Informationsbroschüre der Gemeinde Leubsdorf

7 www.leubsdorf-sachsen.de Gestern – heute – morgen Der Flöhafluss ist die historische Lebensader der Gemeinde Leubsdorf mit ihren vier Ortsteilen. Am Ufer standen in früheren Zeiten Mühlen und bis heute erzeugt die Wasserkraft des Flusslaufes elektrischen Strom. Die Besiedlung des Gebietes um Leubsdorf erfolgte wahrscheinlich im 11. und 12. Jahrhundert. Siedler kamen aus dem Fränkischen und Thüringischen. Sie rodeten den Wald des Erzgebirges und schufen fruchtbares Acker- und Weideland. Erste urkundliche Erwähnungen stammen aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Kaiserreich und Industrialisierung veränderten den Ort. Die Orte um Leubsdorf Leubsdorf Der Ort Leubsdorf entstand in einem östlichen Seitental der Flöha als reines Waldhufendorf und umfasste etwa 38 Hufen (ca. 1000 Hektar). Die Güter lagen hoch über dem Tal, im Tal siedelten sich später Handwerker an. Die Land- und Forstwirtschaft spielte in den vergangenen Jahrhunderten die dominierende Rolle; das dörfliche Handwerk entstand gleichzeitig (Hufschmied, Böttcher, Köhler). Später entwickelten sich vor allem aufgrund des Holzreichtums und der Arbeitsteilung weitere Berufe wie Wagenbauer, Zimmerer, Tischler, Leineweber, Maurer, Fleischer, Bäcker u. v. a. mehr. Bereits im 16. Jahrhundert existierten einige Mühlen in den Flusstälern, die Mahlgänge für Getreide und Ölfrüchte besaßen bzw. das reichlich vorhandene Holz bearbeiteten und bis ins 20. Jahrhundert die Wasserkraft der Flüsse nutzten. Ziegel für den Hausbau wurden zeitweise in den Ziegeleien des Ortes hergestellt. Zwei verheerende Brände (1788 und 1843) verursachten hohe Schäden und großes Leid, verdeutlichen aber auch das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Hilfsbereitschaft in dieser Zeit. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Leubsdorf zum Industriestandort. Die holzbe- und -verarbeitende Industrie entstand und verdrängte die handwerkliche Fertigung von Holzwaren, Haus- und Küchengeräten und Kleinmöbeln. Der Transport des Holzes wurde durch die 1875 in Betrieb genommene Flöhatalbahn und die ab 1893 verkehrende Kleinbahn Hetzdorf–Hammerleubsdorf–Eppendorf wesentlich verbilligt. Gleichzeitig entstanden als Folge der Bildung des Deutschen Reiches (1871) und der Industrialisierung im Ort gesellschaftliche Veränderungen, die u. a. auch zur Gründung von Vereinen beitrugen, die sich mit einer sinnvollen Freizeitgestaltung beschäftigten. Nach 1945 wurden zunächst Aufwaschtische und -schränke gefertigt, später komplette Küchen produziert (ratiomat). Später kamen kunstgewerbliche Erzeugnisse aus Holz hinzu. Diese Linie wird bis in die Gegenwart fortgeführt und durch Betriebe und Gewerbetreibende der Kunststoff- und Metallbearbeitung ergänzt. Leubsdorf liegt landschaftlich schön im Erzgebirge. Besonders interessant sind der Rad- und Wanderweg im Flöhatal, das Tal der Großen Lößnitz mit Hammerleubsdorf, der Tannmühle und dem Bergmännel; weiterhin der Querweg, der von der Oberschar bis nach Metzdorf führt. Auf diesem uralten Höhenweg, der vermutlich in alter Zeit auch als Heerstraße genutzt wurde, hat man bei schönem Wetter einen herrlichen Blick auf Leubsdorf, Augustusburg und Oederan. Bei guter Sicht ist von einzelnen Stellen auch der Fichtelberg zu sehen. Leubsdorf

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