Leben, Wohnen und Arbeiten im Landkreis Miltenberg

Naturerlebnis im Landkreis Miltenberg Naturerlebnis im Landkreis Miltenberg 97 Edle Tropfen Das Maintal im Landkreis Miltenberg ist schon seit vielen Jahrhunderten durch den Weinbau geprägt. Sonnenverwöhnte Rebhänge und steile Terrassen ließen schon seit langem beste Weine entstehen. Ob bereits die Römer westlich des Limes bei Miltenberg und Bürgstadt Wein anbauten, ist nicht überliefert. Sicher ist, dass die antike römische Weinkultur durch den christlichen Glauben in das frühe Mittelalter überführt wurde. Mit dem Auf­ kommen der Klöster ab dem 7. Jahrhundert erlebte der Weinbau einen deutlichen Aufschwung. In Großheubach zeugt das Franziskanerkloster Engelberg mit der hauseigenen Weinlage „Engelberger Klostergarten“ von dieser Zeit. Die zunehmende Bedeutung als Weinstadt und Weinhandelszentrum im Mittel­ alter verdankt Miltenberg seiner günstigen Lage. Hier kreuzte die alte Kaiserstraße von Frankfurt nach Nürnberg den Main, sodass reger Handel mit den Hauptumschlagsorten Frankfurt, Mainz und Köln betrieben werden konnte. Während der Wirren im Dreißigjährigen Krieg gingen der Weinbau und Weinhandel stark zurück und erreichten mit dem Bedeutungsrückgang der alten Handelsstraße um 1700 einen Tiefpunkt. Weltberühmte Weine Mit dem Umschwung vom Anbau „Gemischter Sätze“ hin zum reinsortigen Rebanbau erzielten die Weine aus Klingenberg und Großheubach von 1800 an hohe Preise; die Weinbaufläche expandierte erneut. Bis 1800 wurden „Gemischte Sätze“ aus Schwarzriesling, Trollinger, Blauer Urban und Portugieser für Rotweine angebaut, für einen gemischten weißen Satz bevor- zugte man Weißer und Roter Elbling, Traminer, Gutedel, Ortlieber und Riesling. Mit dem reinsortigen Anbau wurde der Landkreis Miltenberg berühmt für seine überragende Spätburgunder und die feinen Rotweine vom Frühburgunder. Erstklassige Bedingungen für exzellente Trauben Prägend für diese Weine ist das einzigartige Terroir – die Kom- bination aus dem Buntsandsteinboden und den warmen, steilen Terrassenlagen. Buntsandstein ist ein sehr altes Gestein. Entstanden ist es vor rund 250 Millionen Jahren als sandiges Ablagerungsprodukt gewaltiger Flüsse, die in das flache unterfränkische Becken einströmten. Sandsteine bestehen hauptsächlich aus Quarzkörnern, um die sich durch Oxidation eine rötliche „Haut“ aus Eisen oder Mangan bildet – daher die typische Färbung des Buntsandsteins. Auf dem Buntsandstein können rote Rebsorten aufgrund der warmen Bodenstrahlung und des hohen Eisenanteils ihre geschmacksgebenden Tannine sowie die Farbstoffe in der Beerenhaut voll ausbilden. Neben den hochgradigen Rotweinen bester Qualität reifen feingliedrige Weißweine. © Tourismusverband Spessart-Mainland e. V., Holger Leue (2 Fotos)

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=