Bürger-Informationsbroschüre Markt Meitingen

11  SLG Carbon  Kirche St. Wolfgang Die Wurzeln des kommunalen Aufstiegs liegen in dieser Zeit. Meitingen als Mittelpunkt zwischen Augsburg und Donauwörth, an einer wichtigen Verkehrsader gelegen, empfahl sich bereits frühzeitig als Halteplatz und Pferdewechselstation. Mit dem Bau des Bahnhofs 1844 besserte sich die Verkehrserschließung, die einen ersten großen Aufschwung Meitingens bewirkte. Die Bevölkerungszahl stieg vom Jahre 1840 mit 231 Einwohnern auf 438 bis zum Jahre 1880. Mit dem Begradigen des Lechs ab 1912 und dem Bau des Lechkanals brach die Zeit des neuen, modernen Meitingens an. Das Wasserkraftwerk der Lech-Elektrizitätswerke und das angegliederte Umspannwerk der Bayernwerke schufen in den Jahren 1922 und 1923 die Grundlage für die Industrialisierung Meitingens über ein günstiges Energieangebot. Schon 1923 siedelte sich der elektrothermische Betrieb, der Vorgänger unserer heutigen SGL Carbon AG, an. Die Vielzahl der neuen Arbeitsplätze, das Zuziehen zahlreicher Handwerker und Geschäftsleute bewirkten ein sprunghaftes Anwachsen der Bevölkerung und ein Zurückdrängen der reinen Agrarstruktur. Das größere Meitingen erforderte neue Einrichtungen. 1927 legten die Meitinger einen eigenen Friedhof an und an der Stelle der kleinen St.-Wolfgangs-Kapelle entstand 1930 die St.-Wolfgangs-Kirche. Eine selbstständige Pfarrei ist Meitingen seit dem Jahre 1941. Die im Jahre 1936 erbaute Gemeindehalle diente zunächst als Versammlungsraum, war nach dem Krieg Flüchtlingslager und auch ein Kindergarten war einmal hier untergebracht. Heute steht sie Vereinen zur Verfügung, die Meitinger Tafel hat hier ihr zu Hause und der große Saal ist als Veranstaltungsraum immer gefragt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich der Aufschwung Meitingens fort. Zahlreiche Heimatvertriebene erkannten die Chance, sich hier eine Lebensgrundlage zu schaffen. Die Gemeinde konnte mit den eingehenden Steuern wichtig gewordene kommunale Aufgaben angehen. Dem Lindern der Wohnungsnot galt das Augenmerk unmittelbar nach dem Krieg. Davon zeugen heute noch die Häuser in der Parksiedlung. 1953 wagte Meitingen den Bau einer modernen, großzügigen Schule mit Turnhalle. Die zentrale Wasserversorgung im Jahre 1956 folgte und schon zwei Jahre später begann der Bau der Kläranlage mit den dazugehörigen Leitungen. Beides zeugt von Weitblick, ebenso das frühzeitige Ausbauen der Straßen.

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