Bürgerinformationsbroschüre Markt Moosbach

6 Streifzug durch die Geschichte des Marktes Moosbach Moosbach liegt am Oberlauf der Pfreimd in einer früh von Menschen erschlossenen Landschaft. Zahlreiche steinzeitliche Funde deuten auf eine Besiedlung schon vor 8 bis 10.000 Jahren v. Chr. hin. Mit „Reginboto de Mosebach“, einem Ministerialen der Grafen von Sulzbach, begann 1144 die urkundlich nachweisbare Geschichte des Ortes. Von alters her als Markt bezeichnet, war Moosbach Hauptort des mit einer herrschaftlichen Marktverfassung ausgestatteten Amtes Treswitz. Bei dieser Verwaltungsform wurden Bürgermeister und Räte aus allen Orten des Gerichtsbezirks gewählt, jedoch hatten Bürgermeister und Rat ihren Sitz in Moosbach, wo auch das Marktrecht ausgeübt wurde. Das herrschaftliche Marktrecht ging 1608 auf den Ort Moosbach über, wodurch dieser als wirtschaftlicher Mittelpunkt gestärkt wurde. Das Zunftwesen, das schon im 16. Jahrhundert gut ausgebaut war, bewirkte eine Förderung des Handwerks und um die Mitte des 18. Jahrhunderts hatten alle Zünfte des Amtes Treswitz ihren Sitz in Moosbach. Im landwirtschaftlichen Bereich nahm der monatliche Viehmarkt mit Tagesauftrieben von mehr als 1.000 Rindern einen wichtigen Platz ein. Die Viehmärkte von Moosbach gehörten mit zu den größten in der nördlichen Oberpfalz. Zu den großen Schicksalsschlägen Moosbachs gehören der Hussiteneinfall von 1428, an dem 300 Verteidiger ihr Leben lassen mussten und der große Brand von 1848, an dem Moosbach bis auf vier (von 100) Anwesen den Flammen zum Opfer fiel. Burgtreswitz war der Sitz des Amts Treswitz, das zu Anfang des 14. Jahrhunderts gebildet wurde und die Gebiete um Moosbach, Eslarn und Waidhaus umfasste. 1594 erfolgte der Zusammenschluss der Pflegeämter Treswitz und Tännesberg mit dem Sitz in Burgtreswitz. Das Amt Treswitz-Tännesberg wurde 1803 in ein Landgericht umgewandelt und 1809 nach Vohenstrauß verlegt. Der Sitz des Amts war auf der Burg, die 1283 erstmals genannt wird. 1634 ist sie von kaiserlichen Truppen zerstört worden. Heute ist sie Eigentum der Gemeinde Moosbach und wird seit Jahren in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Schloss Burgtreswitz restauriert. Etzgersrieth, eine Rodungssiedlung aus der Mitte des 12. Jahrhunderts, 1255 als „Azgenreuth“ benannt, ist ein harmonisch gewachsenes Kirchdorf. Im Baubestand sind noch einige der alten Backhäuser erhalten und das Brauchtum der Totenbretter ist noch nicht ganz ausgestorben. Die zu der früher selbstständigen Gemeinde gehörigen Orte Pfaffenrieth und Uchamühle sind Siedlungen, die im 15. Jahrhundert verödeten und erst später wieder errichtet wurden. Heumaden war eine Hofmark des Klosters Kastl, die im Jahre 1324 wieder aufgebaut wurde. Zu ihr gehörten Ödbraunetsrieth, Putzenrieth, Rohrhof und andere Einöden. Ödpielmannsberg erscheint als eine Hofmark der Herrschaft Waldau. Ödhof, Pielhof und Pielmühle waren der Propstei Böhmischbruck „zinspflichtig“ und Saubersrieth wird erstmals 1255 genannt. Tröbes hieß ursprünglich„Droschenreuth“, gehörte dem Kloster St. Emmeram in Regensburg und wurde durch die Propstei Böhmischbruck verwaltet. Das Landsassengut Gebhardsreuth war Besitz der Landgrafen von Leuchtenberg und ging im 16. Jahrhundert an die Waldauer über. Gaisheim gehörte im 14. Jahrhundert je zur Hälfte den Landgrafen von Leuchtenberg und der Familie von Stein. Es war eine Hofmark, die von einem Hofmarksrichter verwaltet wurde. Isgier wird im 14. Jahrhundert als „Uhskur“ benannt. Als Besitzer erscheinen die Herren von Waldau und die von Satzenhofen. Das Dorf Grub bestand aus zwei Ortschaften und gehörte im 13. Jahrhundert zur Burg Murach. Das dortige Landsassengut wurde 1781 zertrümmert. Ebenfalls zur Burg Murach gehörte das Dorf Rückersrieth, das 1272 an Herzog Ludwig II. durch Kauf überging. Von wirtschaftlicher Bedeutung waren vom Mittelalter an die Hammerwerke. Der Hammer Gröbenstädt wird 1386 genannt und der Hammer Waltenrieth im Jahre 1452. Von beiden Werken sind noch die schönen Herrenhäuser erhalten. Die Hammermühle entspricht dem früheren Hammer Premhof, der nach der Zerstörung 1621 nicht mehr aufgebaut wurde. Nachfolger der Wasserkraft waren die Glasschleif- und Polierwerke. Die Gebhardsreutherschleife ist einer der frühesten Betriebe dieser Art, gegründet 1749 von Leonhard Anton V. Voith. Weitere Schleif- und Polierwerke an Pfreimd und am Tröbesbach waren Burgschleif, Kemnitzerschleif, Leinschlag, Pingermühle, Mühlschleif, Neubau, Strehberg (früher Haberkäsmühle) und Wirtsschleif. Die Wasserkraft wird heute zur Erzeugung von Elektrizität genutzt. Weitere Informationen zur Geschichte des Marktes Moosbach finden Sie auf der Homepage und den Broschüren des Heimatkundlichen Arbeitskreises Moosbach sowie in den bisherigen Festschriften und Publikationen, erhältlich in der Marktkasse Moosbach. Grüß Gott in der Marktgemeinde Moosbach

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