Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Digitalisierung in Limburgerhof

5 Nachhaltigkeit Nachhaltiges Limburgerhof Wie werden das Drei-Säulen-Modell und die Nachhaltigkeitsziele in Limburgerhof verwirklicht? Was ist bereits umgesetzt und wo besteht noch Handlungsbedarf? Mit dieser Broschüre möchten wir Ihnen einen kleinen Überblick über den Sachstand und Anregungen geben, wie Sie selbst zur Verwirklichung der Ziele beitragen können. Flächenverbrauch Die Gemeinde Limburgerhof setzt sich aktiv für den Schutz sowie den Erhalt der Lebensgrundlagen ein, indem mit den vorhandenen Flächen äußerst sparsam umgegangen wird und somit die Belastungen für Mensch, Natur und Umwelt reduziert werden. Dennoch ist die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum und auch nach Gewerbeflächen groß. Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Limburgerhof aus dem Jahr 2007 sieht weitere Wohn- und Gewerbeflächen vor, die wir in den nächsten Jahren erschließen werden. Für das Gebiet am Hohen Mühlweg (nördlich angrenzend an das Gebiet „Nordwest“) und für eine Erweiterung des Gewerbegebietes „Nord“ hat der Gemeinderat bereits Grundsatzbeschlüsse gefasst. Angemessene Innenverdichtung Vorrang vor der Ausweisung neuer Wohngebiete hat jedoch die Innenverdichtung. Als Innenverdichtung bezeichnet man das Nutzen freistehender Flächen und die Erhöhung der Kubatur (umbauter Raum) innerhalb bereits bestehender Bebauung. Beispielsweise hat der Kreiswohnungsverband in der Fichtestraße bzw. Goethestraße zwei Neubauten in „zweiter Reihe“ errichtet und damit 24 neue Wohneinheiten geschaffen. Ebenso verfährt die Wohnungsbaugesellschaft „BASF Wohnen und Bauen“ im Jugenddorf mit der Modernisierung und Aufstockung der bereits bestehenden Wohnbauten. Auch die vielen unbebauten Grundstücke innerhalb der Ortslage werden nach und nach einer Bebauung zugeführt. Durch diese Entwicklung wird der Wohnraum je verbauter Fläche höher, was einer Zersiedelung entgegenwirkt. Die Gemeinde hat hierbei die Vor- und Nachteile einer Nachverdichtung stets imBlick und versucht bereits in der Bauplanung möglichen Fehlentwicklungen (z. B. Stellplatznot, Zunahme des Verkehrs) vorzubeugen. Vom Einheitsgrün zu Artenreichen Flächen Der Erhalt biologischer Vielfalt ist im Interesse unserer Gemeinde. Durch eine Anpassung der Pflege- und Bewirtschaftungskonzepte für kommunale Flächen wurde die bewusste Entscheidung getroffen, beim Straßenbegleitgrün und öffentlichen Plätzen nicht mehr nur auf pflegeintensive Rasenflächen zu setzen, sondern die Flächen in einen Lebensraum für Insekten umzuwandeln. Schon 2019 hat die Gemeindeverwaltung den Schwerpunkt des Gestaltens der Grünanlagen nicht mehr ausschließlich auf konventionelle Konzepte gelegt. Insektensterben und Verarmung des Artenreichtums gerade von Wildkräutern gehören ursächlich zusammen. Die Gemeinde leistet ihren Beitrag, um eine Verbesserung der Artenvielfalt bei Insekten und als Grundlage dafür auch bei ihrer Nahrungsquelle, den Wildkräutern, zu erreichen. Es wurden geeignete Flächen für eine naturnahe Umgestaltung ausgesucht und beschlossen, diese nach und nach in Wiesenflächen mit hohem Wildkräuterbesatz umzuwandeln. Grundsätzlich wird versucht, die Anlage der Wildkräuterwiesen so zu gestalten, dass der Pflegeaufwand und damit die Kosten so gering wie möglich sind. „Zunächst konnte auch noch kein üppiges Blütenmeer erwartet werden, denn das Ziel dieser Maßnahme ist ja nicht vorrangig eine optische Verbesserung, sondern ein naturnaher Umbau der Grünfläche als verbesserte Überlebensgrundlage der gefährdeten Insektenarten. Und naturnahe Gestaltung soll nicht sein, eine Kulturfläche durch eine andere zu ersetzen, sondern die Natur darin zu unterstützen, sich natürlichen Lebensraum zurückzuerobern. Letztendlich haben auch nur die Kräuter in einer Wiesenfläche eine Zukunft, die an ihrem natürlichem Standort Fuß fassen können,“ so die frühere Gärtnermeisterin der Gemeinde Ute Eloise Dirks.

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