Bürger-Informationsbroschüre Markt Meitingen

30 „Ich habe mein Leben Gott angeboten für den Frieden der Welt und für die Einheit der Kirche“ Dr. Max Josef Metzger Seligsprechung für Dr. Max Josef Metzger Seit 1928 hat das Christkönigs-Institut, dessen Gesellschaft im Jahr 1919 in Graz als „Missionsgesellschaft vomWeißen Kreuz“ von Dr. Max Josef Metzger gegründet wurde, seinen Sitz in Meitingen. Zwar erlangte die Christkönigsgesellschaft erst 1969 die kirchliche Anerkennung, doch wirkte das Christkönigs-Institut unter Leitung seines Gründers Dr. Max Josef Metzger bereits in den Anfängen weit über die lokalen Grenzen hinaus. Während seines Lebens hat Metzger für zwei große Aufgaben unermüdlich gekämpft: Für den Frieden in der Welt und für die Einheit der Kirche. Sein Leitgedanke – „Für die Einheit der Kirche und den Frieden in der Welt“ – machte ihn zum Prophet und Märtyrer gleichermaßen. Nicht nur, dass er bereits 1939 ein ökumenisches Konzil anregte, er trat auch kompromisslos für sein großes Ziel – den Frieden und die Völkerverständigung – ein. Die nationalsozialistischen Machthaber seinerseits begegneten ihm mit Gefängnisstrafen. Letztendlich prophezeite er die Niederlage Deutschlands und machte sich für die Eingliederung des Landes in ein vereintes, christlich geprägtes Europa stark. 1943 wurde Dr. Max Josef Metzger dafür zumTod verurteilt. Im Mai 2006 wurde das Seligsprechungsverfahren für Dr. Max Josef Metzger von der Erzdiözese Freiburg, seiner Heimatdiözese, eröffnet. Nachdem acht Jahre lang Dokumente und Aussagen zu seinem Leben und Wirken zusammengetragen worden waren, endete der diözesane Informativprozess im März 2014 mit einem Gottesdienst und einer öffentlichen Schlusssitzung im Freiburger Münster. Die gesammelten Dokumente wurden dabei versiegelt und dann auf den Weg nach Rom gebracht. Erzbischof Robert Zollitsch sagte im Anschluss an die feierliche Zeremonie, er persönlich halte Dr. Max Josef Metzger für einen Märtyrer, für einen Seligen und er hoffe, dass wir bald die Seligsprechung erleben werden. Der Künstler Gunter Demnig erinnert mit seinem Projekt Stolpersteine an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. 2012 hat er vor dem Gebäude des Christkönig-Instituts in der St.-Wolfgang-Straße drei solcher Stolpersteine eingebracht. Sie sind dem Gedenken an Dr. Max Josef Metzger und seinen Mitbrüdern Michael Lerpscher und Josef Ruf gewidmet, die unter der Herrschaft der Nationalsozialisten ihr Leben für den Frieden geopfert haben. Während seines Gefangenendaseins unter den Nationalsozialisten schrieb Dr. Max Josef Metzger tiefgreifende Gedichte. Diese inspirierten den irisch-amerikanischen Komponisten Cormac O’Duffy zu einer einfühlsamen facettenreichen Ver- tonung. Einstudiert mit dem Projektchor Una Sancta, Musikerinnen und Musikern aus der Region und dirigiert vom Komponisten selbst, erlebten die ‚Gefängnisgedichte‘ am 3. November 2019 in Meitingen eine furiose Welturaufführung.  Welturaufführung der „Gefängnisgedichte“ mit dem Una Sancta Chore  Stolpersteine  Dr. Max Josef Metzger © Archiv Christkönigsinstitut © Markt Meitingen

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