Seitenthema 1 © Rainer Kloth Interview it dem Amtsvorsteher Was hat Sie dazu bewogen Amtsvorsteher zu werden? Was sind im Wesentlichen Ihre Aufgaben? Rainer Kloth: Zunächst einmal: Man wird nicht einfach Amtsvorsteher, dies ist ein Ehrenamt, welches die Mitglieder des Amtsausschusses wählen. Nach fast zwei Jahrzehnten aktiver ehrenamtlicher Tätigkeit in der Gemeindevertretungmeiner Heimatgemeinde Klein Trebbow und sechs Jahren Mitgliedschaft im Amtsausschuss habe ich mich zur Wahl gestellt – die 15 Bürgermeister und weiteren Mitglieder haben dann ausgewählt. Bewogen dazu hat mich die Möglichkeit, auch auf Amtsebene gestalten zu können, Verwaltungsstrukturen neu aufzubauen und sich den Herausforderungen der Energiewende im Amtsbereich zu stellen. Als Amtsvorsteher bin ich der Vorsitzende des Amtsausschusses. Ich führe die Verwaltung des Amtes gemeinsammit dem Leitenden Verwaltungsbeamten nach den Grundsätzen und Richtlinien des Amtsausschusses und im Rahmen der von ihm bereitgestellten Mittel. Demnach bin ich für die Geschäfte der laufenden Verwaltung des Amtes zuständig und repräsentiere den Amtsausschuss bei öffentlichen Anlässen. Das Amt Lützow-Lübstorf besteht seit 16 Jahren. Was macht den Amtsbereich Lützow-Lübstorf besonders aus, wie hat er sich in den Jahren entwickelt? Rainer Kloth: Durch die Zusammenlegung vor 16 Jahren bestand die Möglichkeit, wesentlich effizienter die 15 Gemeinden bei ihrer Arbeit zu unterstützen und für alle Bürger/-innen als starke Verwaltung Ansprechpartner zu sein. Dabei sind die Besonderheiten /Eigenheiten der Umlandgemein- den der Landeshauptstadt bis hin zu den kleineren Gemeinden, die auch bis an die Schaalseeregion reichen, zu beachten. So konnten auch viele Infrastrukturmaßnahmen mit überregio- naler Bedeutung, wie z. B. Energiekonzepte und Radwegeplanun- gen, realisiert werden. Welche Pläne und Perspektiven stehen dem Amtsbereich Lützow-Lübstorf bevor? Rainer Kloth: In den letzten zwei Jahren wurden neben einer geänderten Verwaltungsstruktur die Arbeitsbedingungen für die Amtsmitarbeiter/-innen wesentlich verbessert. Dies ist durch einen erheblichen Aufgabenzuwachs – u. a. im Baubereich – mehr als nötig geworden. So konnten wir bei Erhalt des Servicepunktes der Sparkasse deren ehemalige Räumlichkeiten in Lützow erwerben und nun dem aktuellen Raumbedarf der Verwaltungsmitarbeiter besser entsprechen. Von neuen KITAs in sechs Gemeinden, dem gerade begonnenen Schulanbau in der Amtsschule in Lübstorf (von dem wir das Bildungsministerium mit viel Aufwand überzeugen konnten), neuen gemeindlichen Einrichtungen und Spielplätzen, der Cramoner Brücke bis hin zu neu geschaffenen bzw. geplanten Senioreneinrichtungen ist dies für alle Amtsbewohner/-innen auch sicht- und erlebbar. Ein großes Feld wird die Gestaltung der Energiewende im Amtsbereich sein. Photovoltaikanlagen auf Dächern und als Solarpark, Windeignungsgebiete und eine zu erweiternde Ladeinfrastruktur für E-Mobilität sind die großen Herausforderungen in diesem Jahrzehnt. Parallel ist die Löschwasserversorgung aller 56 Ortsteile anzupassen und ein Baumkataster im gesamten Amtsbereich neu aufzustellen. Renaturierungsmaßnahmen, Lehrpfade – wie die Grambower Bienenwiese – und vieles andere begleiten dabei auch unseren Naturschutzanspruch. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was wünschen Sie sich? Rainer Kloth: Dann würde ich mir den aktuell zu spürenden Enthusiasmus der Dorfbewohner aller Altersgruppen mit immer neuen Ideen weiterhin wünschen. Möge dieser Geist nachhaltig fortleben – so hat unser Dorfleben eine Zukunft. Was versprechen Sie sich von der Bürgerbroschüre? Rainer Kloth: Die Broschüre soll Neubürgern und Rückkehrern, aber auch Einheimischen ein Hinweisgeber für die Schönheiten und Angebote unserer Amtsgemeinden sein, mögliche Freizeit- und Ehrenamtsaktivitäten aufzeigen sowie einen Überblick zum Erkunden geben. Wer diese Schönheiten dann wirklich erlebt hat, bleibt auch! Unser Dank gilt allen, die am Zustandekommen und an der Erstellung dieser Broschüre beteiligt waren.
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