Stadt Mansfeld Informationsbroschüre

Ortsteile der Stadt Mansfeld | 21 2003 fanden in der Lutherstraße grundhafte Straßenbaumaßnah­ men statt. Dabei wurde am ehemaligen Grundstück der Familie Luther eine Abfallgrube freigelegt. Es stellte sich heraus, dass es sich hierbei um eine einmalige Fundsache handelt. Durch die Auswertung der Fundstücke durch die Archäologen konnten die Lebensumstände in einem wichtigen Lebensabschnitt der Familie Luther dokumentiert werden. Seit 2011 wurde das Elternhaus saniert und durch einen modernen Museumsneubau auf der gegenüberliegenden Straßenseite erwei­ tert (ehemals Gasthof „Goldener Ring“). Der moderneMuseumsneu­ bau sowie der restaurierte Altbau wurden 2014 mit der Ausstellung „Ich bin ein Mansfeldisch Kind“ eröffnet. Durch Dr. Martin Luther ist Mansfeld über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden. An den großen Reformator erinnern des Weiteren Luthers Schule, der 1913 ihm zu Ehren aufgestellte Lutherbrunnen als Lutherdenk­ mal und die ehemalige Stadtschule (Rektorat), welche 1839 den Ehrennamen Lutherschule verliehen bekam. Ortsteil Mansfeld-Lutherstadt Einwohner: 2.860 Fläche: 11,28 km 2 Der heutige Ortsteil Mansfeld-Lutherstadt besteht aus den ehemali­ gen selbstständigen Städten Mansfeld und Leimbach. Im Jahre 973 wurden Leimbach und Mansfeld in einem Tauschvertrag, in Anwe­ senheit Kaiser Ottos II., zwischen dem Erzbischof von Magdeburg und dem Abt von Fulda erstmals urkundlich erwähnt. Mansfeld und Leimbach kamen zum neu geschaffenen ErzbistumMagdeburg. Die erstmals um 1229 erwähnte, aber sicherlich ältere Burg Mansfeld war Stammsitz der Grafen von Mansfeld. Die Burg wurde nach der Erbteilung 1501 zu einer der mächtigsten Festungsanlagen der damaligen Zeit ausgebaut. Die Gebäude des Schlosses Vorderort mit der gotischen Schlosskirche, die Ruinen von Schloss Mittel- und Hinterort sowie die noch immer mächtig anmutenden Festungs­ anlagen geben heute noch einen Eindruck von der gewaltigen und prunkvollen Bautätigkeit der Mansfelder Grafen. Schloss Mansfeld beherbergt heute eine Christliche Jugend- bildungs- und Begegnungsstätte des Fördervereins Schloss Mansfeld e. V. Um 1400 erhält Mansfeld das Stadtrecht. Leimbach darf ab 1530 einen Wochenmarkt abhalten und besitzt somit das Stadtrecht. Der Kupferbergbau in der Grafschaft Mansfeld begann nach Span­ genberg um 1199 bei Hettstedt. Auch für die Entwicklung der Stadt Mansfeld imMittelalter waren der Kupfer- und Silberbergbau sowie die Kupferverarbeitung in den Hütten entscheidend. Der Kupferhandel exportierte jährlich bis zu 40.000 Zentner Kupfer und beträchtliche Mengen Silber nach fast ganz Europa. 1469 wurde nachweisbar die Kreuzhütte vor dem Ort Leimbach erwähnt. Hans Luder (seine Söhne Martin und Jakob änderten später ihren Familiennamen in Luther um) kam 1484 mit seiner Familie nach Mansfeld, um im Berg- und Hüttenwesen zu arbeiten. Hier lebte Martin Luther und besuchte von 1488 bis 1496 die örtliche Latein­ schule. Erst 1497 ging er zum weiteren Schulbesuch nach Magde­ burg. So betrachtete Luther stets Mansfeld als seine Heimat. In dem teilweise erhaltenen Elternhaus von Luther befand sich ab Ende des 19. Jahrhunderts bis 2007 auch eine kleine Ausstellung. Kinderschloss

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