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4. Energieeffizientes Planen und Bauen
Wasser, die an die Luft abgegebenwerden.
Wird diese Feuchtigkeit nicht aus derWoh-
nung transportiert, schlägt sie sich an kal-
ten Stellen wie etwa Außenwänden nie-
der. Ein regelmäßiger Austausch der ver-
brauchten Raumluft gegen frische Außen-
luft verhindert, dass sich Schimmel bildet.
Experten empfehlen alle zwei bis drei
Stunden für fünf Minuten zu lüften und
im Optimalfall für Durchzug zu sorgen.
Einfacher geht es mit steuerbaren Fens-
tern. So können Mieter und Eigentümer
mit der Fernbedienung individuelle Ab-
läufe festlegen, die den Expertenrat be-
rücksichtigen. Die Fenster öffnen und
schließen sich, auch wenn die Bewohner
nicht zu Hause sind oder das Lüften ver-
gessen. Eine kontrollierte Be- und Entlüf-
tung sorgt für nie dagewesene Luftquali-
tät in unseren Wohnräumen. Außerdem
können Hausstauballergiker genauso frei
durchatmen wie Pollenallergiker. Ein po-
sitiver Nebeneffekt: Der kurze Zeitraum
beimautomatischen Lüften sorgt für einen
geringen Energieverlust. Es genügt, den
Ablauf einmal einzugeben, um jeden Tag
für ausreichend Luftaustausch zu sorgen.
4.5 Moderne Haustechnik
SmartHouse Technik
Synergien zu nutzen und Systeme zu ver-
netzen sind die großen Prämissen unserer
Zeit. So etablierte sich auch das Smart-
House-Konzept, das facettenreich eine
vernetzbare und kommunikationsfähige
Haus- und Gebäudetechnik fördert. Diese
technischen Errungenschaften können im
Alltag vielseitig unterstützen. Die moder-
nen Informationstechnologien machen‘s
möglich: Verbraucher haben – nach der
Vernetzung der Technik in ihremHaus – die
Möglichkeit, ihr Netzwerk per PC, Palm,
Fernbedienung oderMobiltelefon zu steu-
ern. Ein Funksystem gibt beispielsweise
Auskunft darüber, ob beim Verlassen des
Hauses alle Türen und Fenster verschlossen
wurden. Haushaltsgeräte, wie die Wasch-
maschine oder der Trockner, können per
Funk so gesteuert werden, dass sie in der
Nacht starten, wenn der Strom am güns-
tigsten ist. Das bedeutet, dass diemoderne
Technik nicht nur neuen Komfort bietet,
sondern auch zum Energiesparen beiträgt
und so die Nebenkosten im Haushalt min-
dert. Auch für ältereMenschen kann diese
Technik äußerst nützlich sein, denn Sani-
täreinrichtungen im Bad können individu-
ell auf jeden Nutzer programmiert oder
per Handy bedient werden. Bestes Anwen-
dungsbeispiel: Waschtisch und Toilette
richten sich auf behinderten- oder alters-
gerechte Höhen ein.
4.6 Solaranlagen
Solaranlagen –
Wärmegewinnung mit Hilfe der Sonne
Der Einsatz von Solarkollektoren ist eine
sehr effektive und inzwischenweitverbrei-
tete Methode, um Wärme zu erzeugen.
Hier wird durch die Sonneneinstrahlung
Wasser erwärmt, das für den Warmwas-
serbedarf im Haushalt genutzt wird oder
auch die Heizung im Gebäude unter-
stützen kann. Im Sommer ist eine hohe
Wärmegewinnung vorauszusehen, jedoch
kann eine Solaranlage nicht das ganze Jahr
hindurch den gesamten Bedarf an Warm-
wasser für eine Heizung abdecken. Des-
halb ist es zu empfehlen, die Solaranlage
mit einer anderen Heizung zu kombinie-
ren. Der Einsatz zusammenmit einer Heiz-
anlage, die ebensomit erneuerbaren Ener-
gien betrieben wird – wie zum Beispiel
eine Scheitholzanlage oder eine Erdgas-
brennwertheizung –, ist besonders attrak-
tiv, da vom Staat ein Bonus abgerufen
werden kann. So kann immer bedarfsge-
recht geheizt werden: Falls die Solaranla-
ge nicht mehr ausreicht, kann die Heizung
hinzugeschaltet werden. So können Sie
durch die solare Wärme eine Menge an
Energiekosten einsparen.
Für eine Solaranlage kommen zwei ver-
schiedene Kollektorarten in Frage: Zum
einen gibt es Vakuumröhrenkollektoren,
die mit vergleichbar wenig Fläche einen
ziemlich hohen Ertrag einbringen, oder
– die häufiger verwendete Variante – die
so genannten Flachkollektoren. Diese sind
beliebt, weil sie sehr robust und vor allem
preiswerter sind. Die Montage erfolgt auf
oder imDach, kann aber ebenso auf einem
Flachdach oder an einer Wand realisiert
werden. Zu beachten ist in jedemFall, dass
die Kollektoren möglichst in Richtung Sü-
den installiert werden oder zumindest
nach Süd-Westen. Auch die Neigung muss
richtig angepasst werden, deshalb ist es
anzuraten, einen Fachmann zu beauftra-
gen. Nutzen Sie auch die Angebote der
KfW(Kreditanstalt fürWiederaufbau) und
des BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle), die zinsgünstige Kre-
dite für die Finanzierung von Solaranlagen
vergeben.
Stromerzeugung aus Sonnenstrahlen
Eine weitere Möglichkeit, die Sonne als
Energielieferant zu nutzen, ist die Erzeu-
gung von Strom mit Hilfe von Photovol­
(Quelle: fotolia.de)
taikanlagen. Obwohl sich diese visuell
kaumvon Solarkollektoren unterscheiden
lassen, folgen Sie physikalisch einemvöllig
anderen Konzept. Bei diesem Prinzip wird
innerhalb der Solarzelle die Strahlungs-
energie der Sonne in elektrische Energie
umgewandelt. Der Besitzer speist den hier
produzierten Strom in das öffentliche
Stromnetz ein undwird dafür vomzustän-
digen Energieversorgungsunternehmen
bezahlt. Laut demEEG (Erneuerbare-Ener-
gien-Gesetz), das den Anteil der erneuer-
baren Energien in Deutschland erhöhen
soll, hat der Stromlieferant innerhalb der
nächsten 20 Jahre Anspruch auf diese Ein-
speisevergütung. Erfahrungsgemäß sind
die Anschaffungskosten einer solchen An-
lage nach circa zehn Jahren amortisiert
und der Besitzer profitiert dann vom rei-
nen Gewinn. Natürlich ist der Ertrag einer
Photovoltaikanlage – gleich wie bei den
Solarkollektoren – abhängig von der Aus-
richtung, der Dachneigung und der Ein-
strahlungsintensität.
Solarkonzept und
Solardachflächenkataster Landau
Das Solarkonzept der Stadt Landau enthält
Aussagen darüber, wo Solaranlagen (Pho-
tovoltaik und Solarthermie) zulässig sind.
Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Aussa-
gen zu Freiflächensolaranlagen. Eine ers-
te Einschätzung darüber, welche Dachflä-
chen für die Anbringung von Solaranlagen
geeignet sind, liefert das Solardachflä-
chenkataster. Zu berücksichtigen sind da-
bei auch die Anforderungen des Denkmal-
schutzes und der Gestaltungssatzungen
der Stadt Landau. Vor diesemHintergrund
ist auch zu berücksichtigen, dass nicht alle
Solaranlagen auf oder an Gebäuden ge-
nehmigungsfrei sind.
Info
Weitere Informationen finden Sie unter
Stadtentwicklung
und unter
Die Gestaltungssatzungen sind einseh-
bar unter
Bürgerin-
formation -> Ortsrecht -> 6. Bauwesen