Lossatal, ein Stück Sachsen, das begeistert

31 Regionale Produkte Das Bewusstsein für gesunde Ernährung wächst und regionale Produkte stehen hoch im Kurs. Auch Lossatal verfügt in seinen Ortsteilen über eine Vielzahl regionaler Erzeugnisse und Pro- dukte. Regionalität und regionale Erzeugnisse tragen durch kurze Transportwege vom Pro- duzenten zum Verbraucher nicht nur zu einer positiven Klimabilanz bei, sondern bedeuten vor allem auch Frische und die Möglichkeit, mit den Produzenten vor Ort in Kontakt zu treten sowie deren Produkte kennenzulernen. Die regionale Marke Erdäpfel – Kartoffeln aus Sachsen – hat längst einen festen Platz in Sachsens Kochtöpfen. Im Kartoffellagerhaus Falkenhain werden jährlich etwa 60.000 Ton- nen Frischkartoffeln abgepackt. Die Kartof- feln aus regionaler Produktion sind aufgrund moderner Kühllager von Anfang August bis Mitte Mai erhältlich. Qualität und Umwelt- schutz sind dabei wichtig. Falkenhainer vom Feld in den Kochtopf auf kurzen Wegen – das schont die Umwelt und optimiert die Erhaltung der Vitamine und Nährstoffe. Zudem werden mit dem Kauf von Falkenhainern Arbeitsplätze in der Region erhalten. Der Kräuterhof Falkenhain bietet neben Wild- kräuterkonserven – Marmeladen, Chutneys, Wilde Mixed Pickles – auch Kräuterweine, -öle und -essige. Außerdem erhalten die Kunden hier Duftkissen, Süßigkeiten und floristische Arrangements. Der Fokus des Betriebes liegt auf essbaren und heilkräftigen heimischen Wildpflanzen. Daraus lassen sich zum Beispiel Hopfensprossen in Omelett, Schaumkraut auf dem Lachs sowie Lindenblätter im Salat zau- bern. Viele Kunden lassen sich bereits vom wilden Grün auf dem Teller und beim Gar- tenrundgang überraschen. Angeboten werden darüber hinaus auch regelmäßige Seminare, Führungen, Kurse, Betriebs- und Familienfeiern, Buffets und Picknicks. In Müglenz ist ein Fischereibetrieb ansässig, der den bekannten sächsischen Karpfen züch- tet. Die Teichlandschaft ist schon von Weitem zu sehen. Mehrere Tonnen Fisch werden hier jedes Jahr produziert und verkauft: teilweise im eigenen Hofladen. Denn die Karpfenzucht hat in Sachsen eine lange Tradition. Die Anlage erster Teiche zur gezielten Produktion von Karpfen reicht 750 Jahre zurück. Mit dem Anwachsen der Bevölkerung wuchs damals auch der Markt für den Absatz von Fischen, die nicht nur eine wichtige Fastenspeise in katholischer Zeit waren, sondern auch eine notwendige Eiweißquelle für die Ernährung darstellten. Folgerichtig rückte die Erzeugung von Fischen in Teichen ins Blickfeld der Grundbesitzer. Dabei bildeten sich in Sach- sen bedeutende Teichgebiete umWermsdorf und Torgau sowie Moritzburg, deren Ausbau beson- ders durch die Wettiner vorangetrieben wurde. Mit den ersten Eisenbahntransporten von Karp- fen um 1870 weitete sich der Handel sprung- haft aus. Karpfen aus Sachsen wurden so schon frühzeitig bis nach Hamburg geliefert. Auch heute noch ist die sächsische Karpfenteichwirt- schaft einer der wichtigsten Karpfenerzeuger in Deutschland. Doch auch Molkereiprodukte können in Lossatal auf eine lange Tradition zurückblicken. Seit drei Generationen wurde das Familienunternehmen durch die Familie Zimmermann geführt und 2017 unter das Dach der Heinrichsthaler Milchwerke GmbH eingegliedert und firmiert seitdem unter dem Namen „Käsemanufaktur Falkenhain GmbH“. Für Kenner und Genießer gehören die Produkte zu den unverwechsel- baren Delikatessen deutscher Käsekunst. Der Einzigartigkeit ihrer Rezepturen unter Verwen- dung ausgezeichneter Ziegen- und Kuhmilch verdanken sie früher wie heute ihr großes Interesse beim anspruchsvollen Verbraucher. Jährlich verlassen hier rund 500 bis 600 Tonnen Altenburger Ziegenkäse die Käsemanufaktur Falkenhain GmbH. Aufgrund seiner besonde- ren Rezeptur und seiner langjährigen Tradition ist Zimmermanns Altenburger Ziegenkäse eine europaweit geschützte Käsespezialität. Zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe sind im Lossatal ansässig. Wenn sich auch die Zahl der Betriebe und Beschäftigten insgesamt vermindert hat, dominiert die Landwirtschaft doch nach wie vor das Wirtschaftsgeschehen im Gemeindegebiet. Auf riesigen Feldflächen wachsen Mais, Raps, Weizen und Gerste heran. Das Milchvieh und die Fleischproduktion spie- len zudem eine wichtige Rolle. Die Produktion pflanzlicher und tierischer Erzeugnisse, deren Veredelung, die Lagerung, die Vermarktung und der Absatz der Erzeugnisse sowie anderer absatzfähiger Produkte sind Hauptschwerpunkte in den landwirtschaftlichen Unternehmen. Jahrhundertelang wurde ein relativ langgestreck- ter und voll beschuppter Karpfen gezüchtet. Erst vor ungefähr hundert Jahren ist der bis dahin alt- hergebrachte und gezüchtete Schuppenkarpfen durch den Galizischen Spiegelkarpfen abgelöst worden, mit dem die Produktionszeit auf drei Sommer verkürzt werden konnte. Ebenso hielt zu dieser Zeit die Fütterung der Karpfen Einzug in die Wirtschaftsweise und die Erträge konnten beträchtlich gesteigert werden, sodass die Pro- duktion den Eigenverbrauch erheblich übertraf. Müglenz Teichwirtschaft Gröger Falkenhainer Molkerei Bei Heyda auf dem Feld

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