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Geschichte der Gemeinde Kochel a. See
Die Gemeinde Kochel a. See kann auf eine sehr alte Siedlungs-
geschichte zurückblicken. Der Fischreichtum der beiden Seen
Kochel- und Walchensee zog bereits um 1200 v. Chr. vorkelti-
sche Bewohner an. Als erste bekannte Siedlung im Raum um
Kochel a. See gilt die befestigte Schutzanlage auf der „Großen
Birg“ und der „Kleinen Birg“, zwei mächtigen Felsblöcken bei
Altjoch am Südufer des Kochelsees. Sie stammt aus der Ur-
nenfelderzeit und wird in den Zeitraum um 1200 v. Chr. datiert.
In der römischen Kaiserzeit lag das Gebiet in der Provinz Räti-
en. Einige Jahrhunderte gehörte Kochel a. See zum Klosterland
Benediktbeuern.
Zwar erfolgte die erste Erwähnung des Walchensees schon im
Jahre 763, aber nur als geographische Bestimmung und ohne
Namensnennung. Als Belege des Siedlungsnamens sind im 11.
Jahrhundert Walhense, 1441 Walchensee und 1698 Wallersee
zu finden. Der Name erklärt sich als „See, an dem Romanen
wohnten“. Diese Walchen wohnten nach dem Abzug der römi-
schen Besatzung im 5. Jahrhundert weiter in Südbayern. Der
Walchensee blieb, mit wechselnden Besitzverhältnissen, bis zur
Säkularisation 1803 im Eigentum der Klöster.
In den Benediktbeurer Urkunden wird Ried im Jahre 1031
„Burchardus und Bernhardus de Riet“ genannt, ein Ministeria-
le des Klosters Bendediktbeuern, der ein Gut in Ried besaß.
Ebenso waren ein Schneider und ein Schmied zu dieser Zeit in
Ried bereits ansässig. 1250 weist Ried bereits neun Anwesen
auf. Ried hatte trotz seiner kleinen Ausdehnung im Spätmittel-
alter bereits eine vielseitige Bevölkerungsschicht bestehend aus
Bauern und zahlreichen Handwerken wie Weber, Färber oder
Schneider. Durch die Nähe zum Kloster Benediktbeuern war ihr
Lebensunterhalt gesichert.
Geschichte