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ichtenberg ist eine französische Gemeinde im Arrondisse-
ment Saverne im Elsass (Département Bas-Rhin) mit rund
550 Einwohnern.
Der Ort liegt in den Nordvogesen nahe der Grenze zu Loth-
ringen.
Das Gemeindegebiet und die zugehörige Grafschaft derer
von Lichtenberg gehörten von Anfang des 13. Jahrhunderts
bis Anfang des 19. Jahrhunderts vier verschiedenen Familien.
Von 1200 bis 1480 haben die Herren von Lichtenberg das Ter-
ritorium erschaffen und vergrößert. Von 1480 bis 1570 wurde
das Gebiet zwischen den Familien von Hanau Lichtenberg
und Zweibrücken-Bitche geteilt, nur das Schloss blieb un-
geteilt. 1570, nach dem Tot von Jakob von Zweibrücken-
Bitche, gingen die ganzen Besitzungen an die Grafen „von
Hanau Lichtenberg“ zurück. 1736 ging durch Erbschaft das
ganze Territorium an die Landgrafen von Hessen-Darmstadt.
Die Lichtenberger waren das mächtigste Adelsgeschlecht
des Nordelsass, aus dem drei Bischöfe von Straßburg her-
vorgingen. Und diese machten immer wieder ihren Einfluss
geltend: Als es im Jahr 1291, nach dem Tod von König Rudolf
von Habsburg, um die Wiederbesetzung des Throns ging,
führte dies zu kriegerischen Auseinandersetzungen. 1298 fiel
die Entscheidung zugunsten Albrechts von Österreich, den
die Lichtenberger entscheidend kämpferisch unterstützt
hatten. Daraufhin zogen die Lichtenberger ins Oberelsass.
Dort stand die Burg Krax, die einem Anhänger des Gegners
Albrechts von Österreich gehörte. Die Lichtenberger zerstör-
ten diese Burg. Deren Quadersteine wurden anschließend
zum Bau der Wasser- und Tiefburg Lichtenau verwendet,
um rechtsrheinisch durch eine Festung den Lehenbesitz des
lichtenbergischen Hauses zu sichern.
Das heutige Dorf ersetzt die Stadt Lichtenberg (s’Stettl), die
bis zum Ende des 17. Jahrhunderts Bestand hatte. 1671 hat-
te sich die Gräfin Anna Magdalena von Hanau-Lichtenberg
mit dem französischen König Ludwig XIV. geeinigt, dass die
Burg Lichtenberg nicht angegriffen wird, solange sie neutral
bleibt. Im November 1677 während des Holländischen Krie-
ges hatte der Herzog von Lothringen das Schloss Lichten-
berg mit 300 Soldaten besetzt. Im Oktober 1678 beschloss
der Marechal de Créqui, auf Antrag des französischen Minis-
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