Informationsbroschüre für die Gemeinde Malsch

Zwischen den Städten Karlsruhe und Rastatt liegt in der Vor- bergzone des nördlichen Schwarzwalds der Ort Malsch, mit großer Wahrscheinlichkeit keltischen Ursprungs. Zum Zeit- punkt der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1065 befand sich die Gemeinde im Besitz des Benediktinerklosters Weißenburg im Elsass. Um das Jahr 1100 baute der damalige Ufgaugraf Reginbo- do, auch Graf von Malsch genannt, in den „Spielfinken“ des Malscher Bergwaldes die Burg Waldenfels. Noch heute sind Reste der hochmittelalterlichen Wehranlage zu sehen. Die Ge- samtstruktur der Burg kann jedoch nur noch erahnt werden. Unter Aufsicht des Landesdenkmalamtes Karlsruhe versuchen die Heimatfreunde Malsch, in mehreren Grabungskampagnen diese Struktur weiter zu erforschen und zu dokumentieren. Graf Reginbodo war vermutlich auch der Gründer der ersten St. Cyriak Kirche in Malsch. Nach einer Notiz im Archiv des Landesdenkmalamtes wurden 1824 bis 1827 noch vorhan- dene Mauerreste der Burg abgetragen und zum Bau bzw. zur Erweiterung dieser Kirche verwendet. 1318 wurde das Dorf Malsch mitsamt der Burg an das Kloster Herrenalb verkauft. Das Dorf und die Burg Waldenfels werden im Kaufvertrag ausdrücklich als Lehen vom Kloster Weißenburg erwähnt. Immer wieder wurden der blühenden Gemeinde im Verlauf ihrer Geschichte tiefe Wunden durch Kriegs-, Hunger- und Pestjahre zugefügt. Vor allem der große Kroatenbrand im Jahre 1623, während des 30-jährigen Krieges, ließ die damals schon stattliche Einwohnerzahl von 1.400 auf 300 schrumpfen. Das badische Heer war besiegt worden. Die Truppen des Kaisers, meist Ungarn und Kroaten, strömten in das Land. Plünderung, Verwüstung und Mord kennzeichneten ihren Weg. So brannten sie den größten Teil des Dorfes Malsch einfach nieder. Der stark ausgeprägte Wille zu überleben, führte bei den überwie- gend in der Landwirtschaft tätigen Einwohnern jedoch schnell wieder zu spürbarem Aufschwung. Am 9. Juli 1796 fand die „Schlacht bei Malsch“ im Rahmen des Ersten Koalitionskriegs statt. Malsch wurde mehrmals eingenommen und wieder ver- loren. Die Einwohner hatten sich während der Schlacht in ihre Keller geflüchtet, sodass es nur wenige Tote gab. Die Eingliederung der Gemeinden Sulzbach, Völkersbach und Waldprechtsweier durch die Gemeindegebietsreform Anfang der 1970er Jahre und die Erschließung von Baugebieten im Hauptort wie auch in den Teilorten führte zu einer beacht- lichen Bevölkerungszunahme. Die Einwohnerzahl ist seither auf über 14.600 angestiegen. Mit der weiteren Erschließung des Industriegebietes ab dem Jahre 1992 baute die Gemeinde ihre Bedeutung auch als Gewerbe- und Industriestandort im Wirtschaftsraum der Technologieregion Karlsruhe kontinuier- lich aus. Zwischenzeitlich hat das Gewerbe- und Industriegebiet eine Größe von über 120 ha erreicht. Die gesellschaftlichen Veränderungen stellen die Gemeinde vor immer neue Aufgaben, die zu vielfältigen Investitionen in den verschiedensten Bereichen führen. Diese haben die Voraussetzungen für eine zukunftsfähige Kommune und ihre weitere Aufwärtsentwicklung geschaffen. Damit soll vor allem die Attraktivität der Gemeinde für Zuziehende wie für Altein- gesessene erhöht und ihnen das Gefühl gegeben werden, in Malsch zuhause zu sein. Dabei wird vor allem an die Familien mit Kleinkindern gedacht. Oft sind heute beide Elternteile berufstätig. Zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat die Gemeinde sowohl im Kindergartenbereich als auch im schu- lischen Bereich ein breit gefächertes Betreuungsangebot geschaffen. In unseren Malscher Kindertagesstätten können Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren betreut werden. Ferner steht ein Betreuungsangebot für Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren zur Verfügung. In unseren Kitas gibt es auch Ganztagsplätze. Ortsporträt Burg Waldenfels Römischer Stein 4 Malsch stellt sich vor

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