Liebenau Informationsbroschüre

3 LIEBENAU – DAS FREUNDLICHE STÄDTCHEN AN DIEMEL UND WARME Liebenau im Portrait Historischer Überblick Die Stadt Liebenau liegt in einem uralten Siedlungsgebiet. VieleFunde aus der Stein- und Bronzezeit, auch Hügelgräber beweisen das. Davon zeugen 22 größere und kleinere Hügel, die im Wald zwischen Ersen, Haueda und Liebenau liegen. Die Hügel haben einen Durchmesser von sechs bis zehn Meter und eine Höhe von 30 Zentimeter bis einem Meter. Im Jahre 1932 wurden von den Archäologen Kersten und Uenze 4 Hügel ausgegraben und untersucht. Die Befunde ergaben, dass zwei Grabhügel ca. 2000 bis 1800 v. Chr. angelegt wurden, also am Ausgang der Jungsteinzeit und Beginn der Bronzezeit. Man fand eine Scheibe, die zur Becherkultur der Jungsteinzeit gehört. Eine bronzene Nadel mit durchlochtem Kopf und ein kupferner Blechstreifen deuten auf die beginnende Bronzezeit hin. Während die Steinzeitwerkzeuge und Waffen auf die Tätig- keit von Jägern hinweisen, wurde in der Bronzezeit bereits in unserem Gebiet Ackerbau betrieben. Früh tritt dieser Raum in das Licht der Geschichte. Schon Tacitus beschreibt die Landschaft als das Grenzgebiet der Cherusker, Chatten und Fössen. Sie waren Nachbarn, die auch Fehden und Kriege führten. In Niedermeiser erinnert der Name „Fössenberg“, auf dem auch noch Reste von Befestigungsanlagen zu ahnen sind, an diese Zeit. Auch das „Sassental“ bei Zwergen will weiter an die Nach- barschaft der Sachsen erinnern. So war der Raum Liebenau von ältester Zeit an ein Grenzgebiet, eine „Vierländerecke“, wo die Chatten, die Cherusker, Sachsen und Fosi sich berührten. Mit wechselndem Druck lastete der Begriff des Grenzlandes auf den Bewohnern des Stadtgebietes.Hart war die Zeit der Kriege zwischen dem Bischof von Paderborn und dem Landgrafen von Hessen. In diese Zeit fällt auch die Gründung der Stadt, als Wasserburg auf einer Diemelinsel, strategisch an der alten Heerstraße von Hofgeismar über Liebenau ins Paderbornische. Darüber hinaus war es sicherlich auch der Schutz seiner eigenen Besitzungen, die Hermann von Spiegel zur Gründung der Stadt im Jahre 1293 veranlasste. Sogar 1945 bekam Liebenau als Grenzbahnhof zwischen britischer und amerikanischer Zone eine besondere Bedeutung. Ostheim – Panorama Grenzpfad von Lamerden-Lindenholz auf Haidberg, Foto: C. Sasse Niedermeiser Ortsansicht

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=