Demenzratgeber für die Hansestadt und den Landkreis Lüneburg

Hilfestellung bei der Alltagsgestaltung – ohne Entlastung geht es nicht Geschützter versus geschlossener Raum Oftmals wird im Zusammenhang mit freiheitsentziehenden Maß- nahmen und Unterbringungsmöglichkeiten von „geschützten oder beschützenden Bereichen“, „halb geschlossenen“ und „geschlos- senen Abteilungen“ gesprochen. Letztlich lässt sich jedoch kein Unterschied feststellen. Die unterschiedlichen Begrifflichkeiten sind oftmals lediglich auf Unsicherheit in der richtigen Terminologie zurückzuführen. Selbstverständlich gibt es Einrichtungen, in denen die abgeschlossenen Türen ganz offensichtlich sind, und wiederum andere Einrichtungen, wo Türen beispielsweise durch Bücherregale versteckt sind. Beide Varianten haben jedoch letztlich das gleiche Ziel: Bewohner amWeglaufen zu hindern und sie damit zu schützen. Den letzten Weg in Würde gehen – letzte Station Hospiz, ambulante Hospiz- und Palliativdienste Palliative Versorgung und Pflege richtet sich an Menschen, die schwer und unheilbar erkrankt sind. Ihr Ziel ist nicht die Verlängerung des Lebens, sondern eine möglichst gute Lebensqualität der Betroffenen. In der letzten Phase ihres Lebens ist eine gute palliative Versorgung auch für Men- schen mit Demenz wichtig. Im letzten Stadium einer Demenz ist die Erkrankung so weit fortge- schritten, dass die geistigen Fähigkeiten wie Gedächtnis, Sprache und Orientierung sehr stark beeinträchtigt sind. Manche Demenzkranke entwickeln einen gestörten Tag-Nacht-Rhythmus. Die Selbstversor- gung, also Essen, Trinken und Körperpflege, sind nicht mehr selbst- ständig möglich. Meist liegt auch eine Inkontinenz vor. Häufig sind Betroffene nicht mehr in der Lage, sich ohne Hilfe fort zu bewegen. Manche Betroffene sind bettlägerig. Muskelversteifungen, Verstop- fung und Schluckstörungen können komplizierend dazu kommen. Die Betroffenen werden zunehmend anfällig für Infektionskrankheiten. Stationäre Hospize sind eigenständige wohnliche Einrichtungen, in deren Mittelpunkt Menschen mit einer fortgeschrittenen lebensbe- grenzenden Erkrankung und deren Angehörige mit ihren jeweiligen Bedürfnissen stehen. Eine ganzheitliche Pflege und Versorgung wird durch haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter/innen des Hospizes in Zusammenarbeit mit palliativmedizinisch erfahrenen Ärztinnen und Ärzten gewährleistet. Ambulante Hospizdienste unterstützen Schwersterkrankte dabei, die letzte Zeit ihres Lebens Zuhause und mit ihnen nahestehenden Menschen zu verbringen. Die Hospizpflege zeichnet sich dabei durch einen besonders hohen Anteil an ausgebildetem Pflegepersonal aus. Die ambulanten Hos- pizdienste unterstützen die Erkrankten und deren Angehörige im häuslichen Umfeld. Sie koordinieren Hilfsangebote, um schnell auf die veränderte Situation eingehen zu können. Hospizdienste leisten ganzheitliche Sterbe- und Trauerbegleitung. Begleitung im Hospiz bedeutet: J Professionelle palliative Betreuung durch ein interdisziplinäres Team J Der Wille des Kranken steht in solchen Einrichtungen an allererster Stelle J Unterstützt wird das Team von ehrenamtlichen Hospizbegleitern Die palliative Versorgung von Menschen mit Demenz in der letzten Lebensphase und im Sterbeprozess konzentriert sich auf die Linderung von Beschwerden. So können insbesondere Symptome wie Atemnot, Schmerzen, Angst und Unruhe gelindert werden. 47 Hilfestellung bei der Alltagsgestaltung

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