Ausbildung: Schule - und was dann? Berufswahl 2021/2022 - IHK Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, IHK Koblenz

84 Viele Eltern sind unschlüssig, wie sie die Berufswahl ihrer Kinder begleiten können. Reicht es schon, ansprechbar zu sein, oder ist es besser, sich aktiver zu verhalten? Unsere Tipps zusam - mengestellt: 01. POSITIVES GESPRÄCHSKLIMA Ihr Kind sollte zu jeder Zeit das Gefühl haben, entspannt und offen über das Thema sprechen zu können. Sparen Sie sich den Hinweis darauf, welch bedeut­ samer Schritt die Entscheidung für eine Ausbildung oder ein Studium ist – das ist den meisten Jugendlichen bewusst. Machen Sie Ihrem Kind lieber deutlich, dass es nicht nur wichtig, sondern auch spannend sein kann, sich mit der Zukunftsgestaltung auseinan­ derzusetzen. 02. ZEIGEN SIE INTERESSE Wenn Ihr Kind erst einmal mit der Berufsorientierung begonnen hat, ist es wichtig, am Ball zu bleiben – das gilt auch für Sie. Signalisieren Sie Interesse und dass Sie bei Bedarf gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen. 03. KENNEN SIE IHRE GRENZEN Eltern spielen im Berufsfindungspro­ zess eine wichtige Rolle, aber nicht die Hauptrolle. Die treibende Kraft, die bestimmt, wo es langgehen soll, ist Ihr Kind. Beobachten Sie den Prozess und bieten Sie sich als Ansprechpartner an. Der Grat zwischen Unterstützung und Überbehütung ist oft schmal, vermeiden Sie, Druck aufzubauen oder Ihr Kind in eine bestimmte Richtung zu lenken. 04. FANGEN SIE FRÜH AN Damit die Berufsfindung mit wenig Zeitdruck ablaufen kann, sollten Sie spätestens zwei Jahre vor dem Schul­ abschluss das Thema anstoßen. Auch, weil Ihre Tochter oder Ihr Sohn oft genug abgelenkt sein wird: Der Freundeskreis, der Freund oder die Freundin, die Abschlussprüfungen – es wird immer Ablenkungen geben. Nicht zu unterschätzen ist auch der innere Widerstand, der sich bei den meisten Jugendlichen bei dem Thema einstellt, denn: Wer gibt schon gerne das vertraute „Alte“ auf, um sich in eine ungewisse Zukunft zu begeben? 05. HABEN SIE GEDULD Berufsorientierung ist ein Prozess: Erst nach und nach lernen Jugendliche sich selbst und ihre beruflichen Interessen sowie die Möglichkeiten kennen, die ihnen offenstehen. Das Thema Berufs­ findung/Berufswahl wird immer wieder auf der Tagesordnung stehen. Verlieren Sie nicht die Geduld. 06. ERFAHRUNGSAUSTAUSCH Haben Sie Ihrem Kind schon einmal ausführlich von Ihrem Job und seinen Anforderungen erzählt? Wie Sie dazu gekommen sind, gerade diesen Beruf zu wählen? Nutzen Sie die Chance, Ihr Kind an Ihren eigenen Erfahrungen im Beruf und mit Ihrer Berufswahl teilhaben zu lassen. 07. ZEIGEN SIE VERSTÄNDNIS Seien Sie offen für die Vorstellungen und Ziele Ihres Kindes – auch wenn Sie selbst eine andere Ausbildung oder ein anderes Studium vorziehen würden. Sie dürfen ruhig zu Ihren eigenen Erwartun­ gen stehen. Letztlich müssen Sie die Entscheidung Ihres Kindes aber akzep­ tieren. Denn nicht Sie, sondern Ihr Kind ebnet den eigenen Zukunftsweg – und das ist auch gut so, schließlich muss Ihr Nachwuchs auch mit dem gewählten Beruf leben und in ihm arbeiten. ELTERN- SEITEN ELTERN IM BERUFSWAHLPROZESS © kleberpicui – stock.adobe.com

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