Maßnahmen zur Wohnraumanpassung im Nürnberger Land

Ein Leben lang zu Hause wohnen im Nürnberger Land Maßnahmen zur Wohnraumanpassung ©modularCommunications



GRUSSWORT Liebe Leserinnen, liebe Leser, wenn wir älter werden, ändert sich oftmals unser Leben. Wir sind nicht mehr so beweglich oder haben andere Einschränkungen, die wir meistern müssen. Dann ist es wichtig, unser Zuhause barrierefreier zu gestalten, um im Alltag selbständig zu bleiben. Oftmals sind Hilfsmittel oder bauliche Veränderungen nötig. Bereits kleinere Anpassungen können Ihre Wohnung altersgerecht und sicherer machen. Die Ihnen vorliegende Broschüre informiert Sie darüber, wie Sie vorgehen können, um alles den neuen Anforderungen und Bedürfnissen entsprechend anzugleichen. Neben vielen prak- tischen Tipps und Hinweisen, finden Sie auf den folgenden Seiten wichtige Kontakte und Ansprechpartner. Auch Fördermöglichkeiten, die Ihnen dabei finanzielle Unterstützung bieten, werden aufgezeigt. Wir freuen uns, wenn Sie viele der Informationen nutzen können und Sie neue, wertvolle Anregungen finden. Möchten Sie bauen oder renovieren? Dann ist es klug, jetzt schon vorzusorgen und alles bereits altersgerecht zu planen. Wenn nötig, lassen sich kurzfristige Änderungen später auch leichter bewerkstelligen. Mein Dank gilt allen, die an der Entstehung dieser Broschüre beteiligt waren. Insbesondere danke ich den Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege und den Firmen, die durch ihre Anzeigen deren Druck ermöglicht haben. Wir ziehen alle gemeinsam an einem Strang, damit auch im Alter im Nürnberger Land Ihr Zuhause lebens- und liebenswert bleibt. Ihr Armin Kroder Landrat 1 Grußwort

Grußwort 1 Unterstützung durch das Sozialamt des Landkreises Nürnberger Land 3 Koordinationsstelle für Seniorenarbeit 4 Allgemeine Einführung 5 Barrierefreies Wohnen 5 Barrierefreies Bauen 6 Wohnraumanpassung 7 Rundgang durch die Räume 9 Eingang, Treppenhaus und Flur 10 Küche 11 Bad, WC 12 Wohnzimmer 14 Schlafzimmer 16 Balkon, Terrasse und Garten 17 INHALTSVERZEICHNIS Hilfsmittel, Pflegehilfsmittel oder Alltagshilfen? 18 Alltagshelfer von heute – digital – effizient – modern 19 Alter und Technik – Altersgerechte Assistenzsysteme 20 Smart Home-Technologie 20 Vernetztes Wohnen 20 Checkliste „Ein Leben lang zu Hause wohnen“ 23 Wohnraumanpassung bei Demenz 26 Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten 27 Sicherheit im häuslichen Umfeld 29 Wichtige Ansprechpartner zum Thema „Wohnen im Alter“ 30 Hilfe und Unterstützung 31 Pflegegrade und Leistungen 31 Pflegearten 32 Unterstützung für pflegende Angehörige 33 Notruftafel 35 Inserentenverzeichnis 36 Flipping-Book Ihre Broschüre als Flipping-Book: • leicht zu blättern • übersichtlich • auch mobil! Ein Leben lang zu Hause wohnen im Nürnberger Land Maßnahmen zur Wohnraumanpassung ©modularCommunications © Rawpixel/AdobeStock 2 Inhaltsverzeichnis

UNTERSTÜTZUNG DURCH DAS SOZIALAMT DES LANDKREISES NÜRNBERGER LAND Das Thema Wohnen ist von großer Bedeutung für ein selbstbestimmtes Leben im Alter. Wenn man sich rechtzeitig mit Fragen zum altersgerechten Wohnen beschäftigt, kann man klären, ob die eigenen vier Wände den Anforderungen an Barrierefreiheit und Sicherheit gerecht werden oder ob Anpassungsmaßnahmen erforderlich sind. Mit der vorliegenden Broschüre möchten wir dem steigenden Informations- und Beratungs- bedarf von Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Behinderung zum Thema barrierefreie Wohnraumanpassung Rechnung tragen. Es wird verständlich und anschaulich anhand von Fotos, Grafiken und kurzen, übersichtlichen Texten gezeigt, mit welchen Maßnahmen die eigene Wohnung an die Anforderungen im Alter angepasst werden kann. Weitere Informationen für Seniorinnen und Senioren enthält auch der Seniorenwegweiser für das Nürnberger Land. Dort finden Sie vielfältige Anregungen zur aktiven Gestaltung des Alters, Ansprechpartner sowie weitere relevante Themen wie Gesundheit, Geld und Recht sowie Pflegebedürftigkeit und Hospiz. Mit der Broschüre zur Wohnraumanpassung möchte das Sozialamt Nürnberger Land über verschiedene Möglichkeiten der alters- und behindertengerechten Wohnraumgestaltung sowie über hierfür vorhandene Finanzierungsmöglichkeiten informieren. Ich hoffe, dass die praxisnahen Hinweise der Broschüre auf großes Interesse der Leserschaft stoßen und Hilfestellungen bei den geplanten Umgestaltungsmaßnahmen geben. Ihre Katja Maier Leiterin Sozialamt Telefon: 09123 9506416 E-Mail: k.maier@nuernberger-land.de Die Wohnberatung Nürnberger Land informiert und berät Sie gerne in Ihrem Zuhause über die Möglichkeiten altersgerechten Wohnens. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an das WinWin Freiwilligenzentrum unter 09123 950 6888 oder wohnberatung@nuernberger-land.de. 3 Unterstützung durch das Sozialamt des Landkreises Nürnberger Land

4 Koordinationsstelle für Seniorenarbeit KOORDINATIONSSTELLE FÜR SENIORENARBEIT Die im April 2015 geschaffene Koordinationsstelle für Seniorenarbeit ist Anlaufstelle für die Seniorinnen und Senioren der Altersgruppe 60+. Durch den steigenden Anteil älterer Menschen ergeben sich im Landkreis Nürnberger Land neue Aufgaben und Chancen. Viele ältere Menschen nutzen diesen Lebensabschnitt, um bei guter Gesundheit ehrenamtlich für das Gemeinwesen tätig zu sein. Dennoch muss sich der Landkreis verschiedenen Herausforderungen stellen. Insbesondere die Themen Wohnen im Alter, Versorgung von pflegebedürftigen Menschen und barrierefreie Mobilität sind hier anzugehen. Die Koordinationsstelle hat insbesondere folgende Aufgaben: ■ Umsetzung der Empfehlungen des Seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes ■ Koordination und Vernetzung der Akteure der Seniorenarbeit im Landkreis ■ Fortschreibung des Sozialberichtes ■ Pflegeplatzplanung Zugleich ist die Koordinationsstelle Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger für Fragen rund um das Thema Senioren. Wir informieren Sie gerne und vermitteln Ihnen kompetente Ansprechpartner für Ihre Anliegen. Kontakt und Information: Anja Gruhl Koordinationsstelle für Seniorenarbeit Landratsamt Nürnberger Land Waldluststraße 1, 91207 Lauf a. d. Pegnitz Telefon: 09123 9506423 E-Mail: a.gruhl@nuernberger-land.de

In der eigenen Wohnung sollte sowohl die ungehinderte Erreichbarkeit der Räume als auch die uneingeschränkte Nutzbarkeit der Alltagsgegenstände gewährleistet sein. So kann die Wohnung oder das Eigenheim mit gezielten Umbaumaßnahmen seniorengerecht und barrierefrei umgestaltet werden. Ziel einer solchen Wohnraumanpassung ist in erster Linie der Erhalt oder die Wiedergewinnung der eigenständigen Lebensführung sowie die Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität. Barrierefreies Wohnen Unter „Barrierefreiheit“ versteht man einen umfassenden Zugang und uneingeschränkte Nutzungschancen aller gestalteten Lebensbereiche. Das Prinzip der Barrierefreiheit zielt darauf ab, dass bauliche und sonstige Anlagen sowohl für Menschen mit Beeinträchtigungen als auch für Personen mit Kleinkindern oder für ältere Menschen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe, zugänglich und nutzbar sind. Bei Gelenkerkrankungen oder ähnlichen körperlichen Beeinträchtigungen kann die Bewältigung des Alltags oftmals schon daran scheitern, dass der Zugang zur Wohnung im dritten Stock ohne Fahrstuhl erheblich erschwert wird. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber in Bayern für alle Neubauten mit mehr als zwei Wohnungen Fahrstühle als Teil des barrierefreien Wohnens vorgeschrieben, da hier die Wohnungen eines Geschosses bzw. ein Drittel der Wohnungen barrierefrei erreichbar sein müssen. Bei der barrierefreien Wohnraumgestaltung ist vor allem darauf zu achten, dass alle Räume und Alltagsgegenstände ungehindert und gefahrlos genutzt werden können. Ein Bewegungsmelder, der das Licht selbsttätig ein- und ausschaltet, oder automatisierte Rollläden sind nützliche Hilfsmittel. Das Badezimmer sollte im Hinblick auf die Dusche möglichst ebenerdig sein. Alternativ empfiehlt sich das Anbringen einer kleinen Rampe. Griffe in Reichweite erleichtern außerdem das Duschen, Baden oder Waschen am Waschbecken. © Dorde/AdobeStock ALLGEMEINE EINFÜHRUNG 5 Allgemeine Einführung Oberer Markt 17 90518 Altdorf Öffnungszeiten Mo – Fr: 8.30 Uhr – 18.30 Uhr Sa: 9.00 Uhr – 13.00 Uhr Kontakt Tel.: 09187 55 05 info@augenoptik-moederer.de augenoptik-moederer.de

Barrierefrei ist nicht gleich behindertengerecht Grundsätzlich gilt es zu beachten, dass es zwischen den Begrifflichkeiten „barrierefrei“ und „behindertengerecht“ einen Unterschied gibt. So ist eine Behinderung jeweils individuell. Menschen mit Sehbehinderung haben andere Bedürfnisse als beispielsweise Personen, die querschnittsgelähmt und deshalb auf den Rollstuhl angewiesen sind. Beide Menschen haben eine Behinderung, ein gehbehinderter Mensch benötigt jedoch grundsätzlich eine anders gestaltete Wohnung als ein Sehbehinderter. Eine behindertengerechte Wohnung ist deshalb nach der individuellen Behinderung gestaltet, während eine barrierefreie Wohnung grundsätzlich dahingehend zu gestalten ist, dass alle Wohnbereiche ungehindert erreicht werden können. Eine barrierefreie Wohnung wird nicht nur von älteren Menschen und Menschen mit körperlichen Einschränkungen benötigt, sondern ist für die ganze Familie eine große Erleichterung. Barrierefreies Bauen Je nach Lebensphase ändern sich die Anforderungen an ein Zuhause, beispielsweise als Single oder Paar, mit oder ohne Kinder sowie im Alter, bei Erkrankung oder Behinderung. Aus diesem Grund sollten Wohnhäuser so gebaut werden, dass sie ohne große Umbaumaßnahmen in jeder Lebenslage barrierefrei, also grundsätzlich ohne fremde Hilfe, zugänglich und nutzbar sind. Aktuelle Mindeststandards für die Planung, Bemessung und Ausführung barrierefreier Baumaßnahmen liefert die bautechnische Norm DIN 18040. Teil 2 der Norm bezieht sich auf barrierefreie Wohnungen. Innerhalb der DIN 18040-2 wird zwischen zwei Standards unterschieden: barrierefrei nutzbar oder barrierefrei mit Rollstuhl nutzbar. Hier gilt folgender Grundsatz: Eine Wohnung, die barrierefrei mit dem Rollstuhl nutzbar ist, ist auch für alle anderen Personen barrierefrei nutzbar. Auch die Landesbauordnung befasst sich mit dem barrierefreien Bauen. Jedoch sind in den Bauordnungen detaillierte Vorgaben zur Umsetzung nicht oder nur unzureichend enthalten, wohingegen die DIN 18040 die Anforderungen sehr viel genauer definiert. Zusammen mit den Vorgaben aus der jeweiligen Landesbauordnung ergibt sich ein konkretes Bild, welche Anforderungen an die Barrierefreiheit des eigenen Bauvorhabens gestellt werden. Die Planungsgrundlagen des barrierefreien Bauens können auf der Internetseite des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr unter der Kategorie Ministerium -> Barrierefreiheit -> Baurecht und Technik heruntergeladen werden: www.stmb.bayern.de/min/barrierefreiheit/baurecht_ technik/index.php Grundlagen für eine barrierefreie Planung Eine Wohnung oder ein Haus gilt als barrierefrei, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind: ■ barrierefreie Zugänge sowohl im Außenbereich als auch ins Gebäude und in die Wohnung(en) ■ barrierefreier Zugang zu einem Raum mit Anschlussmöglichkeit für eine Waschmaschine ■ innerhalb der Wohnung oder zum Balkon/zur Terrasse keine Stufen oder Schwellen ■ ausreichende Bewegungsflächen in allen Räumlichkeiten ■ komfortable Anordnung von Bedienungseinrichtungen ■ barrierefreier Sanitärraum (Bad/WC) sowie bodengleiche Dusche und nach außen öffnende Tür ■ ausreichende Breite der Türen Das Wohnumfeld Bei der Wahl des Grundstücks ist das Wohnumfeld zu beachten. Für Menschen, die in einem Rollstuhl sitzen oder eine Gehbehinderung haben, ist eine barrierefreie Wohnumgebung unabdingbar. Das bedeutet, die Gehwege müssen auch erschütterungsarm und gefahrlos mit dem Rollstuhl befahrbar sein. Zu beachten ist auch, dass Rampen nur bis zu einer Neigung von sechs Prozent als barrierefrei gelten (DIN 18040-1). Bei einem Gebäude mit mehreren Stockwerken ist es empfehlenswert, einen Aufzug miteinzuplanen – selbst wenn dieser nicht gleich eingebaut wird. Wenn der Zugang ebenerdig ist sowie mindestens 90 Zentimeter breit und die Kabine ausreichend groß ist, können auch Rollstuhlfahrer den Aufzug problemlos nutzen. Zudem sollte vor dem Aufzug eine freie Bewegungsfläche von 1,50 x 1,50 Meter vorhanden sein. Damit sich die Bedienknöpfe für jeden in Reichweite befinden, sollten sie nicht höher als 85 Zentimeter angebracht sein (DIN 18040-1). Die Wohnfläche Alle Bewohner sollen sich unabhängig von ihrem Alter und Mobilitätseinschränkungen zu Hause wohlfühlen und ihren Lebensstil selbst bestimmen können. Aus diesem Grund spielt die Wohnungsgröße eine wichtige Rolle. Sie sollte es ermöglichen, dass auf jedes Familienmitglied ein Raum ausreichender 6 Allgemeine Einführung

Größe entfällt. Die folgenden durchschnittlichen Richtgrößen für Wohnungen wurden unter Einbeziehung der Richtlinie VDI 6000 Blatt 1 und DIN 18040-2 erstellt:* ■ für eine Person circa 45 bis 50 Quadratmeter, ■ für zwei Personen circa 60 Quadratmeter oder zwei Wohnräume, ■ für drei Personen circa 75 Quadratmeter oder drei Wohnräume, ■ für vier Personen circa 85 bis 90 Quadratmeter oder vier Wohnräume, ■ sowie für jedes weitere Familienmitglied ca. 10 Quadratmeter oder ein Wohnraum mehr. *Quelle: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen Ein Balkon, eine Terrasse oder eine Loggia steigern nicht nur den Wohnwert, sie ermöglichen den Aufenthalt im Freien auch bei stark eingeschränkter Mobilität. Auch hier sind ein paar Grundregeln zu beachten. Um einen barrierefreien Zugang zu gewährleisten, sollte die Balkontüre mindestens 90 Zentimeter breit sein. Ideal wäre ein schwellenloser Übergang, damit keine Bewegungseinschränkungen entstehen. Des Weiteren ist eine Freifläche von 1,50 x 1,50 Meter notwendig (DIN 18040-2). Beratungsstelle Barrierefreiheit Bayerische Architektenkammer Folgende kostenfreien Beratungen der Architektenkammer zur Barrierefreiheit können in Anspruch genommen werden: ■ allgemeine Informationen zur Barrierefreiheit ■ individuelle Erstberatung zu konkreten Projekten ■ Orientierung im Anbietermarkt Beratungstermine können telefonisch, per E-Mail, Video oder schriftlich über das Kontaktformular vereinbart werden. Die nächsten Termine vor Ort finden Sie aktuell im Internet, unter: www.beratungsstelle-barrierefreiheit.de/standorte/standort/ nuernberg.html Die erste Anmeldung erfolgt immer über die Telefonzentrale in München. Beratungstelefon: 089 139880-80 (Erreichbarkeit von Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr) Adresse: Bayerische Architektenkammer Auf AEG Muggenhofer Straße 135, 90429 Nürnberg E-Mail: info@beratungsstelle-barrierefreiheit.de Beratungstermine: www.beratungsstelle-barrierefreiheit.de/ termine/beratungstermine.html Kontaktformular: www.beratungsstelle-barrierefreiheit.de/ ueber-uns/kontakt.html Wohnraumanpassung Eine Wohnraumanpassung soll Ihnen oder Ihren Angehörigen das selbstständige Leben in Ihrem Zuhause erleichtern, sowohl im Alter als auch bei Behinderung oder Pflegebedürftigkeit. In zahlreichen Lebenssituationen wird der Verbleib in der eigenen Wohnung ohne Wohnraumanpassung schwierig. Beispielsweise werden mit der Zeit Stufen und sanitäre Anlagen zum Problemfall. Deshalb müssen Sie nicht zwangsläufig ans Umziehen denken. Mit rechtzeitigen Umbaumaßnahmen in der Wohnung können Sie die Bewältigung des Alltags vereinfachen und somit Ihre Selbstständigkeit und Lebensqualität fördern. Dafür sorgt zum Beispiel die Installation eines Treppenlifts oder die rutschsichere Ausstattung der Stufen im Treppenhaus. Mehr Sicherheit bietet auch die Anbringung von gut erkennbaren Haltegriffen und Stützstangen oder die Installation von Bewegungsmeldern für den nächtlichen Weg zur Toilette. Allgemein sollte darauf geachtet werden, dass alle Stolperfallen in den Wohnräumen beseitigt werden. Der Einbau von gut erreichbaren Lichtschaltern, das Absenken von Hängeschränken in der Küche und der Umbau der Wanne zu einer stufenlosen Dusche sind ebenso hilfreiche Maßnahmen für den alltäglichen Bedarf in den eigenen vier Wänden. © contrastwerkstatt/AdobeStock 7 Allgemeine Einführung

Bevor Sie Umbaumaßnahmen einleiten, sollten Sie eine fachkundige Beratung hinzuziehen. So können Sie sich einen Überblick über die Veränderungsmöglichkeiten verschaffen und mit der Planung beginnen. Wenn Sie in einer Mietwohnung leben, sollten Sie anschließend Ihre Pläne mit Ihrem Vermieter besprechen, denn er muss der Wohnungsanpassung zustimmen. Eine Beratung ist auch im Hinblick auf die Bezuschussung der baulichen Maßnahmen wichtig. Wenn sogar der beste Umbau nicht zu mehr Barrierefreiheit und Selbstständigkeit führt, sollten Sie über eine neue Wohnung nachdenken. Die Pflegeversicherung bezuschusst auch den Seniorenumzug in eine barrierefreie Wohnung als „wohnumfeldverbessernde“ Maßnahme. Wohnberatung Viele Menschen wollen rechtzeitig Voraussetzungen schaffen, um möglichst lange und selbstständig in den eigenen vier Wänden leben zu können. Durch bauliche Umbaumaßnahmen sollte die Wohnung sicher und bequem eingerichtet sein und den altersbedingt veränderten Bedürfnissen gerecht werden. Bei der Nutzung von kostenpflichtigen Maßnahmen gibt es aber auch eine Vielzahl an Möglichkeiten, Zuschüsse oder Darlehen in Anspruch zu nehmen. Bei einem Gespräch mit einem qualifizierten Wohnberater bekommen Sie Informationen über verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten und finden gegebenenfalls Unterstützung bei den Antragsverfahren. Darüber hinaus können Sie technische Fragen klären, den Verlauf planen und Kontaktdaten von Architekten und Handwerkern einholen. Bei einem Beratungsgespräch kann sich aber auch herausstellen, dass ein Umbau höhere Kosten verursachen würde als ein Umzug in eine geeignete Wohnung. Deshalb ist es empfehlenswert, alle sachgerechten Alternativen mit einem kompetenten Wohnberater zu besprechen und gründlich abzuwägen. Für weitere Informationen zum altersgerechten Wohnen in Ihrem Zuhause wenden Sie sich bitte an die Wohnberatung Nürnberger Land. Diese erreichen Sie telefonisch unter 09123 950 6888 oder per E-Mail an wohnberatung@nuernberger-land.de. Viele praktische und aktuelle Informationen zur Wohnberatung finden Sie auch unter: www.digitale-wohnberatung.bayern © Alexander Raths/AdobeStock 8 Allgemeine Einführung

RUNDGANG DURCH DIE RÄUME Der folgende „Rundgang“ durch die verschiedenen Räume eines Haushalts führt Ihnen vor, an welchen Stellen Umbaumaßnahmen vorgenommen werden können, um das selbstständige Leben in der Wohnung oder im Eigenheim zu erleichtern. Bitte beachten Sie, dass nur eine kleine Auswahl von möglichen Hilfsmitteln oder Umbaumaßnahmen angesprochen werden kann. Manche Tipps können selbstverständlich in mehreren Räumen angewandt werden. Bei einer individuellen Wohnberatung kann abgeklärt werden, wie Ihre Wohnsituation noch besser gestaltet werden kann. © goodluz/AdobeStock 9 Rundgang durch die Räume

1 2 3 4 5 6 © mediaprint infoverlag gmbh, Roland Prillwitz Eingang, Treppenhaus und Flur ■ Ein Bewegungsmelder für die Außenbeleuchtung vor der Eingangstür lässt Besucher und Hindernisse besser erkennen und verringert die eigene Sturzgefahr. 1 ■ Ein Vordach vor der Eingangstür dient als Wetterschutz und reduziert bei Nässe die Rutschgefahr. 2 ■ Sitzgelegenheiten und Abstellflächen im Eingangsbereich ermöglichen Ruhepausen. ■ Leuchtende Lichtschalter können auch im Dunkeln problemlos bedient werden. ■ Eine beleuchtete Klingel ist hilfreich, damit es nicht zu Verwechslungen zwischen der Klingel und dem Lichtschalter kommt. 3 ■ Der Türspion sollte nicht zu hoch sein. Eventuell zwei Türspione in unterschiedlicher Höhe einbauen lassen (zum Beispiel 1,20 Meter und 1,60 Meter). 4 ■ Durch die Grundierung von Türschwellen werden mögliche Stolperfallen behoben. Auch fällt es Rollstuhlfahrern leichter, durch Türen zu fahren. ■ Glatte Treppenstufen können schwerwiegende Stürze verursachen. Deshalb ist es ratsam, Treppen, Stufen und Podeste mit selbstklebenden Anti-Rutsch-Belägen rutschfest zu machen. 5 ■ Beidseitige Geländer bzw. Handläufe verhelfen zu mehr Stabilität und Sicherheit. Geländer mit Beleuchtung sind auch im Dunkeln leicht zu finden. Deren optimale Höhe beträgt circa 90 Zentimeter. 6 ■ Bei einer Gehbehinderung empfiehlt es sich, einen Treppenlift einbauen zu lassen. © ID1974/AdobeStock © Fotolia 10 Rundgang durch die Räume

Küche ■ Senken Sie Hängeschränke so ab, dass Sie den Inhalt ohne sich zu strecken, entnehmen können. 1 ■ Planen Sie einen gut erreichbaren Platz für die Lagerung von Vorräten und Behältern ein. Eventuell den Inhalt der Oberschränke umräumen. ■ Bauen Sie Unterschränke mit Auszügen und Schubladen ein. 2 ■ Passen Sie die Höhe der Arbeitsplatte an, sodass Sie bei Bedarf im Sitzen arbeiten können. Und verschaffen Sie sich unterhalb der Arbeitsfläche genug Raum für Bein- freiheit. 3 ■ Schaffen Sie auf den Arbeitsflächen genug Platz zum Arbeiten – ebenso im Bereich des Spülbeckens. 4 ■ Achten Sie auf eine sinnvolle Anordnung der Arbeitsfelder. ■ Bringen Sie rund um den Arbeitsbereich leichtgängige Hebel und Türgriffe sowie ausreichend stabile und gut erreichbare Haltegriffe an. ■ Steckdosen, Beleuchtung und Schalter sollten sich in Greifhöhe befinden. 5 ■ Ein rutschfester Bodenbelag sorgt für mehr Standfestigkeit. ■ Runden Sie spitze und gefährliche Möbelkanten ab. ■ Gute Lichtquellen entspannen die Augen und erhöhen die Konzentrationsfähigkeit. ■ Spezielles Geschirr und Besteck erleichtern das Essen und Trinken: Besteck mit Fingergriffmulden, Kombination aus Gabel und Messer, gewinkeltes Besteck, rutschfeste Unterlagen, Deckelöffner usw. ■ Ein Handbesen und eine Kehrschaufel mit langem Griff ermöglichen das Kehren, ohne sich zu bücken. ■ Damit die Küche geräumiger ist, sollten Sie sich auf wenige nützliche Möbel beschränken. 1 2 3 4 5 © mediaprint infoverlag gmbh, Roland Prillwitz © iStock/AdobeStock 11 Rundgang durch die Räume

Bad, WC ■ Ein ausreichend breiter Zugang ohne Schwelle ermöglicht es Ihnen, problemlos ins Bad zu gelangen. 1 ■ Nach außen schwingende Türen ermöglichen Helfern oder Angehörigen mühelos, gestürzte Personen zu erreichen. ■ Bauen Sie für den Notfall eine Notrufanlage oder Inaktivitätserkennung ein. ■ Eine bodengleiche Dusche erleichtert die Nutzung der Duschkabine/des Duschbereichs und reduziert das Stolperrisiko. 2 ■ Feste Duschtrennwände sind Barrieren! Deshalb sollte der Spritzschutz der barrierefreien Dusche aus beweglichen Duschwänden oder einem Duschvorhang bestehen. ■ Rutschsichere Matten in Wanne und Dusche sind unerlässlich. ■ Kleine oder rutschhemmende Fliesen bzw. Fußböden verringern die Gefahr des Ausrutschens. ■ Gut erkennbare, stabile Haltegriffe und Stützstangen sorgen für mehr Sicherheit. 3 ■ Eine Sitzgelegenheit vor dem Waschbecken sowie ein Duschhocker in der Duschkabine erleichtern den Wasch-/Duschvorgang. Deshalb ist es ratsam, Unterbauten am Waschbecken zu entfernen. 4 © Jö rg Lantelme/AdobeStock 12 Rundgang durch die Räume

■ Einhebelarmaturen sind leichter zu bedienen. 5 ■ Ein höhenverstellbares Waschbecken lässt sich individuell anpassen. ■ Eine individuell angepasste Höhe der Toilette sowie Haltegriffe an der Wand können das Aufstehen und Hinsetzen erleichtern. ■ Verstellbare Spiegel erleichtern die Körperpflege. ■ Ein Badewannenlift oder ein Badebrett helfen beim Einund Aussteigen ohne fremde Hilfe. ■ Heizkörper können auch als Handtuchhalter genutzt werden. © Jö rg Lantelme/AdobeStock 1 2 3 4 5 © mediaprint infoverlag gmbh, Roland Prillwitz 13 Rundgang durch die Räume

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3 4 1 2 © mediaprint infoverlag gmbh, Roland Prillwitz 5 ■ Um auch im Sitzen einen guten Blick aus dem Fenster zu haben, sollten Fensterbrüstungen eine Höhe von maximal 60 Zentimeter haben. 5 ■ Stolperfallen wie Teppichkanten, Läufer ohne rutschhemmende Unterlage, schummriges Licht und sperrige Möbel sind zu vermeiden. ■ Ausreichend Steckdosen an der Wand vermeiden die Verlegung von Verlängerungskabeln. ■ Bedienungselemente, wie zum Beispiel Lichtschalter, Steckdosen etc. sollten in einer Höhe von 85 Zentimeter angebracht oder individuell an die geeignete Höhe angepasst werden. 15 Rundgang durch die Räume © AdobeStock

Schlafzimmer ■ Lichtschalter sollten auch vom Bett aus erreicht werden können. 1 ■ Für den nächtlichen Weg zur Toilette wären Nachtlichter hilfreich für die Orientierung im Dunkeln (eventuell Bewegungsmelder). 2 ■ Eine Zeitschaltuhr, um Jalousien oder Rollläden täglich zu einer fest programmierten Zeit automatisch zu öffnen oder zu schließen, ist sinnvoll. ■ Eine individuell angepasste Höhe des Bettgestells oder eine erhöhte Matratze erleichtern das mühelose Aufstehen (eventuell verstellbare Kopf- bzw. Fußteile). 3 ■ Das Bett sollte von drei Seiten zugänglich sein, um Platz für notwendige Pflegemaßnahmen zu haben. © mediaprint infoverlag gmbh, Roland Prillwitz 1 2 3 4 ■ Schaffen Sie genügend Bewegungsfreiheit und Stützmöglichkeiten. ■ Stolperfallen wie Teppichkanten sollten vermieden werden. ■ Sinnvoll wäre ein zweiter Telefonanschluss. Neben dem Bett sollte genug Platz für das Telefon bzw. den Hausnotruf vorhanden sein. 4 ■ Ein Nachttisch auf Rollen kann immer in die richtige Position gebracht werden. ■ Elektrische Pflegebetten sind komfortabel und erleichtern bei Bedarf die Pflege. 16 Rundgang durch die Räume

Balkon, Terrasse und Garten ■ Ein rutschfester und ebener Bodenbelag hilft dabei, Stürze zu vermeiden. 1 ■ Gartenwege sollten möglichst einen Meter breit sein, um sie bei Bedarf mit dem Rollstuhl oder Rollator nutzen zu können. ■ Gleichen Sie die Höhe der Böden an, um den Übergang vom Zimmer auf den Balkon und auf die Terrasse zu erleichtern. 2 ■ Falls ein schwellenloser Übergang nicht möglich ist, können Rampen und Plattformlifte helfen, Stufen zur Terrasse oder zum Garten zu überwinden. 3 ■ Ein stabiler Haltegriff neben der Balkon- oder Terrassentür hilft beim Überwinden von Türschwellen. 4 ■ Stühle und Sitzmöglichkeiten bieten ausreichende Erholungsmöglichkeiten. ■ Solarlampen sorgen für ausreichend Beleuchtung im Garten. ■ Ein fahrbarer Gartensitz ermöglicht komfortables Sitzen und Knien während der Gartenarbeit. © mediaprint infoverlag gmbh, Roland Prillwitz 2 3 1 4 ■ Hochbeete oder unterfahrbare Tischbeete mit Bewässerungssystem ermöglichen rückenschonende Gartenarbeit. © Andrea Arnold / stock.adobe.com 17 Rundgang durch die Räume

HILFSMITTEL, PFLEGEHILFSMITTEL ODER ALLTAGSHILFEN? Es gibt inzwischen unzählige Hilfsmittel, die im Alltag das selbstständige Leben ermöglichen bzw. erleichtern, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Doch wo genau besteht der Unterschied zwischen Hilfsmittel, Pflegehilfsmittel oder Alltagshilfen? Hilfsmittel sind immer notwendig, um den Betroffenen bei der Bewältigung von Krankheiten oder einer Behinderung das Leben zu erleichtern und in einigen Fällen sogar zur Genesung beizutragen. Dazu zählen sowohl Rollstühle, Rollatoren, orthopädische Schuhe und Schuheinlagen als auch Prothesen, Kompressionsstrümpfe, Haltegriffe, Hörgeräte oder Sehhilfen. Auch wenn die Produktpalette sehr breit ist, finanzielle Unterstützung von der Krankenkasse erhalten Sie nur dann, wenn diese im Hilfsmittelverzeichnis aufgeführt sind (siehe § 33 SGB – Sozialgesetzbuch) und Sie eine ärztliche Verordnung erhalten haben. Pflegehilfsmittel werden – wie der Name schon sagt – in der häuslichen Pflege benötigt, um den Pflegebedürftigen eine selbstständige Lebensführung zu ermöglichen. Gleichzeitig dienen sie zur Linderung von Beschwerden, wenn dadurch unnötig Schmerzen vermieden werden. Sie erleichtern den Pflegealltag enorm und unterstützen die Angehörigen der Betroffenen ebenfalls. Das können zum Beispiel Anti-Dekubitus-Matratzen, Pflegebetten, Badewannenlifter, Duschstühle, Haltegriffe oder WC-Sitzerhöhungen sein. Wenn in bestimmten Fällen die Finanzierung nicht von der Krankenkasse übernommen wird, können die Pflegebedürftigen bei der Pflegeversicherung einen Antrag stellen. Anspruch auf die Versorgung mit Pflegehilfsmittel haben nur Pflegebedürftige, die vom Medizinischen Dienst (MD) bereits in einen Pflegegrad eingestuft worden sind (siehe § 40 SGB – Sozialgesetzbuch XII). Das breite Spektrum der Pflegehilfsmit- tel finden Sie im folgenden Hilfsmittel- verzeichnis der Gesetzlichen Kranken- versicherung (GKV): https://hilfsmittel. gkv-spitzenverband.de. Inzwischen sind bereits über 36.000 Produkte im Hilfsmittelkatalog enthalten. Nur für diese kommt eine Kostenübernahme durch die Kranken- kasse in Frage. Im GKV-Hilfsmittel- verzeichnis können Sie online schnell überprüfen, ob das gewünschte Produkt dabei ist: www.rehadat-gkv.de. Auch bei Ihrem Hausarzt oder in Sanitätshäusern erfahren Sie, für welche Hilfsmittel die Gesetzliche Krankenversicherung die Kosten übernimmt. Alltagshilfen werden – im Gegensatz zu den Hilfs- und Pflegehilfsmitteln – von allen Generationen beansprucht. Die Kosten werden von der Krankenkasse nicht übernommen und auch die Pflegeversicherung bietet keinerlei finanzielle Unterstützung dafür. Hierbei handelt es sich um einfache Gegenstände des täglichen Lebens, wie beispielsweise rutschfeste Unterlagen, spezielle Bestecksets, Flaschenöffner mit Hebelwirkung oder Fernbedienungen bzw. Telefone mit großen Tasten. Sie 18 Hilfsmittel, Pflegehilfsmittel oder Alltagshilfen? wir hinterlassen einDRUCK • Großformat-Druck, -Scan, -Laminierung • Gestaltung Ihrer Drucksachen • Textildruck und -Stick • Bindungen • personalisierte Geschenke • und vieles mehr Fischbacher Str. 1 • 90518 Altdorf (direkt am Kreisverkehr) Telefon 09187 901063 • mail: info@copy-factory-altdorf.de Mo. – Fr. 9 – 13 Uhr und 14 –18 Uhr www.copy-factory-altdorf.de DRUCKEN · KOPIEREN · SCANNEN fachkundige Beratung by Anja & Andi Für alle Marken Wir sind Ihr Spezialist für behinderten- und seniorengerechte Fahrzeugumbauten Steinsdorfer Hauptstraße 2 · 96185 Steinsdorf · Telefon 09549 9222-0 · www.auto-dotterweich.de • Schwenksitze für alle Marken und Modelle • Rollstühle mühelos verladen • und viele weitere Umbaumöglichkeiten Unser Umbau – Ihre Unabhängigkeit! Für alle Marken Wir sind Ihr Spezialist für behinderten- und seniorengerechte Fahrzeugumbauten Steinsdorfer Hauptstraße 2 · 96185 Steinsdorf · Telefon 09549 9222-0 · www.auto-dotterweich.de • Schwenksitze für alle Marken und Modelle • Rollstühle mühelos verladen • und viele weitere Umbaumöglichkeiten Unser Umbau – Ihre Unabhängigkeit! 96185 Steinsdorf • Tel 09549 92220 www.auto-dotterweich.de umbau@auto-dotterweich.de Und viele weitere Umbaumöglichkeiten Wir sind Ihr Spezialist für behinderten- und seniorengerechte Fahrzeugumbauten

fördern die Sicherheit im täglichen Leben und unterstützen die Selbstständigkeit. Mittlerweile gibt es auch zahlreiche digitale Alltagshilfen, wie elektronische Türspione, Lichtsensoren, Bewegungsmelder, elektrische Türen bzw. Rollläden und vieles mehr. Den Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Für jeden Bereich in der Wohnung gibt es die unterschiedlichsten Hilfsmittel, die die Nutzung der Alltagsgegenstände für alle Bewohner erleichtern. Mit welchen Hilfsmitteln Sie Ihr Leben im eigenen Haushalt bequemer gestalten können, erfahren Sie bei einer Wohnberatung, bei einem Physio- oder Ergotherapeuten oder im nächsten Sanitäts- bzw. Gesundheitshaus. Eine Fülle von Angeboten finden Sie auch im Internet in diversen OnlineShops für barrierefreies Wohnen. Alltagshelfer von heute – digital – effizient – modern Bei vielen Türen ermöglicht ein Schlüsselantrieb mit Fernbedienung oder App das kontaktlose Öffnen und Schließen. Elektrische Schiebetüren mit Bewegungsmelder sind für alle (kleineren) Räume in der Wohnung oder im Haus geeignet. Sicherheit beim Sport oder Spazierengehen bieten sogenannte mobile Alarmsysteme, die an jeder Handtasche oder an jedem Gerät (Rollator, Gehstock usw.) befestigt werden können. Im Notfall produziert das Gerät schrille Geräusche und löst ein Alarmsignal aus. In jedem Raum oder auch in den Schränken können (batteriebetriebene) LED-Lichter mit Bewegungsmelder angebracht werden. An den Sockelleisten geben sie am besten Licht, wo Stolperfallen oder unübersichtliche Stellen in der Wohnung bestehen. Intelligente Wisch- und Saugroboter helfen die Wohnung sauber zu halten und entlasten so bei der anstrengenden Wochenarbeit. Auch die Fenster lassen sich leichter mit einem Roboter putzen und das lästige Rasenmähen gehört dank ihnen der Vergangenheit an. Wie aus vielen Hotels vielleicht schon bekannt, kann ein KartenSchalter die komplette Stromzufuhr der Haushaltsgeräte kontrollieren. Elektrische Geräte, die schwer zu erreichen sind, lassen sich per Fernbedienung und Funk-Steckdose leicht ein- und ausschalten. Sprachassistenten (wie Alexa oder Siri) erfüllen Ihre Wünsche auf Befehl, ohne dass Sie Ihren Sitzplatz verlassen müssen. Smartphone-Apps oder Smartwatches (intelligente Uhren) können Ihren Blutdruck messen oder einen Sturz melden und so Ihre Aktivität überwachen. Dank dem eingebauten GPS-Tracker können Sie im Notfall erreicht werden und auch selber Notrufe absetzen. Spezielle Apps auf ihrem Smartphone erinnern Sie daran, wann Sie Ihre Medizin einnehmen müssen. Viele Spiele-Apps sind zum Gedächtnistraining geeignet und können demenziell erkrankte Menschen beim Erinnern unterstützen. Telefone können durch besonders lautes Klingeln oder mit blinkenden Anzeigen oder Lichtsignalen ausgestattet werden. Perfekt für Menschen mit einer Hörbehinderung. Um die TV-Sendungen noch genießen zu können, ohne dass sich die Nachbarn wegen der Lautstärke belästigt fühlen, können drahtlose Kopfhörer benutzt werden. Zum Einkaufen eignet sich ein sogenannter TreppensteigerTrolley, der dank seiner Drei-Rad-Achse problemlos über Stufen und Absätze gezogen werden kann. © Peter Maszlen/ stock.adobe.com © Africa Studio/ stock.adobe.com 19 Hilfsmittel, Pflegehilfsmittel oder Alltagshilfen?

Das Angebot an Hilfsmitteln, die das barrierefreie und altersgerechte Wohnen erleichtern, reicht vom Duschhocker über Gehhilfen bis hin zum sprechenden Schlüsselanhänger. Auch aus dem Bereich Smart Home bzw. des Ambient Assisted Living (AAL) eignen sich viele technische Systeme zur besseren Alltagsbewältigung. Smart Home-Technologie Smart Home sowie Ambient Assisted Living (AAL) stehen für Konzepte, Produkte und Dienstleistungen, die neue Technologien in den Alltag einführen, um die Lebensqualität für Menschen in allen Lebensphasen, vor allem im Alter, zu erhöhen. Ins Deutsche übersetzt, steht AAL für Altersgerechte Assistenzsysteme für ein gesundes und unabhängiges Leben. Wesentlich für dieses Konzept sind intelligente Informations- und Kommunikationstechnologien. Ähnliche Begriffe für vernetzte Systeme sind unter anderem Smart House, Smart Living, vernetztes Wohnen, intelligentes Wohnen oder eHome. Die AAL-Technologie wird sowohl zur Steigerung der Lebensqualität, zum sparsamen Energiemanagement als auch für ein ALTER UND TECHNIK – ALTERSGERECHTE ASSISTENZSYSTEME komfortables, sicheres und selbstständiges Leben im häuslichen Umfeld angewandt. So werden Smart Home-Technologien eingesetzt, um wiederkehrende Prozesse selbstständig zu steuern. Die häufigsten Anwendungsbeispiele liegen in den Bereichen Sicherheit, Komfort und Unterhaltung: ■ automatische Abschaltung des Herdes bei Abwesenheit ■ Überwachung von Häusern und Wohnungen, Schutzmaßnahmen gegen Einbrüche ■ individuelle Beleuchtungs-, Raumtemperatur- oder Musiksteuerung ■ Kommunikation und Videounterhaltung per Fernseher oder Tablet-PC ■ Steuerung von Lampen, Heizungen und anderen Elektrogeräten mit dem Smartphone ■ automatisches Öffnen und Schließen von Rollläden ■ intelligente Rauchmelder informieren bei Brandverdacht auch Verwandte oder Nachbarn ■ SMS-Benachrichtigung der Waschmaschine ■ Eingangsüberwachung mit Türöffnung ■ Automatische Flurbeleuchtung ■ Klingel mit optischem Signal ■ Sensor im Briefkasten Die Anwendungen sind einfach zu beherrschen und können nahezu unauffällig in den Alltag eingebunden werden. Die Systeme werden an die spezielle Lebenssituation der betroffenen Personen angepasst und können bei Bedarf verändert oder erweitert werden. Im Rahmen des Bundesprogramms „Altersgerechtes Umbauen“ unterstützen das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen sowie die KfW-Bankengruppe Smart Home-Lösungen mit finanziellen Zuschüssen (Hotline für Eigentümer, Mieter und Vermieter: 0800 539 9002). Vernetztes Wohnen Smart Home-Technologien erleichtern nicht nur die Kommunikation und die Überwachung, sondern können in nahezu jedem Bereich des Haushalts zum Einsatz kommen. Mit ein paar Handgriffen können elektronische Geräte miteinander vernetzt werden, um mehr Komfort und Sicherheit zu gewährleisten. Beliebt im Alter sind unter anderem Beleuchtungssysteme, die nachts automatisch den Weg zur Toilette erhellen. Des Weiteren bieten elektrische bzw. mechanische Gardinenlifts, die per © REDPIXE/AdobeStock 20 Alter und Technik – Altersgerechte Assistenzsysteme

Steuerung von Elektrogeräten mit dem Smartphone Ob es das Einstellen der Wohlfühltemperatur ist oder das Einund Ausschalten von Lampen – ob von zu Hause oder unterwegs – mit einer einfachen Handbewegung auf dem Smartphone oder auf dem Tablet ist alles möglich. Mit intelligenten Smart Home-Zwischensteckern können alle Geräte, die an einer konventionellen Steckdose betrieben werden, jederzeit bequem ferngesteuert ein- und ausgeschaltet werden. Auf diese Weise können Sie beispielsweise über einen Heizkörperthermostat die Raumtemperatur nach individuellen Bedürfnissen steuern: zum Beispiel wenn Schlafenszeit ist oder wenn niemand zu Hause ist. Ähnlich funktioniert auch die Steuerung der Beleuchtung in den einzelnen Räumen sowie des Fernsehers, der Küchengeräte und sogar der Waschmaschine. Zudem können auch Informationen und Hinweise von Rauchmeldern und Alarmanlagen direkt an das Smartphone gesendet werden. Hierzu werden alle SmartHome-Komponenten per Funk über eine Basisstation vernetzt. Durch die Vernetzung sparen Sie nicht nur viel Zeit, sondern auch Heiz- und Stromkosten. Zu den Komponenten eines Smart Home-Systems gehören diverse Smart HomeGeräte wie zum Beispiel der Heizkörperthermostat (etwa 40 Euro), eine Basisstation (50 bis 150 Euro) und Zwischenstecker, weswegen die Kosten je nach Umfang und Anzahl der Räume variieren können. Automatische Herdabschaltung Ein eingeschalteter Herd kann eine ernstzunehmende Gefahrenquelle darstellen. Häufig wird aufgrund von Stress, Hektik oder Übermüdung vergessen, den Herd abzuschalten. Zum Schutz vor unangenehmen Folgen kann eine automatische Herdabschaltung installiert werden, die sich durch sehr einfache Bedienbarkeit auszeichnet. Das Gerät kann mit jedem beliebigen Elektroherd betrieben werden. Die Herdabschaltautomatik überwacht die Knopfdruck oder Hebelbewegung herabgesenkt werden, nicht nur eine willkommene Hilfestellung, sondern mindern auch die Sturzgefahr im Alltag. Weitere technische Anwendungen sind zum Beispiel elektronische Kleiderlifts und Schrankregale, die sich in Griffweite senken lassen, oder Aufstehsessel und Drehbetten, die per Knopfdruck in wenigen Sekunden in eine günstige Sitz- und Aufstehposition gebracht werden können. Der Sicherheitsaspekt spielt eine große Rolle für die meisten Hausbesitzer. Moderne Systeme sind zuverlässiger, einfacher und vielseitiger als je zuvor und sorgen für mehr Gebäudesicherheit. Mithilfe der Smart Home-Technologie kann beispielsweise ein „belebtes Haus“ simuliert werden – auch wenn die Bewohner selbst nicht zu Hause sind. Des Weiteren erkennen Sensoren an Türen und Fenstern Einbruchsversuche und benachrichtigen die Hausbesitzer per Smartphone-App. Bodensensoren in der Wohnung melden schwere Stürze beim jeweiligen Notfallkontakt. Zudem können automatische Herdabschaltungen und WasserStopp-Systeme mehr Sicherheit bei beginnender Demenz eines Angehörigen bieten. Funk-Sensor am Briefkasten Für Haushalte mit wenig Briefpost oder in Gegenden, in die die Zusteller unregelmäßig kommen, gibt es eine smarte Lösung, um unnötige Kontrollgänge zum Briefkasten zu ersparen. Ein Funksensor registriert, wenn die Klappe des Briefkastens geöffnet wird und benachrichtigt den Bewohner. So erfahren Sie punktgenau, wann der Postbote da war. Hierzu sind nur ein Funksystem mit genügend Reichweite (Smart Home-System oder -Router) und ein Bewegungsmelder notwendig. Automatisches Öffnen und Schließen von Rollläden Rollladenkästen können problemlos mit einem Rollladenmotor nachgerüstet werden. So können Sie Ihre Rollläden per Fernsteuerung oder automatisch öffnen und schließen, ohne den geringsten Kraftaufwand aufzubringen. Dafür gibt es zwei Alternativen: Elektrische Gurtwickler sind mit Motoren und entsprechender Steuerungstechnik ausgestattet. Sie können auch über WLAN oder Funk gesteuert werden. Daneben gibt es Rohrmotoren, die direkt in die Rollladenwelle eingesetzt werden. Diese Variante ist flexibler, was die Kommunikation und Steuerung angeht, und ist zudem die elegantere, jedoch auch die aufwendigere Lösung. Mit der Automatisierung der Rollläden sparen Sie nicht nur Kraft, sondern auch Zeit. Zudem bieten programmierbare Rollläden, die sich auch während Ihrer Abwesenheit öffnen und schließen lassen, eine sogenannte „Anwesenheitssimulation“ und somit einen passiven Einbruchsschutz. © GrafKoks/AdobeStock 21 Alter und Technik – Altersgerechte Assistenzsysteme

Temperatur über den Kochplatten, schaltet den Herd bei zu hoher Temperatur und nach einer individuell eingestellten Zeit ab und verringert dadurch die Gefahr eines Küchenbrandes. Das System für die Herdüberwachung kontrolliert dabei sowohl die Funktion des Backofens als auch aller Kochfelder. Ist das eingestellte Zeitfenster abgelaufen, wird der Strom für den Herd abgeschaltet. Die Standard-Einstellung entspricht hier 30 Minuten, kann aber auf Wunsch auf bis zu 240 Minuten programmiert werden. Intelligente Eingangs- und Wohnungsüberwachung Die meisten Einbrüche erfolgen über die sogenannten Schwachstellen des Hauses, die Fenster und Türen. Deshalb lohnt es sich, Türen mit einem Kontakt und einer angeschlossenen Alarmanlage zu sichern. Die Tür-Kontakte werden einfach an die Tür geklebt und per Funk an die Basis angebunden. Sobald in Ihrer Abwesenheit ein Fenster oder eine Tür geöffnet werden, erhalten Sie eine Meldung auf dem Smartphone. Zusätzlich können Sie eine direkte Verbindung zu einer Außen- oder Innensirene schalten sowie direkt einen Sicherheitsdienst benachrichtigen. Die TürFensteralarme zeichnen sich dadurch aus, dass sie besonders einfach zu installieren sind und sich auch im Nachhinein in Ihr Smart-Home-System integrieren lassen. Die Überwachung kann auch mit intelligenten Kameras ausgerüstet werden. Wenn die Kamera eingeschaltet ist, werden Sie per SMS-Nachricht auf Bewegungen und Geräusche im Haus aufmerksam gemacht und können sich über Ihr Smartphone live ins Haus schalten. Über die Sprachfunktion können Sie auch mit der Person in Ihrer Wohnung bzw. vor der Eingangstür sprechen. Es gibt unterschiedliche Überwachungstechniken, die Sie mit Ihrem Smart-Home-System verbinden können. Im Gegensatz zu einer aufwendig installierten Alarmanlage, sind SmartHome-Komponenten nicht mit unkalkulierbaren Kosten verbunden. Sie sind aus der Ferne mit dem Smartphone oder Tablet einfach und unkompliziert bedienbar. Die Preise für ein Smart Home-Sicherheitspaket mit Tür- und Fenstersensoren, Rauchwarnmeldern und Kameras fangen schon bei 250 Euro an. Hausnotruf Der Hausnotruf ist ein Hilfsmittel, das alleinstehenden Menschen ein hohes Maß an Sicherheit bietet. Bei einem Sturz oder plötzlicher Übelkeit kann der Hausnotruf schnelle Hilfe bieten. Auf dem Markt gibt es unterschiedliche Systeme. Die Funktionsweise der Hausnotrufgeräte ist immer dieselbe: Dabei trägt man einen kleinen Funksender bei sich, der mit einer Notrufzentrale verbunden ist. Wird der Knopf gedrückt, ruft die Zentrale zu Hause an und meldet sich über einen speziellen Lautsprecher, der ebenfalls zum System gehört. Falls dabei keine Antwort gegeben wird, benachrichtigt die Notrufzentrale einen Angehörigen, der vorher festgelegt wurde. Kostenübernahme kann über die Pflegekasse oder bei fehlenden Voraussetzungen über Sozialleistungen (Sozialhilfe/ Grundsicherung) erfolgen. © Dan Race/AdobeStock Für weitere Fragen: Wohnberatung Nürnberger Land WinWin Freiwilligenzentrum Telefon: 09123 950 6888 oder E-Mail: wohnberatung@nuernberger-land.de 22 Alter und Technik – Altersgerechte Assistenzsysteme

CHECKLISTE „EIN LEBEN LANG ZU HAUSE WOHNEN“ Diese Checkliste hilft Ihnen anhand der Fragen, mögliche Problempunkte Ihrer Wohnsituation zu überprüfen. Sie soll Sie dabei unterstützen, festzustellen, inwieweit Ihre Wohnung oder Ihr Haus bereits altersgerecht und barrierefrei ist bzw. wo es noch Verbesserungspotenzial gibt. Bitte beachten Sie, dass diese Checkliste nur zur Anregung dient und nicht alle Bereiche oder speziellen Bedürfnisse abdeckt. Allgemeine Hinweise ja nein Gibt es einen Telefonanschluss in Flur, Wohn- und Schlafbereich? Sind genügend Rauchmelder für den Brandschutz angebracht? Sind die Fenstergriffe leicht zu bedienen? Sind alle Stolperfallen (lose Kabel, rutschende Teppichläufer, Fußabstreifer, Vorleger, sonstige Gegenstände etc.) beseitigt bzw. rutschsicher befestigt? Weisen die Türen eine ausreichende Breite auf? Lassen sich Rollläden elektrisch bedienen? Hauseingang ja nein Gibt es Platz, wo z.B. Einkäufe bequem abgestellt werden können? Ist die Haustür überdacht? Lässt sich die Haustür leicht öffnen und schließen? Können Sie die Haustür sicher erreichen oder bestehen Hindernisse wie Treppen? Gibt es eine einbruchsichere Türsicherung, z. B. mit einem Metallbügel? Sind Klingelschilder, Hausnummer, Briefkasten und Eingangstür gut erkennbar und ausreichend beleuchtet? Hausflur und Treppenhaus ja nein Ist der Bodenbelag im Flur und auf den Treppen trittsicher? Haben Sie im Hausflur die Möglichkeit, um z. B. einen Rollator abzustellen? Sind der Flur und die Treppen hell genug beleuchtet? Leuchtet die Treppenhausbeleuchtung lange genug, sodass eine Beleuchtung bis zur Erreichung der Wohnungstür oder des nächsten Stockwerks sichergestellt ist? Bestehen Markierungen an der Stufenvorderkante, die die Stufen optisch klar voneinander abheben? Ist ein zweiter Handlauf vorhanden? 23 Checkliste „Ein Leben lang zu Hause wohnen“

Wohnzimmer ja nein Gibt es neben dem Lieblingsplatz eine gut erreichbare Ablagefläche? Sind Teppiche fest verklebt und Läufer mit einer rutschfesten Gummimatte unterlegt? Besteht genug Licht zum Lesen? Können Sie sich bewegen, ohne auf Stolperfallen oder Möbelkanten achten zu müssen? Ist die Höhe von Sesseln, Stühlen und Sofa komfortabel zum Aufstehen und Hinsetzen? Schlafbereich ja nein Hat Ihr Bett eine angenehme Höhe? Sind Möglichkeiten zum Auf- und Abstützen, z.B. Bügelstütze, Haltegriffe, angebracht? Bei Pflegebedürftigkeit: Ist ein Pflegebett vorhanden? Gibt es eine ausreichend große Ablage neben dem Bett (für Lampe, Telefon, Medikamente)? Ist der Kleiderschrank leicht zugänglich (Ablagefächer in passender Höhe, Türen leicht zugänglich)? Gibt es einen Bewegungsmelder für das Licht für nächtliche WC-Gänge? Gibt es um das Bett ausreichend Platz zum Ein- und Aussteigen, zur Pflegeunterstützung oder zum Abstellen von Gehhilfen? Können Sie den Lichtschalter auch im Dunkeln gut erreichen? Bad und WC ja nein Gibt es einen Platz für das Handtuch, wo es nach dem Duschen leicht erreichbar ist? Können Sie die Toilette sicher und bequem benutzen? Ist die Duschstange gegen einen stabilen Haltegriff zum Festhalten ausgetauscht worden? Ist der Waschtisch unterfahrbar bzw. mit ausreichend Beinfreiheit ausgestattet? Ist die Badezimmertür von außen zu entriegeln? Ist eine bodengleiche Dusche vorhanden? Bestehen Einstiegs- und Stützgriffe für Wanne oder Dusche? Sind die Armaturen in Bad und WC mit einer Hand und ohne Kraftaufwand gut bedienbar? Geht die Badezimmertür nach außen auf? 24 Checkliste „Ein Leben lang zu Hause wohnen“

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