Bürger-Informationsbroschüre Markt Meitingen

20 Waltershofen Waltershofen gehört zu den frühen Ansiedlungen in unserem Raum. Aus den Einzelgehöften entstand wohl der Name „Zu den Höfen des Waltrich“ während der Zeit der Landnahme und kann als Ausbaute (Neusiedlung) der Westendorfer Mark betrachtet werden. Die Siedlung selbst wird urkundlich im oberbayerischen Herzogsurbar für das Gebiet südlich der Donau genannt, dessen Abfassungszeit zwischen 1279 und 1284 liegt. Doch bereits die geschichtlichen Forschungen belegen, dass Waltershofen wesentlich älter ist. Die geographische Lage am Lech und die ungünstigen Bodenverhältnisse bewirkten, dass die Siedlung kaum eine größere Ausdehnung erfuhr. Neben der landwirtschaftlichen Nutzung war es vor allem die Aue, die den Bewohnern ihr Auskommen sicherte. Ab dem 13. Jahrhundert wird inWaltershofen von häufigen Besitzerwechseln berichtet, denn die Grundherren sorgten sich mehr um ihre Einkünfte als um die Bewohner. Die Urkunden belegen den Ort im Jahre 1801 als ein Dorf des Hochstiftes Augsburgs. Nach der Säkularisierung 1803 wurde Waltershofen eine selbstständige Ortsgemeinde mit 17 Häusern und 82 Seelen, wie es 1823 vom Landgericht Wertingen niedergeschrieben wird. An diese Zeit erinnert heute noch das sogenannte Zollhaus, das beim Lechübergang steht und an dem neben dem Brückenzoll auch noch herrschaftliche Abgaben zu entrichten waren. Das Erweitern Bayerns 1803 entzog dieser Zollstation den Boden. Der historische Name blieb bis heute erhalten. Die Bewohner Waltershofens beantragen 1871 beim Königlichen Bezirksamt Wertingen die Loslösung vonWestendorf und das Recht auf eine eigene Bürgermeisterei. In diesem Briefwechsel wird festgestellt, dass die Ortsgemeinde 22 Hausnummern umfasst, der Grundbesitz mit ca. 300Tagwerk angegeben war und der Ort über ein Armenhaus, eine Schafweide und Jagd und eigene Rechnungsführung verfügte. Nach dem 1. Weltkrieg leiteten die Geschicke der Gemeinde der Ortsvorsteher mit einem gewählten Ortsrat. Ein Regierungsbeschluss von 1935 schlugWaltershofen wieder der Gemeinde Westendorf zu. Die ursprüngliche Feldkapelle, die 1913 in den Besitz Waltershofen überging, wurde 1968 durch einen Neubau ersetzt. Als im Jahre 1971 die Gemeindegebietsreform lebhaft diskutiert wurde, entschieden sich dieWaltershofener für eine Umgliederung nach Meitingen zum 1. Januar 1972. Sie ebneten den Weg für das größere Meitingen. Positiv auf die Entwicklung wirkte sich der Bau der Entlastungsstraße Nord mit UmfahrungWaltershofens im Jahr 1995 / 1996 aus, befreite sie doch die Anwohner vomDurchgangsverkehr der Staatsstraße. Im Süden des Ortes entwickelten sich neue bauliche Möglichkeiten. Der Ortseingang wurde freundlicher gestaltet. Außerdem entstand ein Gewerbe-Mischgebiet in dem sich unter anderem die BayWa niederließ. Von der Nähe und der verkehrsgünstigen Lage zumHandelspark Meitingen Nord und zum Anschlusspunkt an die B2 Ortsumfahrung profitieren alle Bewohner Waltershofens. Zusammenhalt und Schaffenskraft der Bürger bezeugt das am 1. Mai 1997 eingeweihte Bürgerhaus. Der TSG „Lechbruck“, die Freiwillige Feuerwehr und der Obst- und Gartenbauverein erweiterte gemeinsam das Feuerwehrhaus umGastronomie-, Umkleide- und Geräteräume. Heute haben dort alle Ortsvereine ihr gemeinsames Dach und die Bürger Waltershofens einenTreffpunkt. Derzeit sind Überlegungen imGange, wie der Platz umdie Kapelle „ zu den sieben SchmerzenMariens“ in unmittelbarer Nähe des Bürgerhauses aufgewertet werden kann. Ausgangsidee war, dass der Maibaumhier einen zentralen Standort finden und imZuge dessen der gesamte Umgriff neu gestaltet werden könnte. Erste Gespräche mit Vertretern der Kirche und Anwohnern haben stattgefunden.  Spielplatz beim Kindergarten  Feuerwehr und Bürgerhaus  Kapelle zu den sieben Schmerzen Mariens

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