehme und möglichst lockere Atmosphäre für die Berufswahl zu schaffen. Ihr Kind sollte zu jeder Zeit das Gefühl haben, entspannt und offen über das Thema sprechen zu können. Sparen Sie sich lieber den Hinweis darauf, welch bedeutsamer und wegweisender Schritt die Entscheidung für eine Ausbildung oder ein Studium ist – das ist den meisten Jugendlichen nur allzu bewusst. Machen Sie Ihrem Kind lieber deutlich, dass es nicht nur wichtig, sondern auch spannend sein kann, sich mit den eige- nen Möglichkeiten der Zukunftsgestal- tung auseinanderzusetzen. So unterstützenSie IhrKind wirklich: 02. ZEIGEN SIE INTERESSE Wenn Ihr Kind erst einmal mit der Berufsorientierung begonnen hat, ist es wichtig, am Ball zu bleiben – das gilt auch für Sie. Interessieren Sie sich dafür, wie Ihr Kind mit dem Thema zurechtkommt. Welche neuen Eindrü- cke hat zum Beispiel die Berufsorientie- rungsmesse gebracht, die Ihr Sohn oder Ihre Tochter kürzlich mit der Schul- klasse besucht hat? Signalisieren Sie, dass Sie sich für Neuigkeiten interes- sieren und bei Bedarf gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen. 03. KENNEN SIE IHRE GRENZEN Eltern spielen im Berufsfindungspro- zess eine wichtige Rolle, aber nicht die Hauptrolle. Die treibende Kraft, die bestimmt, wo es langgehen soll, ist Ihr Kind. Beobachten Sie den Prozess und bieten Sie sich behutsam als Ansprech- partner an. Beachten Sie aber, dass der Grat zwischen Unterstützung und Über- behütung oft schmal ist. Vermeiden Sie es, Druck aufzubauen oder Ihr Kind in eine bestimmte Richtung zu lenken. Zwang, Vorhaltungen und Forderungen vergiften das positive Klima, das Sie für die Berufswahl geschaffen haben. Denken Sie immer daran: Sie sind ein wichtiger Berater, aber kein Entscheider. 04. FANGEN SIE FRÜH AN Unterschätzen Sie nicht die Zeit, die eine gründliche und reflektierte Ausein- andersetzung mit den eigenen Wün- schen und Zielen benötigt. Die Berufs- findung sollte mit so wenig Zeitdruck ablaufen wie möglich. Empfehlenswert ist es daher, spätestens zwei Jahre vor dem Schulabschluss die Beschäftigung mit der Berufsfindung anzustoßen. Auch, weil Ihre Tochter oder Ihr Sohn oft genug abgelenkt sein wird: Der Freundeskreis, der Freund oder die Freundin, die Abschlussprüfungen – es wird immer Dinge geben, denen mehr Bedeutung beigemessen wird als der Berufswahl. Nicht zu unterschätzen ist auch der innere Widerstand, der sich bei den meisten Jugendlichen bei dem Thema einstellt, denn: Wer gibt schon gerne das vertraute „Alte“ auf, um sich in eine ungewisse Zukunft zu begeben? ELTERN IM BERUFSWAHLPROZESS ELTERN- SEITEN

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