Schule - und was dann? Magazin für die Ausbildung, Beruf und mehr 2021/2022 IHK Rheinland-Pfalz

Dual bedeutet, dass man in der Zeit der Ausbildung an zwei Lernorten lernt – und zwar im Ausbildungs- betrieb und in der Berufsschule. So kannst du die Theorie aus der Schule direkt in der betrieblichen Praxis um- setzen. Dieses Prinzip gilt für nahezu alle Berufe. (Ausnahmen: Abschlüsse Berufsbildender Schulen und Aus- bildungen in öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnissen.) Wenn du also darüber nachdenkst, eine Berufsausbildung in Industrie, Handel, Dienstleistungen, IT, Medi- en oder im Handwerk zu beginnen, wirst du dort eine duale Ausbildung machen. Rahmenlehrplan und Ausbildungsordnung Was raten Freunde? Für jeden Ausbildungsberuf gibt es einen Rahmenlehrplan, der die verschiedenen Lernfelder für die Berufsschule vorgibt. Die Berufsschule setzt das dann in deinen Stunden- plan um. Auch der betriebliche Teil jeder Ausbildung ist geregelt, und zwar durch die Ausbildungsordnung. Sie legt fest, wie deine Ausbildung im Betrieb inhaltlich und zeitlich gegliedert ist. Rahmenlehrplan und Ausbildungsordnung sind übrigens in der Regel deutschlandweit identisch. In einem Ausbildungsberuf werden dir also die gleichen Fähigkeiten und Fer- tigkeiten vermittelt, egal, ob du deine Ausbildung in einem Unternehmen in Berlin, Ludwigshafen oder direkt vor deiner Haustüre machst. Dazu kommen dann natürlich noch Besonderheiten in deinem Ausbildungsbetrieb oder in deiner Region. Das bedeutet, dass die Ausbildungsstandards und Prüfungs­ anforderungen in ganz Deutschland einheitlich geregelt sind und umge- setzt werden. Auf www.berufenet.arbeitsagentur.de findest du zu jedem Ausbildungsberuf Rahmenlehrplan und Ausbildungs- ordnung und kannst dir schon ein ganz gutes Bild über den Inhalt jeder Ausbildung machen. Zwei Lernorte Meistens bist du 3 bis 4 Tage pro Wo- che in deinem Ausbildungsbetrieb und 1 bis 2 Tage in der Berufsschule. Wel- che Berufsschule das genau ist, hängt vom Standort deines Ausbildungsun- ternehmens ab. Bei Berufen, die nicht so häufig ausgebildet werden, wird der Unterricht häufig im Block organi- siert. Du bist dann also nicht jede Woche in der Schule, sondern direkt ein paar Wochen am Stück, zusammen mit Azubis aus anderen Regionen und Bundesländern. Wie das bei deinem Wunschberuf geregelt ist, erfährst du entweder in deinem Ausbildungs­ betrieb oder bei deiner IHK. Vergütung Während einer Ausbildung erhältst du von Anfang an eine Ausbildungsver- gütung. Die Höhe hängt von deinem Beruf ab. Meistens wird die Ausbil- dungsvergütung durch Tarifverträge vorgegeben und das Ausbildungsunter- nehmen kann nur wenig davon abwei- chen. Außerdem steigt die Vergütung jedes Jahr an. Die Ausbildungsvergü- tung ermöglicht dir, früh auf eigenen Beinen zu stehen und zum großen Teil selbst für deinen Lebensunterhalt zu sorgen. Dauer Eine duale Ausbildung dauert – je nachdem für welchen Beruf du dich entscheidest – zwischen 2 und 3,5 Jahren. Wenn du Abitur hast oder in der Berufsschule besonders gute Noten bekommst, kannst du deine Ausbildung auch verkürzen. Das be- sprichst du erst mit deinem Ausbil- dungsbetrieb, der die Verkürzung dann bei der IHK beantragen kann. Wenn es in der Ausbildung gut läuft, kannst du deine Abschlussprüfung auch vorzie- hen. Auf eine zweijährige Ausbildung (z. B. zum Maschinen- und Anlagen­ führer, Fachlageristen oder zum Industrieelektriker) kannst du noch einen höheren Ausbildungsabschluss obendrauf satteln. Schulabschluss Jedes Unternehmen legt selbst fest, welchen Schulabschluss du mitbrin- gen solltest. Grundsätzlich gilt aber, dass für die duale Ausbildung jeder Schulabschluss willkommen ist und gebraucht wird. Für die zweijährigen Ausbildungsberufe wird häufig die Be- rufsreife erwartet, für dreijährige die Mittlere Reife oder das (Fach-)Abitur. Wenn du dir unsicher bist, kannst du deine Wunschunternehmen auch direkt darauf ansprechen. DUALE AUSBILDUNG – WAS BEDEUTET EIGENTLICH DUAL? 4 Der Weg in den Beruf © Tierney - stock.adobe.com

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