Infobroschüre der Gemeinde Mulda/Sa. mit den Ortsteilen Helbigsdorf und Zethau

Kirchen | 19 Kirchen Die Zethauer Kirche erhebt sich hoch über dem Dorf und ist vom Pfarrhaus und von der Grünen Schule grenzenlos zu Fuß über eine prächtige Lindenallee zu erreichen. Früheste Belege für die Existenz von Kir- che und Pfarrhaus gehen auf das Jahr 1484 zurück. Die Glocken des Vorgängerbaus der heutigen Kirche datierten auf die Jahre 1471 und 1485. Nach zwei Blitzeinschlägen 1665 und 1713 konnte nach mehreren Bauetappen im Jahr 1736 ein neuer Kirchenbau im Barockstil geweiht werden. Er erhielt den Namen „Elisabethkirche – Kirche zur heiligen Ruhe Gottes“, benannt nach der Patronin Elisabeth von Schönberg. Die Orgel aus dem Jahr 1788 gilt als letztes Werk des in Grünhainichen geborenen Silbermannschülers Adam Gottfried Oehme. Große Fenster lassen die Kirchen im Innern hell erscheinen. Im Kirchenschiff und auf den Emporen finden ca. 480 Menschen Platz. Die Helbigsdorfer Kirche ist in der Ortsmitte gelegen, unmittelbar oberhalb des Hel- bigsdorfer Gasthofes. Ihre Anfänge gehen auf das 14. bis 15. Jahrhun- dert zurück. Nachdem sie zunächst als Filialkirche von Großhart- mannsdorf geführt wurde, erhob der ehemalige Oberberghaupt- mann Caspar von Schönberg den Kirchort Helbigsdorf zur selbst- ständigen Parochie (zusammen mit Obermüdisdorf und Randeck) und zahlte 800 Gulden zur „Auspfarrung“. Die spätgotische Saalkirche bietet ungefähr 200 Besuchern Platz und ist mit einem hölzernen Tonnengewölbe ausgekleidet. Sie wurde von 1988 bis 1991 umfassend saniert und verfügt über eine farbenreiche Bemalung. Neben dem Deckengemälde mit Christus in den Wolken und der reich geschnitzten Holzkanzel erhebt sich als Beson- derheit über dem steinernen Altar eine Silbermannorgel aus dem Jahr 1726/28. Sie gilt als kleinste zweimanualige Ausführung des Orgelbaumeisters und ist Anziehungspunkt für Orgelfreunde von nah und fern. Die barocke Muldaer Kirche ist auf einer kleinen Anhöhe südlich der Ortsmitte errichtet und ist mit ihrem Dachreiterturm von den Höhen der Berghänge weithin zu erkennen. Ihre Anfänge reichen in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts zurück. Aufschluss darüber gibt ein Vermerk in den Aufzeichnungen des damaligen Bistums zu Meißen, die im Jahre 1346 Mulda als Kirchort bezeichnet. Nach einer weitreichenden Zerstörung während des 30-jährigen Krieges wurde die Kirche Mitte des 17. Jahrhunderts vermutlich auf den alten Umfassungsmauern wieder errichtet und erhielt im Jahr 1688 ihren heutigen Turm. Im Zuge der umfassenden Neugestaltung des Innenraums im Jahr 1990 wurden die aus dem 19. Jahrhundert stammenden zweigeschossigen Emporen zurückgebaut, wodurch der Kirchenraum mit seinen etwa 200 Sitzplätzen an Weite und Helligkeit gewann. 1994 wurde eine neue Orgel von Orgelbaumeister Wünning aus Großolbersdorf eingebaut. Der Sandsteinaltar wird auf das Jahr 1584 datiert und stammt aus heute der nicht mehr für kirchliche Zwecke genutzten Jakobikirche in Wilsdruff. Seit dem 1. Januar 2020 sind die ehemals eigenständigen Kirchge- meinden zusammen mit Langenau-Oberreichenbach und Großhart- mannsdorf-Gränitz zur neuen Ev.-Luth. Emmauskirchgemeinde Großhartmannsdorf mit Verwaltungssitz in Großhartmannsdorf vereint. Über das kirchliche Leben und Ansprechpartner vor Ort gibt die Internetseite www.kirche-grosshartmannsdorf.de Au skunft. Text von Pfarrer Markus Köber

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=