Leben, Wohnen und Arbeiten im Landkreis Miltenberg

leben im Landkreis Miltenberg leben im Landkreis Miltenberg 33 Umweltfreundliche Mobilität mit Bus & Bahn Verkehr sichert einerseits Wohlstand und Lebensqualität, belastet jedoch auch Mensch und Natur. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) gewährleistet die umwelt- freundliche Mobilität im Landkreis Miltenberg. Der Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs ist ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz. Für nicht wenige Bevölkerungsgruppen im Landkreis Miltenberg ist der ÖPNV die einzige Möglichkeit, zur Schule, zum Einkauf, zum Arzt, zu Behördengängen zu kommen oder am Gesellschaftsleben teilzunehmen. Die möglichst flächendeckende und attraktive Ausgestaltung von Bus und Bahn und deren Zusammenspiel ist daher ein Beitrag zur Schaffung gleichwertiger Lebens­ bedingungen für alle Gruppen in allen Teilregionen. Die Erfüllung dieser Aufgabe durch die öffentliche Hand ist ein Dienst für die Bürger*innen und die Wirtschaft, zunehmend jedoch auch ein wichtiger Standortfaktor für Betriebe und Neubürger*innen. Weites Netz, enger Takt Mit dem Regionalisierungsgesetz des Bundes von 1994 wurde die Zuständigkeit eindeutig geregelt. Für den Schienenverkehr ist der Freistaat Bayern Aufgabenträger. Das bereits bisher gute Verkehrsangebot auf der Maintalbahn wurde nochmals deutlich aufgewertet, zwischen Miltenberg und Aschaffenburg bestehen halbstündliche Zugverbindungen mit modernen Fahrzeugen. Die Entwicklung des „straßengebundenen ÖPNV“ wurde den Land­ kreisen und kreisfreien Städten als Aufgabe zugewiesen und somit vor Ort verlagert. In der Folge wurden Buslinien ausgebaut, das Ver- kehrsangebot verbessert, vertaktet und an nahezu allen Bahnhöfen im Landkreis mit dem Bahnverkehr vernetzt. Der Landkreis Milten- berg übt dabei keine unternehmerische Funktion im ÖPNV aus. Den Betrieb der Buslinien übernehmen Unternehmen wirtschaftlich und kundenorientiert, der Landkreis beschränkt sich auf die Ausübung hoheitlicher Funktionen. Über die Festsetzung von Rahmenbedin- gungen im Nahverkehrsplan steuert er die Entwicklung des ÖPNV, definiert ein angemessenes Angebotsniveau für alle Teilräume und stellt dies im Bedarfsfalle auch finanziell sicher. Er plant, koordi- niert und fördert die für die Entwicklung des ÖPNV notwendigen Infrastrukturen in Absprache mit Gemeinden und Unternehmen. Verkehrsverbund am Bayerischen Untermain Die Verkehrsunternehmen von Bus und Bahn innerhalb der Region haben sich in der VAB (Verkehrsverbund am Bayerischen Untermain) zusammengeschlossen und kooperieren in Planung und Tarifgestaltung mit dem benachbarten RMV (Rhein-Main-Ver- kehrsverbund). In der gesamten Region ist das Ziel „Ein Fahrplan, ein Fahrschein, ein Tarif“ realisiert. In allen Teilbereichen werden die Preise nach dem gleichen, einheitlichen, flächenhaft gültigen Tarifsystem auf der Basis von Tarifwaben gebildet. So entstand für alle Bürger eine einheitliche Benutzeroberfläche. Der VAB-Fahr- schein erlaubt die freie Nutzung aller angebotenen öffentlichen Verkehrsmittel, Bus oder Bahn, unabhängig von Betreiber und Unternehmen sowie den Umstieg auf andere Linien innerhalb des Geltungsbereiches ohne weiteres Entgelt. Seit Bildung des Übergangstarifes von VAB und RMV im Jahr 2004 gilt dies auch für Wege in den Kernraum des Rhein-Main-Gebietes und die angrenzenden hessischen Landkreise: So kann man mit einer Fahrkarte von Collenberg bis Frankfurt-Bonames oder von Groß- wallstadt nach Darmstadt gelangen. Weitere Verbesserungen sind in Zukunft notwendig, etwa ein verbundübergreifendes Handy- Ticket oder Jobticket. Diese Themen wurden im 2017 gegründeten Strategieforum der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main identifi- ziert und in einer der vier Fachgruppen vorangetrieben. Mehr Verbindungen für mehr Komfort In der Zukunft werden neue Linien notwendig werden, die beispielsweise eine schnelle Anbindung an die S-Bahn im Rhein-Main-Gebiet sicherstellen oder das Erftal mit dem badischen Hardheim verbinden. Flexible und digitale Ange- bote können Grundlage für eine Angebotsausweitung in den Abendstunden oder am Wochenende sein. Der Landkreis ist verkehrlich in hohem Maße mit der Stadt Aschaffenburg und dem Landkreis Aschaffenburg verflochten. Daher arbeiten die jeweils eigenen Aufgabenträger im ÖPNV zur Koordination der Vorhaben in einem gemeinsamen Nahverkehrsplan eng zu- sammen. Dies beinhaltet auch einen Abgleich der Vorgaben für übergreifende Linien mit den umgebenden Landkreisen Offenbach, Darmstadt-Dieburg, Odenwald, Neckar-Odenwald, Main-Tauber, Main-Spessart und Main-Kinzig. Im Bereich der Schiene ist der Landkreis Miltenberg ebenfalls aktiv. Für die inzwischen vom Freistaat Bayern beim Bund angemeldete Elektri­ fizierung der Maintalbahn von Miltenberg nach Aschaffenburg hatte sich der Kreistag ausgesprochen. Die Stärkung der weiteren Bahnstrecken von Miltenberg Richtung Wertheim sowie Amor- bach und Seckach unterstützt der Landkreis Miltenberg etwa mit dem Potenzialgutachten für die Madonnenlandbahn. Dieses länderübergreifende Gutachten wurde gemeinsam mit dem Neckar-Odenwald-Kreis angestoßen und finanziert. WestFrankenBahn © VAB-Verkehrsgemeinschaft am bayerischen Untermain © Ehrlich Touristik GmbH & Co. KG

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