Ausbildung Mainz

8 | Der Weg in den Beruf DUALE AUSBILDUNG – WAS BEDEUTET EIGENTLICH DUAL? Dual bedeutet, dass man in der Zeit der Ausbildung an zwei Lernorten lernt – und zwar im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. So kannst du die Theorie aus der Schule direkt in der betrieblichen Praxis umsetzen. Dieses Prinzip gilt für nahezu alle Berufe. (Ausnahmen: Abschlüsse Berufsbildender Schulen und Ausbildungen in öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnissen.) Wenn du also darüber nachdenkst, eine Berufsausbildung in Industrie, Handel, Dienstleistungen, IT, Medien oder im Handwerk zu beginnen, wirst du dort eine duale Ausbildung machen. VERGÜTUNG Während einer Ausbildung erhältst du von Anfang an eine Ausbildungsvergütung. Die Höhe hängt von deinem Beruf ab. Meistens wird die Ausbildungsvergütung durch Tarifverträge vorgegeben und das Ausbildungsunternehmen kann nur wenig davon abweichen. Außerdem steigt die Vergütung jedes Jahr an. Die Ausbildungsvergütung ermöglicht dir, früh auf eigenen Beinen zu stehen und zum großen Teil selbst für deinen Lebensunterhalt zu sorgen. DAUER Eine duale Ausbildung dauert – je nachdem für welchen Beruf du dich entscheidest – zwischen 2 und 3,5 Jahren. Wenn du Abitur/ Fachabitur hast oder in der Berufsschule besonders gute Noten bekommst, kannst du deine Ausbildung auch verkürzen. Das besprichst du erst mit deinem Ausbildungsbetrieb, der die Verkürzung dann bei der IHK beantragen kann. Wenn es in der Ausbildung gut läuft, kannst du deine Abschlussprüfung auch vorziehen. Auf eine zweijährige Ausbildung (z. B. zum Maschinen- und Anlagenführer, Fachlageristen oder zum Industrieelektriker) kannst du noch einen höheren Ausbildungsabschluss obendrauf satteln. Seit dem 1. Januar 2020 haben auch alle Auszubildenden die Möglichkeit, ihre Ausbildung in Teilzeit zu absolvieren. Das Modell der Teilzeitberufsausbildung bietet gerade alleinerziehenden jungen Müttern oder Vätern die Möglichkeit, ihre bereits begonnene Ausbildung abzuschließen oder eine Ausbildung trotz Betreuung eines Kindes zu beginnen. Das Einverständnis des Ausbildungsbetriebes vorausgesetzt, kann die Ausbildung teilweise oder komplett mit verringerter Stundenzahl durchgeführt werden. Ein Anspruch auf Teilzeitausbildung besteht jedoch nicht. DER WEG IN DEN BERUF RAHMENLEHRPLAN UND AUSBILDUNGSORDNUNG – WAS RATEN FREUNDE? Für jeden Ausbildungsberuf gibt es einen Rahmenlehrplan, der die verschiedenen Lernfelder für die Berufsschule vorgibt. Die Berufsschule setzt das dann in deinen Stundenplan um. Auch der betriebliche Teil jeder Ausbildung ist geregelt, und zwar durch die Ausbildungsordnung. Sie legt fest, wie deine Ausbildung im Betrieb inhaltlich und zeitlich gegliedert ist. Rahmenlehrplan und Ausbildungsordnung sind übrigens in der Regel deutschlandweit identisch. In einem Ausbildungsberuf werden dir also die gleichen Fähigkeiten und Fertigkeiten vermittelt, egal, ob du deine Ausbildung in einem Unternehmen in Berlin, Ludwigshafen oder direkt vor deiner Haustüre machst. Dazu kommen dann natürlich noch Besonderheiten in deinem Ausbildungsbetrieb oder in deiner Region. Das bedeutet, dass die Ausbildungsstandards und Prüfungsanforderungen in ganz Deutschland einheitlich geregelt sind und umgesetzt werden. Auf www.berufenet.arbeitsagentur.de findest du zu jedem Ausbildungsberuf Rahmenlehrplan und Ausbildungsordnung und kannst dir schon ein ganz gutes Bild über den Inhalt jeder Ausbildung machen. ZWEI LERNORTE Meistens bist du 3 bis 4 Tage pro Woche in deinem Ausbildungsbetrieb und 1 bis 2 Tage in der Berufsschule. Welche Berufsschule das genau ist, hängt vom Standort deines Ausbildungsunternehmens ab. Bei Berufen, die nicht so häufig ausgebildet werden, wird der Unterricht häufig im Block organisiert. Du bist dann also nicht jede Woche in der Schule, sondern direkt ein paar Wochen am Stück, zusammen mit Azubis aus anderen Regionen und Bundesländern. Wie das bei deinem Wunschberuf geregelt ist, erfährst du entweder in deinem Ausbildungsbetrieb oder bei deiner IHK. © www.photl.com

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